Royal Wedding

Prinzenpaar unter Druck "Ehe ist zum Erfolg verpflichtet"

Stellen sich allen Herausforderungen: Prinz William und Kate Middleton.

Stellen sich allen Herausforderungen: Prinz William und Kate Middleton.

(Foto: picture alliance / dpa)

Am 29. April heiratet Prinz William Kate Middleton. Milliarden Menschen werden diesem Ereignis, ob vor Ort in London oder vor dem Fernseher zu Hause, beiwohnen. Die Erwartungen an das royale Paar sind hoch. Doch das scheinen die beiden selbst am besten zu wissen. Bislang machen sie alles richtig.

Der Druck, der auf dem royalen Traumpaar lastet, ist enorm. Und niemand ist sich der Herausforderung wohl mehr bewusst als die beiden selbst. Wenn der britische Prinz William 29. April seine langjährige Freundin Kate Middleton heiratet, dann schwingen schließlich auch die Erinnerungen an die Märchenhochzeit seiner Eltern vor 30 Jahren und an das spätere Drama ihrer Ehe mit. "Diese Ehe ist zum Erfolg verpflichtet, sie muss die Monarchie wieder aufwerten", sagt der Experte Robert Jobson. Der fehlerfreie Marathon des Paars bis zur Hochzeit gibt ihm Grund zur Hoffnung.

Allein schon, wie es dem 28-jährigen Prinzen, seiner 29-jährigen Freundin und ihren Beratern gelang, alle Fallstricke auf dem Weg zum Jahrhundertereignis zu vermeiden, ist bewundernswert. Vor Bekanntgabe ihrer Verlobung hatten die Nummer zwei der britischen Thronfolge und die Millionärstochter bereits eine längere Beziehung mitsamt Trennung hinter sich - im Gegensatz zu Williams Eltern, Prinz Charles und Diana, die sich vor ihrer Ehe wenig kannten.

Spenden statt Geschenke

Nicht mit der Kutsche, sondern mit dem Auto geht es zur Westminster Abbey.

Nicht mit der Kutsche, sondern mit dem Auto geht es zur Westminster Abbey.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Bravour meisterten Prinz William und seine Verlobte den Balanceakt, einerseits das allgemeine Bedürfnis nach einer prächtigen Hochzeit zu befriedigen, ohne andererseits die Feier angesichts von Großbritanniens angespannter Finanzlage allzu ausschweifend wirken zu lassen.

So wird Kate entgegen der Tradition nicht mit der Kutsche zur Trauung in die altehrwürdige Westminster Abbey gefahren, sondern im schlichteren Rolls Royce. Statt der 3500 Gäste, die der Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di beiwohnten, lud das junge Paar nur 1900 Gäste. Statt Geschenken wünscht es sich Spenden für gute Zwecke. Und von Anfang an machte der Palast deutlich, dass sich beide Seiten an den Kosten der Feier beteiligen.

Bürger dürfen teilhaben

Zudem wollen Kate und William die Öffentlichkeit so weit wie möglich an ihrem Freudentag teilhaben lassen: Der Hochzeitstag wurde zum nationalen Feiertag erklärt, landesweit sind Straßenfeten geplant, auch vor dem Amtssitz des Premiers in der Downing Street. Die Kutschenfahrt nach der Trauung zum Buckingham-Palast gibt zigtausenden Monarchie-Fans eine Chance, einen Blick auf das Traumpaar zu werfen.

Bis zur Zeremonie füttert der Palast die Neugier der Menschen mit immer neuen Details: Gut zu wissen, dass sich der Prinz neben der aufwändigen Hochzeitstorte einen Schoko-Keks-Kuchen gewünscht hat, den er als Kind besonders mochte - und dass auf der Gästeliste neben vielen gekrönten Häuptern auch der Gemüsehändler, der Postbote und der Fleischer aus Kates Heimatdorf stehen.

Brautkleid bleibt geheim

Nur bei einem Staatsgeheimnis bleibt das Königshaus hart: Wie Kates Brautkleid aussieht und wer es entworfen hat, wird erst enthüllt, wenn die Braut dem Rolls entsteigt. Bis dahin tröstet sich die Presse mit Spekulationen und Vorschlägen berühmter Designer, wie die ideale Robe auszusehen hat.

Auch in dieser Frage darf Kate Middleton die Erwartungen nicht enttäuschen. So soll ihr Kleid nicht nur schön sein, sondern auch Ausdruck ihrer Persönlichkeit und ihres Stils - und eine Aussage darüber, welche Art von Königin sie eines Tages sein könnte. Dass sie aus bürgerlichem Haus stammt, spielt für die meisten Briten dabei keine Rolle. Schon jetzt bescheinigen sie der 29-Jährigen königliche Qualitäten.

Nur Sicherheitskräfte schwitzen

Millionen weltweit fiebern der Traumhochzeit zwischen der "Prinzessin des Volkes" und dem Hoffnungsträger des britischen Königshauses entgegen: London erwartet zusätzliche 600.000 Touristen, zwei Milliarden werden voraussichtlich vor den Fernsehern sitzen - darunter laut einer Umfrage von "Bild am Sonntag" jeder fünfte Bundesbürger.

Besonders angespannt sind derweil die Sicherheitskräfte: Die Feier mit hunderten Mitgliedern britischer und ausländischer Königshäuser, mit Regierungsvertretern aus aller Welt und vielen anderen Prominenten gilt als mögliche Zielscheibe von Terroristen, aber auch von Monarchiegegnern und Anarchisten - weshalb der Sicherheitsplan ebenso minutiös ausgearbeitet wurde wie der Hochzeitsablauf.

Quelle: ntv.de, Marie-Pierre Ferey, AFP

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