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67. Internationales Filmfestival Venedig will spritzig und jung sein

Blauer Himmel über Venedig - so soll es sein.

Blauer Himmel über Venedig - so soll es sein.

(Foto: dpa)

Venedig - Sehnsuchtsstadt, vor allem, wenn das Wetter hier schon so tut, als wäre Oktober. Ein Ausflug in die Lagunenstadt sollte aber unbedingt nach dem 11. September eingeplant werden, denn bis dahin ist die Stadt voll mit Stars und Sternchen.

In Venedig beginnt heute das 67. internationale Filmfestival der Lagunenstadt. 24 Filme aus 12 Ländern gehen bis zum 11. September in das Rennen um den begehrten Goldenen Löwen. Darunter sind allein sechs amerikanische Streifen, aber auch der deutsche Film "Drei" von Regisseur Tom Tykwer mit Sophie Rois und Sebastian Schipper in den Hauptrollen.

Der amerikanische Regisseur Darren Aronofsky eröffnet das Festival mit dem Psychothriller "Black Swan", in dem es um Intrigen im New Yorker Ballettmilieu geht. Die Jury des Festivals, das zu den wichtigsten weltweit zählt, leitet der US-Starregisseur Quentin Tarantino. Venedig will in diesem Jahr Experimenten Raum geben und viel junges und spritziges Kino zeigen.

Jessica Alba ist schon da.

Jessica Alba ist schon da.

(Foto: REUTERS)

Deshalb gleicht der Lido in diesem Jahr auch einer Filmwerkstatt. Die 67. Ausgabe des ältesten Filmfestivals der Welt sollen jene Regisseure prägen, "die mit all dem experimentieren, was die Sprachen der zeitgenössischen visuellen Kunst so bieten können." Das zumindest verspricht der künstlerische Direktor des Filmfestivals von Venedig, Marco Müller - ein breites Programm mit unbekannteren Größen im Kampf um den Goldenen Löwen. Klar ist, dass das US-Kino mit einem Viertel der 24 Filme im Wettbewerb dominierend zu werden verspricht.

Tom Tykwer gegen den Rest der Welt

Dagegen kämpft auch der deutsche Regisseur Tom Tykwer ("The International") an, der seinen jüngsten Streifen "Drei" ins Rennen schickt.  Der Dokumentarfilm "Atom" von Markus Löffler und Andrée Korpys sowie der Trickfilm "The External World" von David Oreilly vertreten die Bundesrepublik in der Sektion "Orizzonti" (Horizonte), in der es traditionell um die neuen Tendenzen des internationalen Films geht.

Robert Rodriguez und Quentin Tarantino - das Duo Infernale!

Robert Rodriguez und Quentin Tarantino - das Duo Infernale!

(Foto: REUTERS)

23 Wettbewerbsfilme aus 12 Nationen sind längst bekannt, ein Überraschungsstreifen wird noch am 6. September mitten im Festival angekündigt - am Lido macht man es mal wieder sehr spannend. Im vergangenen Jahr gesellten sich während des Festivals gleich zwei Filme noch dazu, und Werner Herzog fand sich so mit zwei Werken in der Konkurrenz um den begehrten Löwen wieder. Das diesjährige Programm lasen italienische Filmkritiker aber vor allem als eine "Herausforderung Italien-USA", da das Gastgeberland mit vier Filmen präsent ist, etwa Saverio Costanzos "La solitudine dei numeri primi" (Die Einsamkeit der Primzahlen) mit Isabella Rossellini. In den letzten Jahren enttäuschten die Filme aus Italien jedoch.

Einiges spricht für amerikanische Akzente am Lido, auch wenn diesmal das Warten der Fans und Autogrammjäger auf George Clooney enttäuscht wird. Dafür dürfte Dustin Hoffman den Lido aufmischen - seine Starkünste zieren den kanadisch-italienischen Film "Barney's Version2 von Richard J. Lewis. Und mit einem Paukenschlag eröffnet    Darren Aronofskys "Black Swan" die 67. Edition. Sein Psychothriller mit Natalie Portman und Vincent Cassel um eine Intrige im New Yorker Ballettmilieu geht mit Ambition auf einen zweiten Löwen in den Ring: Aronofsky hatte 2008 mit dem "Wrestler" Mickey Rourke triumphiert.

Coole Jury

Das Jury-Votum am Ende des Festivals dürfte auch deshalb mit besonderer Spannung erwartet werden, weil der amerikanische Starregisseur Quentin Tarantino ("Pulp Fiction", "Kill Bill") das Gremium leitet. "Jung und spritzig" sei der Lido-Jahrgang 2010, das Durchschnittsalter der Regisseure liege bei 47 Jahren, freut sich der künstlerische Leiter. Widerspruch solle das Festival beseelen, meinte Müller, und die "Handschrift" der internationalen Kunst gut zu lesen sein. Das kann "Somewhere" von Sofia Coppola ("Lost in Translation") diesem Festival bringen, aber auch Julian Schnabels "Miral" oder das jüngste Werk "Potiche" des französischen Erfolgsregisseurs François Ozon. Deutsche Produktionsanteile stecken in dem lateinamerikanischen "Post Mortem" von Pablo Larraín wie in Costanzos "Primzahlen-Werk".

Die iranische Regisseurin Shirin Neshat ist die Vorsitzende der Orizzonti-Jury.

Die iranische Regisseurin Shirin Neshat ist die Vorsitzende der Orizzonti-Jury.

(Foto: REUTERS)

Den Ehrenlöwen für sein Gesamtwerk erhält der asiatisch-amerikanische Filmregisseur und Produzent John Woo ("Mission Impossible").

Mit Spannung erwartet wird so unter anderem Julie Taymors Shakespeare-Verfilmung "The Tempest" - mit Oscarpreisträgerin Helen Mirren in der Hauptrolle. Dieser Film schließt das Festival 2010 ab. Auch Ben Afflecks Agenten-Movie "The Town" sowie der in den USA produzierte Thriller "Machete" mit Danny Trejo, Jessica Alba und Robert de Niro glänzen nur außer Konkurrenz.

Quelle: ntv.de, soe/dpa

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