Schlüpfriges Vergnügen Berlin erkundet "Feuchtgebiete"
14.08.2013, 13:10 Uhr
Nun ist der angebliche "Skandalfilm" auch offiziell bei uns angekommen. Nach der Uraufführung beim Filmfest in Locarno feiert die Leinwand-Adaption von Charlotte Roches Roman "Feuchtgebiete" am Potsdamer Platz Deutschland-Premiere. Und tatsächlich werden dabei viele untenrum feucht - von Hauptdarstellerin Carla Juri bis zur Besucherin Lena Meyer-Landrut.
Da haben sich die Veranstalter der deutschen "Feuchtgebiete"-Premiere aber mal etwas total Pfiffiges einfallen lassen. Passend zum Filmtitel mussten die Gäste nach dem roten Teppich erst einmal ein einige Zentimeter tiefes Wasserbassin passieren, um ins Kino zu gelangen. Manch einer meisterte die Hürde schnell und ohne viel Aufsehen zu erregen. Andere wie Autorin Charlotte Roche, Hauptdarstellerin Carla Juri, Song-Contest-Siegerin Lena oder Filmemacher Dani Levy nutzten die Chance, um in dem Becken ein wenig zu plantschen. Nur Levys Berufskollege Marco Kreuzpainter hatte Pech: Er rutschte aus und plumpste der Länge nach ins Wasser. Doch der Regisseur nahm es mit Humor.
Nicht immer mit Humor nahmen die Kritiker indes in den vergangenen Tagen das, worum es am Potsdamer Platz eigentlich ging - die Verfilmung von Roches 2008 erschienenem Buch "Feuchtgebiete". "Skandalfilm", "Ekelfilm" oder "Porno-Provokation" - schon weit im Vorfeld nahmen einige die Erwartung an den Streifen, der überhaupt erst am 22. August 2013 in die Kinos kommt, vorweg. Doch erst jetzt ist die Auseinandersetzung um den Streifen offiziell eröffnet. Darüber, ob das Kunst oder Krempel ist, darf und wird in den kommenden Wochen sicher noch leidenschaftlich diskutiert werden. Dass die Kinokassen angesichts des Hypes um "Feuchtgebiete" kräftig klingeln werden, ist indes jetzt schon gewiss.
Und egal, ob man nun wirklich alles über Anal-Fissuren, Menstruation und "Muschischleim" so genau wissen will - eines lässt sich über den Film ebenfalls bereits sagen: Nach seinem sensiblen und mit Lob nur so überschütteten Nazi-Drama "Kriegerin" hat Regisseur David Wnendt diesmal einen Film geschaffen, der mal so richtig knallt. "Trainspotting" lässt grüßen. Und allein der Auftritt der Schweizer Shooting-Göre Carla Juri macht den Streifen - unabhängig davon, wie man zum Inhalt steht - zu einem phänomenalen Ereignis.
Quelle: ntv.de, vpr