Unterhaltung

"Besonders abscheulich" Dior feuert Galliano

Die Vorwürfe gegen ihn sind immens.

Die Vorwürfe gegen ihn sind immens.

(Foto: AP)

Nach groben Pöbeleien des britischen Stardesigners John Galliano trennt sich das französische Traditionshaus Dior von ihm. Galliano habe sich "besonders abscheulich" verhalten, weshalb seine Kündigung vorbereitet werde, erklärte das Modehaus.

Galliano steht seit dem Wochenende in der Kritik, weil er in seiner Stammbar im Pariser Szeneviertel Marais wiederholt ausfallend geworden war und mehrere Gäste mit judenfeindlichen Bemerkungen beschimpft haben soll. Am Montag hatte die Polizei ihn zu einer Gegenüberstellung mit einem Paar und einer Frau geladen, die ihn angezeigt hatten. Während die drei Bargäste bei ihrer Darstellung blieben, bestätigte zunächst kein Zeuge die Schilderung.

Seine Mode: Immer ein Fest für die Sinne mit einem Hauch Ironie.

Seine Mode: Immer ein Fest für die Sinne mit einem Hauch Ironie.

(Foto: AP)

In der Modebranche hieß es derweil, Dior habe sich schon länger von Galliano trennen wollen und nur nach einem Vorwand gesucht. "Ich habe gehört, dass Dior nach einem Weg gesucht hat, ihn rauszuwerfen", sagte eine Kennerin der Szene. Der 50 Jahre alte Galliano sei "ein sehr netter, ganz ruhiger Mann", sagte ein junger französischer Modemacher über den Briten, der seit vielen Jahren in Paris lebt. Er sei "alles andere als ein Widerling, das ist doch absurd".

Die in Israel geborene US-Schauspielerin Natalie Portman, die für Parfums von Dior Werbung macht, zeigte sich angesichts der Vorwürfe gegen Galliano "angewidert". In einer Mitteilung erklärte sie, sie sei über Gallianos Bemerkungen schockiert. "Als Mensch, der stolz darauf ist, jüdisch zu sein, möchte ich mit Herrn Galliano in keiner Weise in Verbindung gebracht werden", teilte die frischgekürte Oscarpreisträgerin mit. Sie hoffe, dass seine Aussagen dazu beitrügen, "über weiterhin bestehende Vorurteile nachzudenken, die alles andere als schön sind".

Galliano hatte seit dem Jahr 1996 die Mode für Dior entworfen und wird als Motor des Traditionshauses gesehen, das einen Jahresgewinn von rund 700 Millionen Euro macht. Der Designer gibt eine Pöbelei in seiner Stammbar "La Perle" zu, bestreitet aber entschieden, judenfeindliche Bemerkungen gemacht zu haben. In Paris fingen am Dienstag die Modeschauen für Herbst und Winter an, bei denen auch Dior seine Kollektion zeigen wollte. Zunächst sagte das Haus die Schau nicht ab. Gallianos Schau für sein eigenes Label ist für Sonntag geplant.

Quelle: ntv.de, AFP

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