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Siegersong übertrumpft Joost Klein stürmt trotz ESC-Skandals die Charts

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Das vorzeitige Aus beim Eurovision Song Contest in Malmö ist für Joost Klein inzwischen wohl kein Grund mehr zur Traurigkeit.

Das vorzeitige Aus beim Eurovision Song Contest in Malmö ist für Joost Klein inzwischen wohl kein Grund mehr zur Traurigkeit.

(Foto: REUTERS)

Joost Klein sorgt beim ESC für einen Eklat. Weil er eine Fotografin bedroht haben soll, wird er erst disqualifiziert und nun wohl angeklagt. Es droht ein juristisches Nachspiel. Seine Karriere scheint jedoch keinen Schaden zu nehmen - im Gegenteil.

Der Skandal um den Niederländer Joost Klein beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö hallt noch immer nach. Doch dem Erfolg des Sängers und Rappers tut dessen Ausschluss kurz vor dem Finale keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: Wie die GfK Entertainment in einer Sonderauswertung nach dem ESC bekannt gibt, katapultiert sich dessen Song "Europapa" in den deutschen Streaming-Charts auf Platz eins. Nemo und der Siegertitel "The Code" schaffen es hingegen nur auf den zweiten Rang. Auf dem dritten Platz reiht sich hierzulande der deutsche Beitrag "Always On The Run" von Isaak ein.

Auch in Belgien und den Niederlanden steht "Europapa" unmittelbar vor "The Code" auf dem ersten Rang. Nemo konnte hingegen in Österreich, Portugal und natürlich in der Schweiz den Platz an der Sonne ergattern und platzierte sich zusätzlich zu Deutschland, Belgien und den Niederlanden auch in Frankreich und Italien jeweils auf Platz zwei der aktuellen Streaming-Charts.

Baby Lasagna mit "Rim Tim Tagi Dim" aus Kroatien und Slimane aus Frankreich mit "Mon amour" reihen sich ebenfalls teilweise in den oberen Gefilden der europäischen Charts ein. Übrigens: Die größte ESC-Begeisterung kommt offenbar in der Schweiz und in Belgien auf: Dort stehen aktuell jeweils acht Songs aus dem Musik-Wettbewerb in den Top 100. Es folgen Österreich und die Niederlande mit jeweils sieben ESC-Liedern in den jeweiligen Hitlisten.

Joost Klein wurde wenige Stunden vor dem ESC-Finale am Samstag von der Europäischen Rundfunkunion EBU vom laufenden Wettbewerb in Malmö ausgeschlossen und durfte nicht auftreten - ein Novum in der 68-jährigen Geschichte des ESC. Bisher wurde dort noch nie kein Künstler in letzter Minute ausgeschlossen.

Bis dato ist nicht abschließend geklärt, was hinter den Kulissen zuvor genau passierte. Einem Statement der niederländischen Sendergruppe Avrotros zufolge soll Klein eine Bewegung in Richtung einer Frau getätigt haben, die ihn angeblich entgegen der Absprache fotografiert haben soll. Der Rapper habe sie demnach nicht berührt. Eine Mitarbeiterin hatte nach einem Vorfall beim zweiten Halbfinale am Donnerstag eine Beschwerde gegen Klein eingereicht.

Joost Klein soll bald angeklagt werden

Im Vorfeld des diesjährigen Eurovision Song Contests war Klein mit seinem Song "Europapa" einer der größten Favoriten auf den Titel. Laut schwedischer Polizei wird der Musiker wahrscheinlich wegen der Bedrohung einer Produktionsmitarbeiterin angeklagt. Die Ermittlungen seien abgeschlossen, sagte Polizeisprecher Jimmy Modin Medienberichten zufolge. Innerhalb der nächsten Wochen dürfte es laut Modin zur Anklage kommen.

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Gegenüber dem schwedischen Fernsehsender SVT sagte der für den Fall zuständige Polizeibeamte Emil Andersson, dass es zu einer "beschleunigten Strafverfolgung" kommen könnte. Eine Verfahrensdauer von sechs bis acht Wochen sei wahrscheinlich, da es sich nicht um ein schweres Vergehen handle. Laut der schwedischen Tageszeitung "Sydsvenskan" führt eine Verurteilung wegen Bedrohung normalerweise zu einer Geldstrafe.

In Deutschland wurde Joost Klein an der Seite des Rappers Ski Aggu bekannt. Gemeinsam coverten sie den einstigen Otto-Waalkes-Hit "Friesenjung", der der weltberühmten Melodie des Sting-Hits "Englishman in New York" einst einen humoristischen und neuen Text verpasste.

Quelle: ntv.de, gut/spot

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