Kino

Sie werden an dir nagen "Zombiber" - zum Totlachen!

Machen wir uns nichts vor: Beim Kampf Mensch gegen Zombiber gewinnt ...

Machen wir uns nichts vor: Beim Kampf Mensch gegen Zombiber gewinnt ...

(Foto: Splendid)

Wenn man "Tanz der Teufel" mit "American Pie" kreuzt und noch ein paar Biber dazupackt - was würde herauskommen? Ein Horror-Comedy-Trip der besonderen Art mit viel nackter Haut und jeder Menge Zoten. Aber ist das auch sehenswert?

"Zombiber" fängt launig an: Zwei Hinterwäldler fahren mit ihrem Truck durch die Wälder Indianas. Ihre Fracht besteht aus Fässern voll kontaminierten (mit was auch immer) Krankenhausabfalls. Ein Hirsch, der plötzlich auf der Straße auftaucht, wird einfach aus dem Weg gerammt. Dass sich dabei ein Fass der Ladung verselbständigt und seinen eigenen Weg einschlägt, ist den beiden Dummbratzen entgangen. Schnitt.

Drei Mädels auf Wochenendtrip an einem abgelegenen Flusslauf: Das schreit nach Horror-Klamauk.

Drei Mädels auf Wochenendtrip an einem abgelegenen Flusslauf: Das schreit nach Horror-Klamauk.

(Foto: Splendid)

In der nächsten Szene tauchen drei heiße College-Girls auf. Die rothaarige Mary (Rachel Melvin), die blonde Jenn (Lexy Atkins) und die brünette Zoe (Cortney Palm) wollen in einer kleinen und idyllisch an einem Fluss gelegenen Waldhütte ein entspanntes Wochenende verbringen. Sonnen, schwimmen, schnattern, Spaß haben. Also nix wie raus aus den Klamotten und rein in die knappen Bikinis. Gesonnt wird oben ohne. Dass die Freunde der drei nicht lange auf sich warten lassen, obwohl sie nicht offiziell eingeladen waren an diesem Mädels-Wochenende, ist logisch. Und so dauert es nicht lange, bis auch noch jede Menge Sex ins Spiel kommt.

Attacke!

Ein Zombiber im Bad? Da verschwindet man besser!

Ein Zombiber im Bad? Da verschwindet man besser!

(Foto: Splendid)

Das lässt sich doch alles ganz gut an, oder? Solche Eröffnungsszenen gibt es in Horrorfilmen zuhauf. Fehlen noch die namensgebenden Biber. Die haben inzwischen Bekanntschaft mit dem Inhalt des Fasses vom Beginn des Films gemacht, denn das landete schnurstracks in ihrem Damm im Fluss. Der Rest ist selbsterklärend: Die Biber haben einen stechenden Blick und tödlichen Hunger. Und da das Wochenendquartier der drei heißen Mädels quasi nur einen Baumstammwurf entfernt liegt, dauert es auch nicht lange, bis das erste heißhungrige Pelztier "anklopft".

Es taucht auf, als Jenn sich nach dem Sex duschen will. Die Überraschung steht ihr ins Gesicht geschrieben, denn wer erwartet schon einen Biber in seinem Bad? Zudem: Dieser mordlüsternen Blicke, die gefletschten Zähne und diese komischen Geräusche, die das Tier von sich gibt - niedlich ist anders. Jenn schreit und rennt. Das macht dann irgendwann auch der Rest der Gruppe – und zwar ums eigene Leben.

"Zombiber" (Splendid) läuft ab 6.11.2014 in den deutschen Kinos.

"Zombiber" (Splendid) läuft ab 6.11.2014 in den deutschen Kinos.

(Foto: Splendid)

Zwischendurch gibt es aber noch eine Badeszene mit Unterwasser-Angriff, ein Fuß geht flöten und natürlich verwandeln sich die von den Zombibern Gebissenen in ebensolche. Man hätte es ahnen können. Am Ende steht ein Massaker und die Frage: Wer hat überlebt?

Horror-Comedy auf die "Old School"-Art

Den Lachmuskeln der Zuschauer dürfte genau das schwerfallen. Klar, das große Erstlingswerk des Regisseurs Jordan Rubin ist kein anspruchsvoller Streifen. Das sollte man sich vor dem Kinobesuch auf alle Fälle klarmachen. Aber wenn man weiß, dass zum Produzententeam Chris Bender und J.C. Spink gehören, die ihre Finger unter anderem auch bei "American Pie", "Hangover 2" und "Wir sind die Millers" mit im Spiel hatten, ist spaßiger Kurzweil und derber Witz garantiert. Da wird ein Biber kastriert, Hau-den-Lukas gespielt oder schlagfertige Antworten auf die Frage gefunden, warum der eigene Hintern so weh tut.

Wie bei den "Millers" sollte man vor allem das Filmende und den Abspann genießen. Nicht nur, dass da nochmals ein paar witzige Szenen gezeigt werden, die es komischerweise nicht in den Film geschafft haben. Es wird auch ein an Frank Sinatra erinnerndes Lied über die "Zombeavers" intoniert.   

Also kann sich neben dem Anfang auch das Ende von "Zombiber" sehen oder besser hören lassen. Bleibt noch der Mittelteil. Da wird schnell klar: Der Star des Films ist nicht der Plot. Es sind auch nicht die zum Großteil namenlosen und unbekannten Schauspielerinnen und Schauspieler. Der unangefochtene Star des Films sind die Biber und die Old-School-Atmosphäre.

Computeranimationen? Nein, die Biber sind noch mechanischer Natur. Wie damals etwa bei "Der weiße Hai". Das hat schon etwas für sich. Dazu kommt noch eine Synthesizer-geschwängerte Musikbegleitung - auch die erinnert an die guten alten Zeiten, als Horrorfilme einem noch handgemachte Schauer über den Rücken laufen ließen, wie etwa "Tanz der Teufel" von Sam Raimi mit Bruce Campbell.

Gut, "Zombiber" kann nicht mit dessen Grad an Brutalität konkurrieren. Aber der eine oder andere Naturschützer dürfte dennoch auf die Barrikaden gehen. Wer Biber im Allgemeinen mag, sollte die Finger von "Zombiber" lassen. Wer auf derben Humor steht, Kunstblut nicht verachtet, Old-School-Horror mag und einfach rund 80 Minuten kurzweilig unterhalten sein will, an dem wird "Zombiber" nagen!

"Zombiber" läuft ab 6. November in den deutschen Kinos.

Quelle: ntv.de

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