Unterhaltung

Kampf bis zuletzt Der schwierige Weg zum Oscar

Das Entstehen eines Filmes ist zumeist mit Hindernissen verbunden. Aber in diesem Jahr haben die Oscar-Favoriten "Der seltsame Fall des Benjamin Button", "Slumdog Millionär" und "Der Vorleser" einen extrem langen Hürdenlauf hinter sich.

Schwierige Inhalte, skeptische Studios, fehlende Verleiher und Rückschläge bei den Dreharbeiten hätten sie fast zu Fall gebracht. Doch alle drei schafften am Ende die Nominierung als "Bester Film":

"Der seltsame Fall des Benjamin Button" ist mit 13 Nominierungen Spitzenreiter unter den Oscar-Anwärtern. Seit den 1980er Jahren ging der Stoff durch die Hände verschiedener Regisseure, Produzenten und Studios, doch keiner wagte sich an die Umsetzung der Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald aus dem Jahr 1922. Das Projekt über einen Mann, der als Greis geboren wird und als Baby stirbt, galt als nicht realisierbar.

Brad Pitt, Regisseur David Fincher, moderne Computertechnik und ein Budget von 150 Millionen Dollar machten es am Ende möglich. "Es war ein finanzielles und kreatives Risiko", räumte Drehbuchautor Eric Roth in der "Los Angeles Times" ein. "Es ist einfach schwieriger, Filme zu drehen, die nicht leicht zu erklären sind".

"Slumdog Millionär", ein Sozialdrama über einen indischen Jungen, der aus der brutalen Welt der Slums von Bombay ausbricht, wird seit Monaten mit Preisen überschüttet. Doch beinahe hätte es der Film des Briten Danny Boyle gar nicht ins Kino geschafft. Als das Studio Warner Bros. im vorigen Mai sein Label Warner Independent dicht machte, brach der Kinovertrieb weg.

Dem Film drohte eine bloße DVD-Vermarktung, bis ein anderer Verleih mit einer Geldspritze den Kinostart möglich machte. Seine vergleichsweise niedrigen Produktionskosten in Höhe von 15 Millionen Dollar hat der mit Laiendarstellern in Indien gedrehte "Underdog" längst eingespielt.

"Der Vorleser", die Filmversion des deutschen Bestsellers von Bernhard Schlink, hat vor ihren fünf Oscar-Nominierungen schon viele Probleme überwunden. Kurz nach dem Drehstart im Herbst 2007 sagte die ursprünglich verpflichtete Hauptdarstellerin Nicole Kidman das Projekt wegen ihrer Schwangerschaft ab. Die Produzenten Sydney Pollack (73) und Anthony Minghella (54) starben im Verlauf der Dreharbeiten.

Im Oktober sprang Produzent Scott Rudin ab und ließ seinen Namen aus dem Filmabspann streichen. Aus der Branche verlautete, er habe sich mit den ausführenden Produzenten Harvey und Bob Weinstein überworfen. Rudin und Daldry hatten auf mehr Zeit für die Nachbearbeitung des Filmmaterials gepocht - mit einer Premiere im Jahr 2009. Die Weinsteins verlangten eine frühere Veröffentlichung vor dem Jahresende, damit der Film noch rechtzeitig ins Oscar-Rennen gehen konnte.

Quelle: ntv.de

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