Es ist vollbracht - zumindest standesamtlich. Charlene und Albert sind Mann und Frau, Fürst und Fürstin, DAS Paar der Society. Rund achtzig Menschen können bezeugen, dass der bisher so hochzeitsmuffelige, erste Monegasse unter der Haube ist. Und sie sehen ein frommes Küsschen anstatt eines dicken Knutschers.

Fürst Albert II. von Monaco und Charlene sind verheiratet. Die 33-jährige Ex-Schwimmerin aus Südafrika und der 53 Jahre alte Fürst heirateten standesamtlich im Thronsaal des Fürstenpalastes. Charlene trug ein türkisfarbenes bodenlanges Outfit und dezentes Make-up. Nach dem Jawort der beiden gab es auf dem Platz vor dem Palast Beifall. Dort verfolgten zahlreiche Menschen die Trauung auf Großbildleinwänden. Die bürgerliche Charlene ist nun Fürstin von Monaco und trägt auch den Namen Charlene Grimaldi. Am Samstag folgt die kirchliche Trauung.

"Oui" sagte die 33-jährige, englischsprachig aufgewachsene Braut im Thronsaal zu dem 20 Jahre älteren Fürsten, der das Ja-Wort als Herrscher des Ministaates nach ihr gab. Jetzt beginne die Zukunft der Grimaldi-Dynastie, sagte der Präsident des Staatsrates, Philippe Narmino, der die Trauung leitete und auch einige Sätze auf Englisch sowie im monegassischen Dialekt sprach. Mit der Ehe der beiden verbinde sich Afrika mit Europa. "Sie beiden verbindet auch Ihre Leidenschaft für Sport", fügte er hinzu. Charlene und Albert hatten sich vor elf Jahren bei einem Schwimmwettkampf kennengelernt und wünschen sich nach eigenen Angaben bald Kinder.

Grace Kelly über allem

Charlene wirkte bei der Zeremonie anfangs angespannt. Als das Jawort gesprochen war, atmete sie auf und wandte sich strahlend zu Albert, der ihr die Hand küsste. Charlene muss auch dem Druck standhalten, ewig mit Alberts Mutter Grace Kelly verglichen zu werden. Die Hollywoodschauspielerin hatte Fürst Rainier III., Alberts Vater, vor 55 Jahren geheiratet. Sie starb 1982 bei einem Autounfall.

Albert und Charlene, die vor der Hochzeit vom Protestantismus zum Katholizismus übergetreten war, versprachen sich gegenseitige Fürsorge und Treue. Bevor sie ihre Unterschrift unter die Heiratsurkunde setzten, zählte Narmino alle Titel Alberts auf. Anschließend traten sie zum Fenster und grüßten das Volk.

Dort gab es dann zwar keinen leidenschaftlicher Knutscher, sondern zwei kurze Küsschen auf den Mund. Am Fenster des Fürstenpalastes küssten sie sich kurz. Anschließend grüßten sie die Menge auf dem Palasthof und küssten sich vor dem Verschwinden ein zweites Mal. Die Menge applaudierte.

Zwei uneheliche Kinder

Die Monegassen mussten lange auf die Hochzeit ihres Fürsten warten, der zwei uneheliche Kinder anerkannt hat. Albert, Bruder von Caroline und Stéphanie von Monaco, galt viele Jahre als der ewige Junggeselle und Lebemann. Die 19-jährige Tochter und der siebenjährige Sohn Alberts haben aber keinen Anspruch auf den Thron.

Das Brautpaar gibt sich zur Hochzeit - anders als Prinz William und Kate bei ihrer Märchenhochzeit im April in London - besonders volksnah. Der Palast an der Mittelmeerküste stand während der Trauung offen, wie die monegassische Tradition es will. Damit die rund achttausend Landsleute tatsächlich einen guten Blick auf die Hochzeit ihres Fürstenpaares hatten, ließ der Hof die Zeremonie auf Großleinwänden in den Ort übertragen. Nach der Trauung waren die rund 7500 Monegassen zu einem edlen Buffet mit südafrikanischen und mediterranen Speisen eingeladen. Am Abend werden zudem zehntausende Zuschauer zu einem Gratis-Konzert im Hafen erwartet.

Zur kirchlichen Hochzeit am Samstagnachmittag werden rund 3500 geladene Gäste erwartet, darunter aus Deutschland Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau Bettina sowie Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick. Daneben sollen Promis wie Karl Lagerfeld, Naomi Campbell, Roger Moore und Giorgio Armani kommen.