Kino

Neues Album: "Tempest" Bob Dylan kann alles - und mehr

Der König der Singer/Songwriter, Bob Dylan, hat ein neues Werk geschaffen. Von Country Swing bis zu Ragtime ist da – fast alles – drauf zu hören. Don’t miss!

Dylans Bon hat uns endlich wieder einmal ein wundervolles Album beschert. "Tempest" erhebt sich unbescheiden auf die Ebene des William Shakespeare. Wobei wir gar nicht wissen, ob es der in Stratfor-upon-Aven Geborene war, der die genialen Werke geschaffen hat.

Das letzte Oeuvre des Engländers, wer immer er war, nannte sich "The Tempest". Der bestimmte Artikel also war es, der das Ende der "Long And Winding Road" kennzeichnen sollte. "Tempest" meint so viel wie Sturm, Gewitter. Nun ist es nicht gerade ein Sturm, der uns da erwartet. Auch kein Gewitter. Eher ein kräftiger Landregen. Country rain. Neben Ausflügen in die weiße Volksmusik – genial der Country Swing "Duquesne Whistle", Opener des Albums – über tieftraurigen Blues bis hin zu Slow Rock, der an den vergessenen Tanz "The Stroll" erinnert. Bob hat alles drauf. Ob man apokalyptische Visionen eines Sängers/Gitarristen auf dem Album entdeckt, wie mancher Hörer/Schreiber, sei dahingestellt.

Als Dylan, wegen des "Highway 61", nach seinen Bibelkenntnissen befragt wurde, antwortete der Meister mit einem simplen Nein. In jedem Fall erweist der Autor einem die Ehre, der ihm als Liederschreiber und Interpret das Wasser reichen konnte. "Roll On, John" ist eine Hommage an John Winston Lennon, die überfällig war. Haben die Beiden einander doch in einer Weise beeinflusst, die selten ist in dieser verquasten Welt der Populärmusik.

Dylan weiß, woher er kommt. Auf seiner ersten Platte huldigt er dem unsterblichen Woody Guthrie. Auf der vorliegenden Scheibe verbeugt er sich vor Muddy Waters, dessen Mundharmonikariff in "Hoochie Coochie Man" er auf kongeniale Weise Referenz erweist.

Kann man nach Dylan tanzen? Durchaus. Wenn man will. Ragtime, Walzer, Blues, Swing. Dylan kann alles. Und noch viel mehr. In diesem Sinne hoffen wir, dass das Ding mit "Tempest" kein Zaunpfahlwink von wegen letztes Album war. Wie wär’s mit Mersey Sound oder Grunge oder Hard Rock, oder, oder …

Quelle: ntv.de

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