Handelsplätze dieser Welt Eine Reise durch die "Markt-Wirtschaft"
12.02.2012, 10:00 Uhr
So bunt wie in Kota Bahru (Malaysia) ist das Angebot vieler Märkte auf der Welt.
(Foto: Massimo Borchi)
Marktplätze und ihre Waren sind so unterschiedlich wie die Kulturen, in denen sie zu Hause sind. Oberflächlich betrachtet sind sie ein Ort zum Austausch von Gütern gegen Geld. Aber sie bieten viel mehr: Sie sind Raum für ein soziales Miteinander oder auch eine Handelskultur - und bieten farbenfrohe Impressionen jenseits der namenlosen Discounter-Atmosphäre.
Einen Bund Schnittlauch, ein paar Äpfel, dazu noch einen Kopf Blumenkohl. Oder vielleicht doch lieber die nette kleine Häkeldecke und das dazu passende Kaffeetässchen mit blauem Dekor, Patina inklusive? Oder vielleicht die Langspielplatte aus den 1970er Jahren für 1,50 Euro und die Musikkassette noch als Zugabe obendrauf? Oder doch etwas frischen Basilikum, Pfefferkörner, Safran, wohlduftenden Kaffee oder Reis? Jeder Deutsche ahnt bereits, worum es geht: Er kann ihn förmlich riechen, den Duft der weiten Welt, den Duft der Freiheit. Es ist Markt.
Egal, ob ein Flohmarkt mit seiner typischen und unverwechselbar vielschichtigen Warenwelt, oder ein Wochenmarkt mit seinem bunten Waren-Kaleidoskop. Egal, ob Fisch-, Gemüse- oder Möbelmarkt. Egal, ob Bücher, Körbe, Kleidung, Elektronik: Die Anziehungskraft von Marktplätzen ist auch in der heutigen von Discountern und Supermärkten mitsamt ihren namenlosen Warensortimenten bestimmten Zeit ungebrochen. Jeden Tag, jedes Wochenende ziehen Millionen Deutsche los, auf die diversen Märkte dieser Republik.
Manche sind auf der Suche. Sie wirken nach außen wie Getriebene in dieser schnelllebigen Zeit. Innerlich sind sie jedoch völlig ruhig, versuchen dem Alltagsstress zu entfliehen und dabei noch ein Schnäppchen zu machen. Das muss dann nicht einmal monetärer Natur sein. Lieber einen Euro mehr bezahlt, für das soeben erstandene Kleinod, denn der Wert liegt in dessen immaterieller Natur. Nur der Käufer kennt ihn genau. Ein Vorteil, den er gegenüber dem Verkäufer hat, denn für letzteren steht oft nur der maximal erzielbare Preis im Vordergrund. Er muss seine Kosten decken. Das ist auf allen Marktplätzen dieser Welt gleich. Die Ware macht am Ende den Unterschied.
Wird ein Händler auf dem Hamburger Fischmarkt seine Ware nicht los, weil der Preis zu hoch ist, verdirbt sie und der Händler macht Verlust. Er muss die Ware also zu einem Preis anbieten, bei dem er weiß, dass der Fisch auch Käufer findet. Der Marktpreis ist geboren. Er kann von Markt zu Markt, von Ort zu Ort, von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent unterschiedlich ausfallen: Ein Meeresfisch in München auf dem Viktualienmarkt kostet mehr als in Hamburg - der Ozean ist einfach zu weit entfernt von der Isar-Metropole.
Die Machtposition zwischen Käufer und Verkäufer kann sich verschieben - je nach angebotenem Produkt, Preis, Zeit und Versorgungslage. Viele Afrikaner können nicht einfach so mal eben in den vollklimatisierten Supermarkt um die Ecke gehen, um die eigene Versorgung mit Lebensmitteln zu gewährleisten. Sie sind auf die klassischen Handelsplätze mit ihren Marktständen und dem dort verfügbaren Angebot angewiesen. Dort zählt nicht, welchen Fisch es in welcher Qualität gibt, welches Stück Fleisch von welchem Tier, welches Obst und welches Gemüse; sondern dass es überhaupt Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse gibt - und dass ein Handel zustande kommt. Da sind alle Märkte dieser Welt gleich, egal wie unterschiedlich die Waren, die Menschen und die Kulturkreise auch sein mögen.
Bunt, vielschichtig - eine Reise um die Welt
Der Bildband "Marktplätze der Welt" der drei Reisefotografen Stefano Amantini, Massimo Borchi und Guido Cozzi greift das Thema Markt auf und widmet sich ihm in wunderschönen und farbenfrohen Panoramafotografien (250 Bilder auf 256 Seiten). Es zeigt Impressionen von Marktplätzen aus der ganzen Welt - mitsamt ihrer Unterschiedlichkeit. Die Bilder fangen dabei auch die Stimmung an den verschiedenen Handelsorten ein. Sie zeigen Menschen und Produkte. Soziale Ereignisse und verschiedene Handelskulturen. Hier die arabische Welt, dort Peru. Hier Thailand, dort der Libanon. Hier ein Flohmarkt im litauischen Vilnius, dort ein Bananenmarkt in Togo.
Der im Edition Panorama erschienene Bildband ist so vielschichtig wie die "Marktplätze der Welt" selbst. Der Markt ist ein "Symbol für Freiheit und Wandel", schreibt Marko Martin in seinem Vorwort. Der Markt ist ein "Phänomen" und "Marktluft macht frei". Schnuppern Sie einmal rein.
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Quelle: ntv.de