"A Pigeon Sits on a Branch ..." Goldener Löwe für deutsche Koproduktion
06.09.2014, 20:55 Uhr
Roy Andersson freut sich über seinen Löwen.
(Foto: AP)
Ein melancholisches Kunstwerk gewinnt den Goldenen Löwen des Filmfestivals Venedig. Ein in Berlin lebender Jungregisseur bekommt den Spezialpreis. Fatih Akin aber geht leer aus.
Beim Filmfestival von Venedig ist der Film "A Pigeon Sits on a Branch Reflecting on Existence" (deutscher Titel: "Eine Taube sitzt auf einem Ast und denkt über das Leben nach") des schwedischen Regisseurs Roy Andersson mit dem Goldenen Löwen für den besten Film ausgezeichnet worden. Das gab die Jury am Abend bei der Preisverleihung bekannt. Mit lakonischem Humor erzählt der 71-jährige Andersson in starren Einstellungen verschiedene Geschichten vom Leben, von Trauer und vom Verlust.
"Es ist eine große Ehre den Preis zu bekommen, besonders hier in Italien, einem Land, das so viele cineastische Meisterwerke geliefert hat", sagte Andersson, als er die Auszeichnung im Filmpalast auf dem Lido entgegennahm.
Als besten Schauspieler ehrte die Jury des 71. Filmfestivals von Venedig den US-Schauspieler Adam Driver. Er überzeugte mit seiner Rolle eines verzweifelten Vaters im Film "Hungry Hearts" des Italieners Saverio Constanzo.
Der deutsch-türkische Film "Sivas" wurde mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Das Werk des in Berlin lebenden Kaan Müjdeci handelt von einem Jungen und dessen Kampfhund in einem türkischen Dorf.
20 Produktionen wollten den Preis
Die Jury stand in diesem Jahr unter dem Vorsitz des französischen Filmkomponisten Alexandre Desplat. Um den Goldenen Löwen hatten 20 Wettbewerbsfilme konkurriert, darunter das Drama "The Cut" des Hamburger Regisseurs Fatih Akin über die Massaker an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges. Akin geht leer aus.
Das Filmfest Venedig ist das älteste der Welt. Es gehört neben den Festivals in Berlin und Cannes zu den wichtigsten der Branche. Im vergangenen Jahr hatte zum ersten Mal eine Dokumentation den Goldenen Löwen gewonnen: "Sacro GRA" des italienischen Regisseurs Gianfranco Rosi beobachtet das Leben von Menschen am römischen Autobahnring.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa