MTV entdeckt die 70s Disco-Inferno? "Turn The Beat Around"
15.07.2011, 07:09 Uhr
Zu Beginn des Films stimmt es noch zwischen Chris und Zoe.
Ihr Leben lang träumt Zoe davon, erfolgreiche Tänzerin zu werden. Sie hat das Aussehen. Sie hat das Talent. Sie hat den Willen. Aber niemand glaubt an sie - außer sie selbst. Aber reicht das?
Zoe (Romina D’Ugo) lebt in Los Angeles. Sie sieht verdammt gut aus. Sie liebt das Tanzen, ihre Familie und ihren Freund. Die 21-Jährige lebt für ihren Traum, professionelle Tänzerin zu werden. Sie gibt alles dafür, eines Tages auf der Bühne stehen, sich in der Musik zu verlieren und mit den rhythmischen Bewegungen ihres Körpers eine Menschenmenge zum Toben zu bringen. Klar, dass sie eines Tages mit dem Tanzen ihren Lebensunterhalt verdienen will.
Als sie plötzlich wie aus heiterem Himmel den wohlhabenden, jungen Clubbesitzer Michael (David Giuntoli) kennenlernt, scheint ihr Traum endlich in Erfüllung zu gehen. Michael will einen neuen Club für die angesagte Tanzszene in L.A. eröffnen und Zoe schlägt ihm vor, eine "Disco" im Stil der 1970er zu eröffnen. Michael ist Feuer und Flamme - mehr für Zoe als den neuen Disco-Club "Inferno".
Zoe wird engagiert. Sie soll eine Tanzgruppe zusammenstellen und eine Show entwickeln. Niemand glaubt daran, dass Zoe das schafft. Weder ihr Freund Chris (Adam T. Brooks), der bereits professioneller Tänzer ist, noch ihre Familie glaubt an sie. Auch Michael hat so seine Zweifel. Nur Zoe glaubt fest an sich - erst recht, als ihr eifersüchtiger Freund mit ihrer ärgsten Widersacherin eine Affäre startet. Nun will Zoe es allen zeigen, denn wenn niemand an dich glaubt, wird es Zeit, an dich selbst zu glauben …
Sehenswert: Romina D‘Ugo
So weit die Theorie des Films "Turn The Beat Around", der groß mit dem MTV-Logo wirbt. Die junge, tanzwütige Generation des Musiksenders ist auch die Zielgruppe des Streifens, dessen bekanntester Darsteller der US-Singer&Songwriter Jason Derulo ist - der nur in einer Nebenrolle auftaucht. Die Musik, die die allzu platte Story aufpeppen soll, ist dann auch nicht die klassische 70s-Mucke sondern mit Beats aufgepimpter Dance. Man muss diese Art Musik mögen, sonst braucht man sich den Film nicht anzuschauen.
"Turn The Beat Around" ist zwar locker-flockig gemacht, weist aber diverse Schwächen auf: So sind die Schnitte teilweise völlig ins Geratewohl gesetzt, flüssige Übergänge zwischen den Szenen daher selten. Irgendwie sieht man dem Streifen auch an, dass das Geld nicht unbedingt locker gesessen hat. Statt eines Films für die große Kinoleinwand mutet er öfter wie ein TV-Film an.
Happy End? Mamma Mia!
Die größte Schwäche ist aber die vorhersehbare Story: Bereits nach wenigen Minuten, wenn der Zuschauer alle Protagonisten des Streifens einmal gesehen hat, weiß er, wie der Film ausgehen könnte - und er geht so aus: Zoe Idee eines 70s-Clubs in L.A. wird ein voller Erfolg - dank ihren Ideen und ihres Willens, es allen zu zeigen. Und natürlich kriegen sich am Ende auch Zoe und Michael. Happy End auf der Tanzfläche.
Immerhin, denn für den anspruchsvollen Zuschauer gibt es kein gutes Ende. Knapp 90 Minuten Film, den man sich hätte schenken können. Einzig Romina D’Ugos Tanzeinlagen lassen das eine oder andere Herz höher schlagen. Positiv sind auch das Making of und die entfallenen Szenen als Beilage zur DVD oder Blue-ray.
MTV-Junkies könnte "Turn The Beat Around" vielleicht noch gefallen. Fans der 70s sollten den Film meiden. Anspruchsvollen Tanzfilmfreunden sei eher "Maos letzter Tänzer" oder "Black Swan" ans Herz gelegt - oder für die 70s-Tanzfraktion: "Mamma Mia!".
Quelle: ntv.de