Unterhaltung

"Bist Du ein Mann?" Schmatzen, Tätscheln und ein Kuss!

Und wieder waren mehr als acht Millionen Zuschauer dabei.

Und wieder waren mehr als acht Millionen Zuschauer dabei.

Heiß, ganz, ganz heiß ging es diesmal bei "Bauer sucht Frau" zu. Zarte Anbandlungsversuche schlugen um in eine Woge der Leidenschaft. Nur einer hat nichts zu lachen.

Ach, herrlich! Montagabend! Das Oettinger ist gekühlt, die Jogginghose vorgewärmt - und der Fernseher ist ganz allein unser … Ach nee, so haben wir ja schon unsere letzte TV-Besprechung angefangen. Dann geht das so nicht. Aber vielleicht so: Ach, du meine Güte! Montagabend! Kein Bier im Haus, die Jogginghose in der Wäsche - und außer Fernsehen wissen wir auch wieder nichts mit uns anzufangen. Dann gucken wir halt "Bauer sucht Frau" …

Klingt aber irgendwie deprimierend und wenig einladend. Und wir wollen Sie ja nicht abschrecken, sondern für diese Sternstunde deutscher Fernsehunterhaltung begeistern. Vergessen Sie also bitte ganz schnell alles, was Sie eben gelesen haben. Wir fangen nochmal ganz von vorne an.

Haben Sie "Bauer sucht Frau" verpasst? Selbst schuld! Dann ist Ihnen nämlich entgangen, wie allmählich die Anbandlungsbemühungen unserer lieben Landwirte die ersten Früchte tragen. Um nicht zu sagen, wie sich in dem einen oder anderen Fall bereits eine ganze Obstplantage auftut.

"Richtig scharf"

Nehmen wir zum Beispiel Lämmes und seine Moni. Die Fleischwaren-Fachfrau wird bekanntlich beim Gedanken an Kaninchenbraten ganz wuschig. Also muss dringend Futter her - erstmal für die Hoppelhäschen, um diese zu mästen. Unser ehrlicher Schäfer nutzt die Chance, um mit seiner Angebeteten Billard zu spielen. Nur mit dem Unterschied, dass er ihr mit seinem sanften Körperkontakt von hinten nicht zeigt, wie sein Queue richtig geführt wird, sondern seine Sense. Der Moni gefällt das so gut, dass sie für kurze Zeit sogar ihren Appetit vergisst und über den "richtig guten Duft" des Landwirts ins Schwelgen gerät. Da macht es auch nichts, dass sie später mit ihrer puren Anwesenheit die Schafe vertreibt. Die seien von so einer Schönheit einfach geschockt, erklärt sich der liebestolle Lämmes das absonderliche Verhalten seiner Tierchen. Puh, dann ist es ja gut. Wir dachten schon, sie hätten vielleicht Angst vor Monis Heißhunger gehabt.

"Super gemacht": Harald und Janet.

"Super gemacht": Harald und Janet.

Dass Frauen auf lange Pralinen abfahren, weiß dank der Werbung auch unser charmanter Schweinebauer Harald. Also bringt er Janet eine solche ans Bett - nur aus der Verpackung eine Blume zu basteln, hat er vergessen. Als die Kubanerin mit Wohnsitz im Ruhrgebiet ihn beim Frühstück einlädt, ein bisschen näher zu kommen, lässt sich Harald das nicht zweimal sagen. Kurz darauf versaut er sich jedoch beinahe diese erste Knospe zarter Zuneigung, als er Janet mit einer Kuh vergleicht. Ein Glück, dass es noch die Schweine gibt. Von denen gebissen zu werden, findet Janet so toll, dass sie zwischen ihnen rumspringt wie auf einer Hüpfburg. Und auch Harald hat seinen Spaß: "Richtig scharf" findet er seine Herzdame in ihrem blauen Schutzoverall. Und auch wir hoffen, dass Janet Dezember-Mädchen im nächsten Jungbauern-Kalender wird.

