Wo ist Pippi Langstrumpf jetzt? Geena Davis kämpft für Mädchen
29.06.2010, 08:20 Uhr
Schade, dass es manch' starkes Mädchen aus Europa noch nicht bis in die USA geschafft hat - dann müsste sich Geena Davis nicht ganz so große Sorgen um die Girls und ihren TV-Konsum machen.
Die US-Schauspielerin Geena Davis ("Thelma and Louise") will das Bild von Mädchen in Kinderfilmen und im Fernsehen zurechtrücken.
Auch im 21. Jahrhundert würden Mädchen noch stereotyp als "das andere Geschlecht" dargestellt: Untergeordnet, begrenzt in ihren Fähigkeiten und Aktivitäten, oder sogar "langweilig". "Je mehr ein Mädchen fernsieht, desto stärker schraubt es seine Erwartungen an die Zukunft zurück", bedauerte die Oscar-Preisträgerin in New York. Jungen dagegen fühlten sich in dem Glauben bestärkt, das überlegene Geschlecht zu sein.
Davis war durch ihre kleine Tochter auf die Rollendiskrepanz in Kinderprogrammen aufmerksam geworden, wie sie berichtete. Sie gründete ein gemeinnützige Organisation, das Geena Davis Institute for Gender in Media, das die Darstellung von Jungen und Mädchen auf Leinwand und Bildschirm analysiert. Dabei kam unter anderem heraus, dass in amerikanischen Kinderfilmen im Durchschnitt nur eine weibliche Rolle auf drei Jungenrollen kommt.
Mädchen würden in Trickfilmen zudem "hyperattraktiv" mit Wespentaille und unnatürlicher Figur gezeichnet, kritisiert Davis. Diese stereotype Darstellung sei umso bedauerlicher, als 85 Prozent aller Kinderprogramme weltweit aus den USA kämen.
Ihrer Tochter seien nun die starken Mädchen "Pippi Langstrumpf" oder "Lotta aus der Krachmacherstraße" empfohlen. Selbst "Hanni und Nanni" wären wahre Emanzen im Vergleich zu den amerikanischen Lollipop-Girls ....
Quelle: ntv.de, soe/dpa