Unterhaltung

Brad allein zuhaus Jolie verzaubert Berlin

Kam ohne Brad, aber bestens gelaunt: Angelina Jolie.

Kam ohne Brad, aber bestens gelaunt: Angelina Jolie.

(Foto: AP)

"Ich lese keinen Klatsch", meinte Angelina Jolie, als sie am Mittwochabend ihren neuen Film "Salt" in Berlin vorstellte. Schade, denn dann bekommt sie wohl leider auch nicht mit, dass sie aus Sicht vieler Anwesender bei der Premiere am Potsdamer Platz einen blendenden Auftritt hingelegt hat.

Dass in Berlin kein Aufsehen um Hollywoodstars gemacht wird, ist nur ein Gerücht. Selten ist es am Potsdamer Platz so voll. Dicht gedrängt warten die Fans am Mittwochabend auf Angelina Jolie. Mädchen kreischen. Hollywoods amtierende Glamourkönigin kommt ohne Brad Pitt. Dafür ist bei der Premiere von Jolies neuem Film "Salt" ihr deutscher Leinwand-Ehemann August Diehl dabei. Zwei der sechs Kinder, die kleinen Zwillinge Vivienne und Knox, sind mit Berlin, aber nicht bei Jolie im Schlepptau. "Brad muss arbeiten, er ist deshalb zu Hause bei den anderen Kids", erzählt sie.

Von weitem sieht das Tattoo auf ihrem Oberarm aus wie ein verlaufener Stempel, sonst ist es ein makelloser Auftritt. Sie trägt ein bodenlanges schwarzes Abendkleid, gibt geduldig Autogramme, nimmt sich Zeit für Fragen. Dass weltweit Männer für Jolie schwärmen? Egal, so lange Brad sie unwiderstehlich findet. Jolie kann sich vorstellen, wieder in Berlin zu wohnen, wenn ein neuer guter Film anstünde, sagt sie. Dieses Mal ist keine Zeit für Sehenswürdigkeiten.

Spende für Pakistan

Die Amerikanerin beherrscht das Hollywood-Handwerk, verbindlich zu sein und zugleich nicht zu viel preiszugeben. Die Schlagzeilen des Boulevards ignoriert Jolie - sagt sie zumindest auf der Pressekonferenz. "Ich lese keinen Klatsch." Für ihre Kinder würde sie noch härter kämpfen als die CIA-Agentin Evelyn Salt in dem Spionagethriller. Zu den Flutopfern nach Pakistan reisen will die UN-Botschafterin, wenn sie sicher ist, dass sie dort nicht im Weg stehen würde. Aber: Geld hat sie dort schon einmal hingeschickt. Wie ein UN-Sprecher mitteilte, ging eine Spende der Schauspielerin in Höhe von 100.000 Dollar (etwa 78.000 Euro) ein.

Deutschland findet Jolie familienfreundlich. Aufgefallen sind ihr das gesunde Essen, das Holzspielzeug und dass auf Kinder geachtet werde. "Deutschland ist ein wunderbarer Ort für Kinder." Vor zwei Jahren drehte Pitt in Babelsberg mit Quentin Tarantino "Inglourious Basterds". Das Paar residierte zu dieser Zeit am Wannsee. Die Aufregung um "Brangelina" war auf dem Zenit. Auch diesmal kann Jolie Berlin ins Fieber versetzen. Schon nachmittags hängt vor dem Hotel Adlon eine Traube Menschen.

Unterhaltsam trotz Logiklöchern

"Die kann schon was, sonst wäre sie nicht da, wo sie ist", sagt Regisseur Leander Haußmann. TV-Kritiker Oliver Kalkhofe findet den Film "sehr unterhaltsam", auch wenn er Logiklöcher "so groß wie die Sowjetunion" ausgemacht hat. "Er macht großen Spaß, aber man darf nicht fragen, warum." Eine Zuschauerin vermisst im Thriller den Humor. Jungschauspieler Kostja Ullmann sagt, der Film sei "wahnsinnig spannend" gewesen, und ist stolz auf seinen Kollegen August Diehl.

In dem Thriller von Phillip Noyce ("Das Kartell", "Der stille Amerikaner") spielt Jolie - mit diversen Perücken - eine knallharte Agentin, die verdächtigt wird, eine russische Spionin zu sein. Eine spektakuläre Flucht beginnt, auf der Jolie zahllose Widersacher tötet, auf fahrende Laster springt und mit Maschinengewehr, Elektroschocker und Granaten hantiert.

Pitt wollte Diehl

Dass der Film mit einem deutschen Star in einer Nebenrolle aufwarten kann, ist hierzulande ein Bonus. Diehl ("Buddenbrooks", "Slumming") ist darin ein netter Kerl, der über Spinnen forscht. Der Leinwand-Kuss? "Es war aufregend." Es sei gleich am ersten Drehtag gewesen. Brad Pitt hatte Diehl für "Salt" vorgeschlagen, weil er ihn aus "Inglourious Basterds" kannte.

Jolie stand kürzlich in Venedig für den deutschen Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck und dessen Hollywood-Debüt "The Tourist" vor der Kamera. In "Salt" sollte ursprünglich ein Mann die Hauptrolle übernehmen: Tom Cruise entschied sich dann aber doch für "Knight and Day" mit Cameron Diaz. Actionszenen sind Jolie aus Filmen wie "Mr. & Mrs. Smith" und "Lara Croft: Tomb Raider" vertraut. In den USA ist "Salt" ein Kassenerfolg.

Quelle: ntv.de, dpa, AFP

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