L + S

Richtig heiß wird es allerdings erst, als Harald mit dem Trecker vorfährt. Der Schweinebauer kann nicht nur lang, sondern auch groß, wie uns Moderatorin Inka Bause wissen lässt: "Kubanerin Janet hat so ein großes Gefährt noch nie gesehen." Während wir uns fragen, wo es im Ruhrgebiet Lkw-freie Zonen gibt, fängt Janet zu zicken an. Sie will fahren, obwohl sie keinen Führerschein hat. Doch resolut, wie er einfach mal ist, setzt sich Harald durch. Erst auf dem Getreidefeld angekommen, lässt er die 26-Jährige dann doch ans Steuer, nachdem er ihr erklärt hat, wo Bremse und Gaspedal sind. "Bist Du ein Mann?", will sie wissen und brettert los. Was für eine Frage? Harald kann schließlich nicht nur lang und groß, sondern auch dick – und gibt der Kubanerin nach überstandener Tortur einen dicken Schmatzer auf die Wange. "Super gemacht."

Das muss Liebe sein: Lukas und Stina.

Das muss Liebe sein: Lukas und Stina.

Das ist aber noch gar nichts im Vergleich zu Lukas und Stina. Zwischen dem jungen Rinderwirt und der Krankenkassenangestellten, die der 21-Jährige anfangs noch aussortiert hatte, knistert es ordentlich. Ach was, Knistern - es funkt! Und zwar gewaltig. Während die beiden die Box des putzigen kleinen Kälbchens säubern, das nebenbei mal frontal in unsere Richtung kackt, sinniert Stina bereits über eine Familie. Und auch er ist jetzt schon über beide Ohren verknallt. Und das muss einfach raus. Also dekoriert Lukas für seine 24-Stunden-Bekanntschaft den Schlafzimmerboden mit einem Herz aus Rosenblättern, in der Mitte steht "L + S". Drum herum sind Luftballons in Herzform, Spielzeugtraktoren und ein Plüschhäschen dekoriert. Romantischer geht's nicht. Das findet auch Stina auf der Winnie-Pooh-Decke. Und dann passiert es: Ein Kuss. Kein Bussi-Bussi oder Küsschen, glauben Sie uns. Ein richtiger Kuss, mit Zunge und so. Im Hintergrund säuseln Take That irgendwas von "Have a little patience", während wir uns vor Rührung gerade noch die Tränen verkneifen können.

"Free Willy"

Mit dieser jugendlichen Leidenschaft kann der rüstige Hühnerwirt Gerhard natürlich nicht ganz mithalten. Und auch seine Barbara muss erst mal mit den Tücken des Alltags klar kommen. Im Haushalt des 67-Jährigen ist einfach alles "primitiv und hinterwäldlerisch". Der Ofen wird mit Holz geschürt, die Brotschneidemaschine funktioniert erst, nachdem man sie an die Steckdose angeschlossen hat, und selbst Kaffee machen gerät zur Qual. Gerhards Kaffeemaschine hat nämlich "schon vor ewigen Zeiten den Geist aufgegeben". Und vermutlich war in den vergangenen fünf Jahrzehnten einfach kein Media Markt zu finden oder das Haushaltsgeld für eine Severin zu knapp. Ja, sogar die Hühner wollen hier nicht so, wie sie sollen. "Keiner hört", zeigt sich die Ex-LPG-Bedienstete Barbara vom widerborstigen Federvieh frustriert. "Früher hat man 'Putt, Putt' gerufen, und dann kamen sie." Tja, in der DDR war halt einfach auch nicht alles schlecht.

Draller Drache und armer Ackerbauer: Rosi und Willy.

Draller Drache und armer Ackerbauer: Rosi und Willy.

Am übelsten getroffen hat es jedoch den armen Willy. Die Frage ist nur, ob er das merkt. Die robuste Rosi entpuppt sich mehr und mehr als draller Drache. "Das sieht aber lecker aus", hatte er gerade noch ihre im Fett schwimmenden Koteletts gelobt, da packt sie auch schon aus: Sein Stall sei zu dreckig und seine Manieren zu schlecht. Da müsse sie es sich ernsthaft überlegen, ob sie auf dem Hof bleibt. Und alles nur, weil sich der lustige Ackerbauer ihr zuliebe den Genuss beim Verputzen ihrer fettigen Fleischlappen ein wenig anhören ließ. Willy habe noch nie in weiblicher Gesellschaft gespeist, kommentiert Inga Bause das Geschehen, als wolle sie Rosis Regiment rechtfertigen. Nein, die resolute Rheinländerin hat offenbar noch nie mit einem richtigen Mann gegessen, denken wir uns und rülpsen aus Solidarität. Wir fordern: "Free Willy!" Ansonsten könnte es demnächst während "Bauer sucht Frau" zu Montagsdemonstrationen kommen.

Quelle: ntv.de

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