"Wir wenden das Blatt" Carl Gustaf redet - und sagt nichts
05.11.2010, 09:45 Uhr
Viel Wind um nichts: Carl Gustaf vor der Presse.
(Foto: REUTERS)
Mit Spannung erwartete eine Schar von rund 60 Journalisten eine von Schwedens König Carl Gustaf angekündigte Erklärung zu seinen angeblichen Nachtclub-Affären. Doch der 64-Jährige eierte in seiner Stellungnahme um die entscheidenden Fragen herum.
Erst die Elchjagd, dann die Gerüchte über das royale Privatleben: Schwedens König Carl XVI. Gustaf hat zu neuen Berichten über angebliche Nachtclub-Besuche und eine Affäre mit einer Popsängerin Stellung bezogen. "Ich habe ein paar Überschriften gesehen, die nicht so schön waren. Darüber habe ich natürlich mit der Familie und auch der Königin gesprochen", sagte der 64-jährige Ehemann von Königin Silvia nach dem Ende der Elchjagd bei Trollhättan im westlichen Schweden.
Er fuhr fort: "Wir wenden das Blatt, ungefähr so wie ihr in den Medien das auch macht, und gehen weiter im Leben." So wie er die Sache verstehe, gehe es um Dinge, "die weit zurückliegen". Genauere Erklärungen, wie er das meint, wollte der König nicht abgeben.
In der am Donnerstag veröffentlichten Biografie "Den motvillige monarken" ("Der widerwillige Monarch") hat ein Autoren-Trio über angebliche Besuche von Carl Gustaf in Stripbars und anderen Nachtclubs sowie eine angebliche Affäre mit einer Ex-Popsängerin vor gut zehn Jahren berichtet.
Der König hatte wie jedes Jahr Journalisten zu einer Presse-Plauderei über den Gang der Elchjagd eingeladen. Statt der sonst üblichen 15 Berichterstatter kamen diesmal 60 Reporter in den Wald von Halle-Hunneberg bei Trollhättan in Westschweden. Sie erfuhren dabei auch, dass Carl Gustaf das in Schweden stark diskutierte Buch noch gar nicht kennt: "Es kam gestern sehr spät zu uns. Ich konnte es noch nicht lesen."
Der Monarch musste ja auch früh aus den Federn zur Elchjagd. Über deren Verlauf sagte er diesmal gar nichts, sondern verschwand nach der angekündigten "kurzen Erklärung" zum Buch wortlos.
Quelle: ntv.de, dpa