"Prinz William ... Moderner Nazi" Islamisten verzichten auf Proteste
27.04.2011, 18:49 Uhr
Der Prinz als Feindbild - ein "Muslim gegen Kreuzzüge" in London.
(Foto: REUTERS)
Alle Welt sorgt sich darum, dass die Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton womöglich für einen Terroranschlag missbraucht werden könnte. Eine Gruppe moslemischer Extremisten drehte den Spieß nun um: Weil sie um das Wohl und Wehe ihrer Mitglieder fürchte, verzichte sie auf Proteste.
Eine islamistische Gruppe hat ihre Pläne, bei der Hochzeit des britischen Prinzen William zu demonstrieren, aufgegeben. Die "Muslims against Crusades" (Muslime gegen Kreuzzüge) verzichteten auf Proteste im Rahmen der Trauung, sagte ihr Sprecher Abu Abbas bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz vor dem Parlament in London. Als Grund nannte er die Befürchtung, dass Mitglieder der Gruppe angegriffen werden könnten. Die Pressekonferenz wurde durch Zwischenrufe von aufgebrachten Passanten gestört.
Abbas rief alle Muslime auf, sich von der Hochzeit von William und Kate Middleton fernzuhalten. "Wir glauben, das Wichtigste ist Sicherheit für unsere Leute", sagte er. Während der Pressekonferenz hielten Mitglieder der extremistischen Gruppe ein Banner mit der Aufschrift "Gesucht: Prinz William ... Moderner Nazi".
Die "Muslims against Crusades" hatten Prinz William auf ihrer Internetseite vorgeworfen, einer der "größten Verteidiger des britischen Imperialismus" zu sein. Als Mitglied der Luftwaffe sei er direkt an der "mörderischen britischen Armee" beteiligt. Die islamistische Gruppe wollte ursprünglich gegen die britischen Militäreinsätze in muslimischen Ländern wie Afghanistan demonstrieren und hatte gedroht, "der Tag, von dem die Nation so lange träumt, wird ein Albtraum". Die rechtsextreme Partei English Defence League hatte eine zeitgleiche Gegendemonstration geplant.
Die britische Polizei hatte am Dienstag mitgeteilt, die Islamistengruppe habe sich geweigert, strenge Auflagen für einen Protestmarsch während der royalen Hochzeit zu akzeptieren. Außerdem sei sie einem Treffen mit der Polizei ferngeblieben.
Quelle: ntv.de, AFP