Unterhaltung

"Gottschalk für die Älteren da" Bohlen markiert sein Revier

Der sogenannte "Pop-Titan" Dieter Bohlen macht lange vor der ersten Ausstrahlung des "Supertalents" mehr als deutlich, wer der einzige Chef im Ring ist. Natürlich nicht Oldschool-Entertainer Thomas Gottschalk, sondern er selbst.

(Foto: picture alliance / dpa)

RTL-Chefjuror Dieter Bohlen hat vor Beginn seiner Zusammenarbeit mit Thomas Gottschalk klare Zeichen gesetzt. "Wenn ich mit vier Leuten in einem Boot unterwegs bin und der erste nach links will, der zweite nach rechts, der dritte nach vorn, der vierte nach hinten - dann passiert nichts", sagte der 58-jährige Musiker und Entertainer dem Medien-Branchendienst "kress report". "Man bleibt exakt auf der Stelle stehen. Da ist es besser, nur einen Kapitän zu haben, der die Richtung vorgibt. Der muss dann auch die Verantwortung übernehmen."

Vom 27. Juli an wird "Kapitän" Bohlen mit Gottschalk in Berlin die Kandidaten für die nächste Runde der populären RTL-Show "Das Supertalent" sichten. Über die Umstände der Gottschalk-Verpflichtung zeigte sich Bohlen nicht sehr erfreut: "Da kam so viel Mist", sagte er. "'Schmeißt Bohlen hin?', 'RTL hat Bohlen überrumpel' - dieser ganze Müll. Bloß, weil ich mich vier Tage nicht geäußert habe. Eigentlich wollte ich gar nichts dazu sagen, weil ich dachte: Ist doch prima, wenn wir diese Diskussion eine Woche vor der Sendung führen. Leider hat irgendjemand zu früh gequatscht. Diese Promo hätte man sich kurz vor der Ausstrahlung gewünscht, nicht vier Monate vorher. Das hat mich als Marketingmensch total geärgert."

Bei den Quoten im Bett

Seine Aufgabe mit Ex-"Wetten, dass..?"-König Gottschalk schätzt Bohlen jedoch als fruchtbar ein: "Man muss das komplementär betrachten, wir ergänzen uns super", fuhr er fort. "Ich weiß nicht, woran es liegt, aber die jungen Leute stehen nach wie vor unglaublich auf mich. Das geht los bei fünf Jahren und geht so bis 40. Die jungen Leute finden meine Sprüche lustig und machen sich da keine großen intellektuellen Gedanken. Thomas steht ein bisschen für die Älteren, die ja auch "Wetten dass..?" geguckt haben. Das zusammen ergibt eine spannende Rechnung. Ich werde an dem Sonntag nach der ersten Sendung um 8.26 Uhr, wenn die Quoten kommen, mit größter Spannung im Bett sitzen."

Sein Kompagnon Gottschalk, der bis vor kurzem ohne Erfolg noch für die ARD eine Vorabendshow moderierte, hatte noch zu "Wetten, dass..?"-Zeiten Castingshows öffentlich scharf kritisiert - da saß ihm Bohlen von den Quoten her schon im Nacken. "Ich glaube schon, dass Thomas ein anderes moralisches Empfinden hat als ich", so Bohlen. "Und sein kommoder, netter Umgangston ist vielen Älteren bestimmt lieber als dieses Raue, das von mir kommt. In der Musikindustrie herrscht eben ein anderer Umgangston. Da wird nicht nur mit Wattebäuschchen gekämpft." Er habe selbst erlebt, wie Menschen mit Biergläsern nach dem Gesangsduo Modern Talking mit ihm und Thomas Anders geworfen hätten.

Der große Unterschied sei, dass Gottschalk immer "Everybody's Darling" sein wolle. "Und das ist er von seiner Natur her ja auch - ein von Grund auf netter Typ. Das will ich gar nicht sein."

Quelle: ntv.de, dpa

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