Unterhaltung

"Ich hätte am liebsten getanzt" Raabe begeistert in Tel Aviv

Sorgte in Tel Aviv für einen "wunderbaren Abend": Max Raabe.

Sorgte in Tel Aviv für einen "wunderbaren Abend": Max Raabe.

(Foto: dpa)

Viele von Max Raabes Werken erinnern seit jeher an die "Comedian Harmonists" - jenes geniale Ensemble, das Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre große Erfolge feierte, ehe es von den Nazis zerschlagen wurde, weil drei seiner Mitglieder Juden waren. Trotzdem war Raabe bisher noch nie in Israel aufgetreten. Bisher. Nun tat er es - mit grandiosem Erfolg.

Das israelische Publikum hat begeistert auf das erste Konzert des Berliner Chansonniers Max Raabe (47) mit seinem Palast Orchester reagiert. Nach seinem Auftritt in der Tel Aviver Oper klatschten die Zuschauer minutenlang im Stehen, es gab mehrere Zugaben. Das Orchester spielte viele deutschsprachige Songs jüdischer Komponisten im Stil der 1920er Jahre, die während der NS-Herrschaft verboten waren, aber auch englische Klassiker wie "Cheek to Cheek".

Raabe begann sein Konzert mit einer kurzen Begrüßung auf Hebräisch: "Erev tov lekulam" - Guten Abend alle zusammen! Immer wieder klatschte das Publikum auch während der Songs. Besonders begeistert reagierten die Zuschauer auf die junge Geigerin Cecilia Crisafulli - die einzige Frau in der Band.

Unter den Besuchern waren viele ältere Menschen, die aus Deutschland oder Österreich stammen. Die 1920 in Wien geborene Yael Schimron dankte Raabe nach dem Konzert für einen "wunderbaren Abend" und hatte dabei Tränen in den Augen. "Er hat mir die Erinnerung an meine Jugend wiedergebracht", sagte die 90-Jährige. "Ich wäre am liebsten aufgestanden und hätte getanzt." Auch die deutsche Verlegerin und Witwe Axel Springers, Friede Springer, war privat angereist, um das Konzert in Tel Aviv zu besuchen.

Raabes erste Tournee in Israel dauert noch bis Donnerstag. Er tritt mit seinem Orchester noch ein weiteres Mal in Tel Aviv und danach in Jerusalem und Haifa auf. Der Regisseur Sönke Wortmann dreht einen Dokumentarfilm über die Israel-Tour.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen