Rosenberg und "das Arschloch der Nation" DSDS landet Jury-Coup
07.10.2013, 11:20 Uhr
		                      Demnächst Kollegen: Marianne Rosenberg und Dieter Bohlen.
(Foto: dpa / Collage: n-tv.de)
Es ist noch gar nicht lange her, da äußerte sich Marianne Rosenberg nicht allzu freundlich über Dieter Bohlen. Jetzt verblüfft das Schlager-Enfant-Terrible als neues Jury-Mitglied bei "Deutschland sucht den Superstar". Und auch sonst hält die kommende DSDS-Staffel Überraschungen parat.
Man mag Casting-Formate wie "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) für ausgelutscht halten. Doch zumindest das Personalkarussell auf den Juroren-Sesseln kann einen immer noch vor Staunen aus den Socken hauen. Die Verpflichtung der Tokio-Hotel-Brüder Bill und Tom Kaulitz bei der vergangenen Staffel war schon ziemlich spektakulär. Und auch die elfte Auflage des Formats, die ab Januar 2014 über die Fernsehbildschirme flimmern wird, hat es in sich.
Bereits seit einiger Zeit steht fest, dass in der kommenden DSDS-Staffel neben Dieter Bohlen auch der Rapper Kay One und Mia.-Frontfrau Mieze Katz über Wohl und Wehe der Kandidaten urteilen werden. Kay One dürfte vor allem den jüngeren Zuschauern ein Begriff sein. Schlagzeilen machte er nicht zuletzt durch eine Liaison mit Ex-Monrose-Sängerin Mandy Capristo und öffentlichen Auseinandersetzungen mit Bushido, der ihn einst auf seinem Plattenlabel unter Vertrag genommen hatte. Dass Mieze Katz einmal die DSDS-Jury bereichern würde, hätten eingefleischte Mia.-Anhänger indes wohl auch nie für möglich gehalten.
"Kandidaten an die Macht"
  So sieht die neue Jury komplett aus: Kay One, Marianne Rosenberg, Mieze Katz und natürlich der Dieter.
(Foto: RTL / Michaela Lüttringhaus )
Doch es kommt noch besser: Wie RTL nun mitteilte, wird als Vierte im Bunde auch Schlagersängerin Marianne Rosenberg am Jury-Pult Platz nehmen. Die heute 59-Jährige hatte einst als 13-Jährige selbst an einem Casting teilgenommen und dabei einen Plattenvertrag gewonnen. Dennoch äußerte sich die exzentrische Sängerin, deren "Er gehört zu mir" so ziemlich jeder mitsingen kann, in der Vergangenheit mehrfach kritisch über entsprechende Shows. "Da wird nur Einheitsbrei produziert, und den Jurymitgliedern geht es vor allem um sich selbst. Dort findet genau das statt, wogegen ich immer angekämpft habe", sagte Rosenberg noch 2008. Und drei Jahre später erklärte sie gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Diese Sendungen sind Menschenverwertungsmaschinen. Es geht nur ums Geschäft, und die Teenies fallen darauf herein."
Auf die Frage, wie sie die harten Bewertungen der Juroren wie Dieter Bohlen sehe, sagte Rosenberg im gleichen Interview: "Wenn jemand so gut das Arschloch der Nation spielt, wollen die Leute das einfach sehen. Die haben mehr Spaß daran, wenn jemand niedergemacht wird, als dass jemand etwas Nettes und Aufbauendes sagt. Das ist nun mal der Voyeurismus unserer Gesellschaft." Als neues Jury-Mitglied bei DSDS wendet sich das Enfant Terrible nun lieber mit einem guten Rat an die jungen Kandidaten: "Sei du und versuche nicht, jemand anderer zu sein. Lass dich nicht verbiegen."
Abgesehen von den neuen Juroren, sieht die elfte DSDS-Staffel auch konzeptionelle Änderungen vor. Das neue Motto sei "Kandidaten an die Macht", hieß es seitens RTL. "Die Kandidaten dürfen sich präsentieren, wie sie wollen", so der Sender. Stärker als bisher werde gezeigt, wie sich die Teilnehmer in die Auswahl ihrer Songs, in deren Interpretation, in die Wahl ihrer Outfits und in die Choreografie einbrächten. Auch dürften die Kandidaten bereits im Casting einen Juror ihrer Wahl bestimmen, der im Fall einer Pattsituation über ihr Weiterkommen entscheidet.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa