"Wir haben es nicht gemocht!" Jennifer Hudson muss aussagen
24.04.2012, 12:46 Uhr
Die Sängerin und der "Schutzengel", ihr Verlobter David Otunga.
(Foto: REUTERS)
Schwierige Zeiten sind für Hollywood-Star Jennifer Hudson angebrochen: Sie muss vor Gericht im Mordprozess gegen ihren Ex-Schwager aussagen. Er soll ihre Mutter, ihren Bruder und ihren Neffen ermordet haben. Er plädiert jedoch auf "unschuldig".
Mit Tränen in den Augen hat die US-Sängerin Jennifer Hudson im Prozess um die Tötung ihrer Mutter, ihres Bruders und ihres Neffen ausgesagt. Dabei sagte sie am Montag in Chicago mit Blick auf den Angeklagten William Balfour, der der Mann ihrer Schwester war: "Wir haben es nicht gemocht, wie er meine Schwester behandelt hat. Und ich habe es auch nicht gemocht, wie er mit meinem Neffen umging." Hudson war die erste Zeugin, die in dem Prozess aussagte.
Hudsons 57-jährige Mutter Darnell Donerson und ihr 29-jähriger Bruder Jason Hudson waren am 24. Oktober 2008 in ihrem Elternhaus im Süden Chicagos erschossen aufgefunden worden. Drei Tage später wurde auch Hudsons Neffe Julian, der Sohn ihrer Schwester Julia, in einem im Chicagoer Westen abgestellten Auto tot aufgefunden. Fünf Wochen später wurde Balfour als Hauptverdächtiger festgenommen. Der Mann von Hudsons Schwester Julia lebte damals bereits seit längerem von seiner Frau getrennt.
Nach Ansicht der Ermittler und der Staatsanwaltschaft wollte sich Balfour mit den Taten an seiner Frau rächen, weil sie die Scheidung wollte. Vor Gericht wies der 30-Jährige die Vorwürfe am Montag zurück und erklärte sich für "nicht schuldig".
Schutzengel
Jennifer Hudson war zur Tatzeit mit ihrem Verlobten David Otunga in Florida unterwegs. Hudson bezeichnete ihn später als ihren Schutzengel. "Das hat mir das Leben gerettet. Ich hätte genauso gut Zuhause bei meiner Mama sein können", sagte Hudson im vergangenen November dem US-Magazin "Ebony". Seit August 2009 sind die beiden Eltern eines kleinen Jungen.
Balfour hat die Vorwürfe abgestritten. Es gibt keine Augenzeugen für das Verbrechen, die zwölf Geschworenen müssen in einem Indizienprozess entscheiden. Das Verfahren könnte sich über mehrere Wochen hinziehen.
Hudson war in dem ärmlichen Chicagoer Viertel Englewood aufgewachsen, wo ihre Mutter bis zuletzt lebte. Bekannt wurde die Afroamerikanerin mit der eindrucksvollen Stimme durch die Talent-TV-Show "American Idol" und machte danach eine steile Karriere als Sängerin. Für ihre Rolle in "Dreamgirls" an der Seite von US-Popdiva Beyoncé Knowles und Hollywood-Star Jamie Foxx gewann sie zudem 2007 den Oscar als beste Nebendarstellerin.
Bei der Grammy-Verleihung im Februar rührte Hudson Millionen zu Tränen. In der Live-Show sang sie emotional den größten Erfolg der kurz zuvor gestorbenen Sängerin Whitney Houston, "I Will Always Love You".
Quelle: ntv.de