David Odonkor muss weinen, Andy Bretschneider zeigt sein Sixpack und Model Marc zerreißt sich das T-Shirt. Bühne frei für 14 Promis, die sich mutig an große Tanznummern wagen und dabei ihr letztes Hemd geben.

"Talent hat sie - fürs Putzen", sagt David Odonkor über seine Frau Suzan. Als die "Rampensau" dann aber zu Jennifer Lopez' "Ain't Your Mama" lasziv im Blaumann mit dem Zeigefinger wackelt, weil es ihr tatsächlich stinkt, dem Gatten die mistigen Socken hinterherzutragen, kann er die Tränen kaum zurückhalten.

Es ist wieder soweit: 14 Prominente tanzen die bekanntesten Musikvideos und größten Filmszenen aller Zeiten nach und machen sich dabei entweder zum "Vollhorst" oder aber beweisen, wie Mrs. Odonkor, dass ein kleiner "Rohdiamant" in ihnen steckt.

Bei einer großen Tanzshow mitzumischen und gleich beim ersten Training unpünktlich zu sein, mutet jedoch gewöhnungsbedürftig an. Hinter jeder Choreografie steckt knallharte Arbeit. Während ihr Tanzpartner, Model Marc Eggers, schon schwitzt, schlägt Aminata Sanogo (ebenfalls irgendwas mit Model) mehr als eine Stunde zu spät beim Training auf. Nichts passt der 22-jährigen "Diva", sie will weder Nähe zulassen noch angefasst werden, ihre Tanzklamotten hat sie - wieso macht die Frau da nochmal mit? - vergessen.

"Es war nur so halb ga-ga-ga-da"

Im Tigerdress und mit pinker Frise zappelt die "sehr schlaue Aminata" schließlich irgendwas aus den Achtzigern zurecht und ärgert sich, dass sie dabei "die ganze Zeit grinsen musste." Auch die Jury, bestehend aus Noah-Becker-Konterin und Sonnenschein Ruth Moschner, Musiker DJ BoBo und Thomas Anders' Zwillingsbruder, Choreograph Cale Kalay, findet die Performance des Models nur so "halb ga-ga-ga-da". (äh, ja, was auch immer das bedeuten soll.)

In der mehr als dreistündigen Show tanzen die "Stars" einen gemeinsamen und einen Solotanz. Einige der Hoppelnummern verschwinden schnurstracks in den TV-Annalen, andere, wie der Pornotanz von "Schlüpferstürmer" Marc Eggers bleiben wegen ihrer "Bodywaves" drei Sekunden länger an den Synapsen kleben. Marci-Marc zerreißt sein Shirt, schnappt sich Moderatorin Nazan Eckes, macht ein bisschen chippendale-mäßig an ihr herum und schon quiekt sich das Publikum in Ekstase.

Leider hat die Show etliche Längen, die sich wie Kaugummi ziehen. Doch es gibt durchaus Überraschungen. Etwa, wenn Sky du Monts Ex-Frau Mirja erst mit "Tanznulpe" Jo Weil und dann alleine tanzt und dabei authentischer rüberkommt, als in all den Jahren an der Seite ihres einstigen Gatten. Sie weint, sie ist herrlich schnodderig, sie sabbelt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. "Ich wusste gar nicht, dass du so ein komödiantisches Talent hast", freut sie die verzückte Moschner.

Verzückt ist auch der Zuschauer, als die beiden Olympiateilnehmer im Kunstturnen, Marcel Nguyen und Andy Bretschneider die Bühne betreten. Die beiden gehen zu "Relight My Fire" von "Take That" so dermaßen ab, dass den Muttis da draußen ganz schwindelig wird. Bretschneider präsentiert im bauchfreien T-Shirt sein Sixpack, und obwohl er bestimmt "super groovt", achtet niemand auf die Tanzschritte, sondern nur auf seine "sexy Körpermitte."

Obenrum Kühlschrank, untenrum Fritteuse

Auch Travolta-Fan und Quoten-Uschi Christine Neubauer ist mit von der Partie und tanzt an der Seite ihres melierten Kollegen Gedeon Burkhard. Ja, Frau Neubauer ist nicht jedermanns Geschmack, aber allein schon, mit welcher Noblesse sie eine wild gemusterte Riesenbuxe über ihren Leggins aufträgt: Chapeau. Neubauer ist "wie ein Tiger im Käfig" und obwohl sie ganz bestimmt "More Than A Woman" ist, landen sie und Gedeon nach ihrer halbgaren "Bee Gees"-Nummer auf dem letzten Platz.

Peinlich wird es, als Eckes Co-Moderator Jan Köppen in Sachen Contenance ins Fettnäpfchen tritt. Spricht der Jungspund Neubauer doch allen Ernstes auf ihr Alter an, das mit 55 Jahren ja nun weiß Gott kein biblisches ist: "Also, Christine ist 55, da zieht man den Hut!" Bei der Jury kommt die Frau mit dem "Killerinstinkt" gut an. Der eine lobt sie für ihre Posen, der andere findet: "Du bist obenrum Kühlschrank, untenrum Fritteuse ..."

Aller Anfang ist schwer. So weiß zum Beispiel Blitzbirne Prince Damien in der Auftaktshow nicht, ob noch alle Lampen bei ihm brennen: "Ich weiß nicht, was ich bin, ich bin einfach ich." Schön, dann kann er ja jetzt mit Schwiegermutter-Liebling Luca Hänni ein bisschen zu Bruno Mars "swaggen".

"Biss, Emotion, Sexy, Fokus"

Es ist alles noch nicht so richtig "smooth" und "slide". Dass es aber auch direkt reinknallen kann, beweisen die "Supergirls" Sandy Mölling und Bahar Kizil. Die Sängerinnen, die von ihren Bühnenerfahrungen profitieren, tanzen sich zu "Survivor" von "Destiny's Child" "die Seele aus dem Leib". Obwohl Ex-"Monrose"-Mitglied Bahar aktuell mit ihren Rundungen hadert, hauen die beiden die Jury komplett aus den Latschen: "Biss, Emotion, Sexy, Fokus", schwärmt DJ BoBo und Thomas Anders' Doppelgänger ergänzt: "Bahar, du bist Sex pur!" Für so viel puren Sex dürfen sich die Damen auch über die Höchstnote von 30 Punkten freuen.

Anschließend tanzt Miss Mölling im roten Ganzkörper-Mondo noch ein fluffiges "Oops!…I Did It Again"-Solo zu "Britney Spears" und der Zuschauer denkt sich, während er gähnend in die Koje tänzelt: Yo, Baby do it ruhig again, aber ohne mich.