Bei den Bauern raschelt’s im Heu – und das liegt nicht nur daran, dass der rollige Rolf einen "Wagenheber" in der Hose hat, nachdem seine Angebetete im Bikini-Oberteil posiert hat. Nein, auf allen Höfen macht sich schneller Erotik breit, als Sie "Ringelschwänzchen" sagen können.

Das Leben in der Landwirtschaft ist hart: Früh aufstehen, den ganzen Tag auf dem Feld oder im Stall ackern, Kinder, Kühe und Kutschen versorgen, und das bei jedem Wetter. Wo bleibt da bitte der Kuschel-Faktor? Geschweige denn die Erotik? Unsere TV-Bauern – zugegeben, durch jahrelange Abstinenz ausgehungert nach Liebe und Zärtlichkeiten bis auf die Knochen – schaffen das.

Während echte Bauern darüber stöhnen, dass sie in der Woche drei Schweine schlachten, sie zerlegen und dann verarbeiten müssen, stöhnen unsere Bauern nur aus Wollust. Und während echte Bauern sich noch darüber ärgern, dass dem BsF-Zuschauer ein Bild von liebestollen Landwirten vermittelt wird, die komplett notgeil über Hof und Wiese hüpfen und allesamt so wirken, als hätten sie einen an der Waffel (Zitat eines Bauern aus dem "Kreis-Anzeiger"), gewinnt der Zuschauer seine Protagonisten so langsam aber sicher doch sehr lieb und wettet bereits heimlich mit sich selbst, welches Paar ein Traumpaar à la Narumol und Josef (Staffel 5) abgeben wird. Die 49-jährige Narumol brachte vor kurzem eine Tochter zur Welt – ein Zeichen für so vieles: Für späte Mutterschaft, für das Zusammenprallen von Kulturen und für das Modell der Patchwork-Familie, denn die gebürtige Thailänderin brachte schon zwei Kinder mit auf’s Land, und sie stellt klar: Hier ist es nicht wichtig, wo du herkommst, nur, wohin du willst, das überleg’ dir gut!

Da hätten wir – und wir fangen jetzt mal mit den beiden Jungs an, weil es ja das erste Mal ist, dass ein homosexueller Bauer seinen homosexuellen Traumpartner in der Sendung sucht – Veit und Phillip. Veit und Philipp – lassen Sie sich das mal auf der Zunge zergehen. Um die sieben bis acht Millionen Zuschauer gucken zu, wenn die beiden jungen und attraktiven Männer in Gegenwart von Hausschwein Pumba und Philipps Mutter weitere Flirtversuche wagen, die mehr sind als nur ein Geplänkel. Hier darf man sich sicher sein: Es wird zu Sache gehen, Schätzchen. Wie weit die Kameras dabei sein werden, sei noch dahin gestellt, aber hier knistert die Erotik, dass die Pferdeställe den ganzen Winter von dieser Energie beheizt werden könnten. Und während Philipp mit seinem Vater typische Stallarbeiten erledigt, schwatzt Muttern mit Veit über Kinder, Küche und Kirche. Denn Mutter weiß was: "Er kann sich mehr vorstellen." Auch hier erleben wir, was Landleben sein kann: Modern, tolerant, aufgeschlossen - Hauptsache, die Kinder sind glücklich!

Sekt und Tränen

Bei Rolf und Silvia dagegen hing der Haussegen ja mal wieder kurzfristig schief, aber ein liebevolles Sekt-Frühstück macht aus der eben noch so hart wirkenden Produktionshelferin ein ganz weiches Milchlamm. Da sieht die schlanke Schönheit auch mal drüber hinweg, dass der Kerl wie ein Aschenbecher am Hauptbahnhof riechen muss, denn vor lauter Gram hat Rolf die ganze Nacht eine Kippe nach der anderen inhaliert. Zur Belohnung für seine Morgengabe lässt sich Silvia nun aber auch nicht lumpen und räkelt sich dann später wie ein Model auf dem landwirtschaftlichen Großgerät – hatten wir erwähnt, dass Rolf, zusätzlich zu seinem Leistenbruch, von Zeit zu Zeit noch einen Wagenheber in den unendlichen Weiten seiner Hose beherbergt? – und bereitet ihr Ackerbäuerchen, dem vor Freude über den Anblick des "Getriebes" seiner heißen Silvia glatt ein Magengeschwür aufgehen könnte, damit indirekt und sanft darauf vor, dass ihm zu Ehren ein ganz persönlicher Bauern-Kalender kreiert werden wird. Dass der Bauer von heute eine Kamera griffbereit hat, versteht sich von selbst. Vor allem, da Rolf ja einen ganzen Werkzeugkasten in seinen Buxen zu schleppen scheint.

Doch nicht überall herrscht so eitel Sonnenschein: Diana und Thomas überlegen krampfhaft, wie sie es anstellen können, ein wenig abzunehmen und trotzdem noch eine komplette Sahnetorte zu verdrücken. Da sie so recht keine Idee haben, verputzen sie das gute Stück einfach sehr schnell und überlegen dann erneut, wie das mit dem Abnehmen gehen könnte. Auch hier ist abzusehen: Da geht mehr, man möchte miteinander alt werden!

Kartoffeln mit Salz

Friedrich und Inge sind ja schon alt und – zumindest in der Küche – auch einen Schritt weiter: Bei denen geht es nur um Kartoffeln und nicht um Sahnetorte, und darum, wo man sie am besten kocht. Doch nicht in der Mikrowelle, will der friedfertige, jedoch auch maulfaule Friedrich gerade einwenden, da knallt auch schon die Tür des Küchengerätes zu. Übrigens ohne weitere Beilagen, die findet die 57-Jährige zwar schick, er aber überflüssig, und wenn bei ihm Kartoffeln auf den Tisch kommen, dann kommen die mit Salz.

Und was machen Uwe und Iris eigentlich? Auch die finden Trost in der Nahrungsaufnahme: Sie hat gebacken – er ist unendlich happy. Noch glücklicher ist er eigentlich erst, als Iris an seiner Seite Trecker fährt und sie beide ihr Horoskop gelesen haben: "Zeigen Sie, dass Sie verliebt sind", steht da. Ist das vielleicht doch das Drehbuch statt eines Horoskops? Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn es heißt: Wie mache ich aus einer einfachen Bauernregel ein total angesagtes Mantra?