Unterhaltung

Endlich wieder Gutes aus dem Duz-Land Hochzeit bei den Bernadottes

Am schwedischen Nationalfeiertag trägt Madeleine Tracht.

Am schwedischen Nationalfeiertag trägt Madeleine Tracht.

(Foto: dpa)

Schweden hat endlich wieder etwas zu feiern - die Hauptstadt Stockholm hat sich herausgeputzt: Prinzessin Madeleine heiratet den US-Finanzmanager Chris O'Neill. Der Lebensmittelpunkt der Jüngsten von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia wird aber weiterhin New York sein.

Königliche Wache vor dem Stockholmer Schloss.

Königliche Wache vor dem Stockholmer Schloss.

(Foto: dpa)

Die Schweden sind zumeist nette Menschen. Sie pflegen einen sehr lockeren Umgang miteinander. Nachdem die nationale Gesundheitsbehörde anno 1967 beschloss, sowohl in Gesprächen als auch im Schriftverkehr alle Mitarbeiter mit Du anzureden, wird in dem skandinavischen Land nur noch die zweite Person Singular benutzt. Davon ausgenommen bleiben nur die Mitglieder der Familie Bernadotte, die seit 1818 die schwedischen Könige stellt.

Derzeit plagen die Menschen zwischen Norrbotten und Skâne viele Sorgen. Es ist erst wenige Tage her, dass es in Stockholmer Vororten und in anderen Städten zu Krawallen kam. Autos brannten, Jugendliche lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Über Jahre angesammelter sozialer Sprengstoff, der sich entzündete. Der viel gepriesene Wohlfahrtsstaat zeigt Schwäche.

Einer mit viel Geld

Doch nun gibt es für die durch die Auseinandersetzungen verstörten Bürger im Duz-Land endlich einen Lichtblick - und für diesen sorgen die Bernadottes. Die Jüngste von König Karl XVI. Gustaf und Königin Silvia, Madeleine, kommt nach einem jahrelangen Liebes-Auf und -Ab endlich unter die Haube. Zwei Tage vor ihrem 31. Geburtstag heiratet sie den US-Finanzmanager Chris O'Neill. Ein weiterer Bürgerlicher wird in die königliche Familie aufgenommen. Diesmal ist es einer mit viel Geld. In dem malerisch gelegenen Schloss Drottningholm auf der Insel Lövon - dort hat die Königsfamilie ihren Wohnsitz - geht der 38-jährige O'Neill schon seit geraumer Zeit ein und aus.

Madeleine und Jonas Bergström: Er entdeckte seine Liebe für den Handball.

Madeleine und Jonas Bergström: Er entdeckte seine Liebe für den Handball.

(Foto: picture alliance / dpa)

Madeleine, früher auch Partyprinzessin genannt, ist zumindest für ein paa r Tage Mittelpunkt des öffentlichen Interesses in Schweden. Dabei stand sie bereits kurz vor einer Hochzeit. Doch dann kam Madeleines annus horribilis 2010: Ihr Verlobter, der schwedische Rechtsanwalt Jonas Bergström, wilderte anderweitig und ging mit einer norwegischen Handballerin fremd. Die schöne Madeleine floh nach Bekanntwerden dieser Liaison regelrecht aus Schweden über den "großen Teich" nach New York.

Dort musste sie nicht lange trauern, denn sie findet in der Weltstadt ihr neues Glück: Chris. Er ist anders als Victorias Liebster Daniel. Er kommt nicht aus einem solchen Provinznest wie Ockelbo, sondern ist in London geboren. Chris, er besitzt die US-amerikanische und die britische Staatsbürgerschaft, ist ein Mann von Welt, dreht am großen finanziellen Rad und hat einen Dreitagebart. Er ist zwar etwas schüchtern und mag das Blitzlichtgewitter überhaupt nicht, aber am Hof wird O'Neill fit für öffentliche Auftritte gemacht. Einige Hände hat er bereits geschüttelt, einen gemeinsamen Auftritt mit seinen künftigen Schwiegereltern in New York meisterte der Banker mit Bravour - König und Königin sind begeistert.

König und Königin freuen sich über ihren zweiten Schwiegersohn.

König und Königin freuen sich über ihren zweiten Schwiegersohn.

(Foto: picture alliance / dpa)

Diese Hochzeit ist wichtig für die Imagepflege des Hauses Ber nadotte. König Carl XVI. Gustaf, der nicht nur Elchen, sondern angeblich auch Frauenröcken nachjagt, arbeitet sich nur mühsam aus einem Umfragetief heraus. Rotlicht und blaues Blut ist für sein Volk eine No-Go-Konstellation. Doch der Monarch hat traditionell einen schweren Stand bei den Schweden: Kurz nach seiner Thronbesteigung 1973 wollten ihn viele Untertanen wieder loswerden. Die Republikaner witterten bereits Morgenluft. Erst die Hochzeit mit der Deutschen Silvia Sommerlath 1976 und die Geburt der Kinder Victoria (1977), Carl Philip (1979) und Madeleine (1982) sorgte für eine wachsende Akzeptanz des Königshauses. Heute ist Carl Gustaf wieder ein Auslaufmodell, die Schweden wollen mehrheitlich die viel beliebtere Victoria als Königin.

Kein königlicher Titel

Im Gegensatz zu Victoria wird sich ihre jüngere Schwester mit ihrem Liebsten nach der Hochzeit wieder rarmachen. O'Neill will weiter seinen Finanzgeschäften nachgehen, Madeleine wird ihm nach New York folgen und weiter für die World Childhood Foundation arbeiten. So bleibt ihnen der royale Rummel in Schweden erspart. Im Gegensatz zu seinem Schwippschwager Daniel erhält Chris O'Neill keinen königlichen Titel, weil er einerseits keine schwedische Staatsbürgerschaft besitzt und andererseits eine geschäftliche Führungsposition bekleidet. So wird die Kutschfahrt am Hochzeitstag für geraume Zeit die letzte sein. Nach den Flitterwochen sind wieder das Auto und vielleicht manchmal auch die New York City Subway wichtigste Fortbewegungsmittel.

Und auf die Schweden wartet wieder der graue Alltag. Wann die nächste Hochzeit kommt, ist noch unklar. Madeleines Bruder Carl Philip ist mit dem Model Sofia Hellqvist, das auch schon einmal mit Unterwäsche abgelichtet wurde, zusammen. Die Tatsache, dass Sofia bei der schwedischen Version von "Big Brother" teilgenommen hat, sorgte für royales Stirnrunzeln. Aber sie arbeitet an sich, wird zunehmend seriöser und tritt auch schon einmal bei Charity-Veranstaltungen auf.  Ob sich Hellqvist bereits mit ihren Vielleicht-Schwiegereltern duzt und ihren 33-jährigen Schönling irgendwann einmal heiraten darf, ist nicht bekannt. In der Öffentlichkeit jedenfalls sind alle nett zueinander.

Quelle: ntv.de

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