Besser als Kino Skandale des Königshauses
06.04.2011, 10:20 Uhr
Diana und Camilla: ein ungleiches Gespann. (Foto vom 24.10.1980)
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Untreue, Saufgelage und abfällige Bemerkungen über den Premierminister: Die britische Königsfamilie, die sich jetzt mit der Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton von ihrer besten Seite zeigen will, hat schon einige Skandale erlebt. Eine Auswahl.
Liebschaften und Trennungen
Nichtstandesgemäße Beziehungen wurden schon Edward VII. nachgesagt, der 1901 erster britischer König der Linie Sachsen-Coburg (Name später in Windsor geändert) wurde. Seine Ehe mit Prinzessin Alexandra von Dänemark hielt trotzdem, anders als bei vielen späteren Mitgliedern der Königsfamilie.
Ein besonders schlagzeilenträchtiges Jahr war 1992: Im März trennte sich Prinz Andrew (auch "Randy Andy", "geiler Andy" genannt) von seiner Frau Sarah Ferguson ("Fergie"), die im folgenden Sommer oben ohne mit ihrem "Finanzberater" John Bryan am Swimmingpool fotografiert wurde. Prinzessin Anne ließ sich im April scheiden und im Dezember gaben Prinz Charles und Diana ihre Trennung bekannt. Queen Elizabeth II. bezeichnete das Jahr ihres 40. Thronjubiläums als "annus horribilis" (schreckliches Jahr).
Einblicke in die unglückliche Ehe zwischen Charles und Diana bekam die Öffentlichkeit unter anderem durch abgehörte Telefonate. Während Diana mit ihrem Jugendfreund James Gilbey Kosenamen austauschte, sagte Prinz Charles zu seiner Jugendliebe Camilla Parker Bowles, er wolle gerne ihr Tampon sein. Um das Ansehen des Prinzen war es daraufhin geschehen, einen "Tampon auf dem Thron" wollten sich viele Untertanen nicht vorstellen.
Plauderei und dubiose Kontakte
Sophie Wessex, die Frau von Prinz Edward, sorgte 2001 für eine schwere Krise des Königshauses. Sie fiel auf einen als Scheich verkleideten Reporter der "News of the World" herein, der sich als möglicher Kunde ihrer PR-Firma ausgab. Ihre abfälligen Äußerungen über Prinzessin Diana, Prinz Charles, die Queen Mum und sogar Premierminister Tony Blair wurden zum "Sophiegate"-Skandal.
Geplaudert haben auch die angeblich so treuen Diener der Windsors. Für Aufsehen sorgte 2003 das Buch von Prinzessin Dianas ehemaligem Butler Paul Burrell, der darin schlüpfrige Details der Ehekrise seiner Chefin enthüllte.
Mit zweifelhaften Kontakten etwa zu Gaddafis Sohn Saif, kasachischen Oligarchen und einem verurteilten Kinderschänder sorgte jüngst Prinz Andrew, der zweitälteste Sohn der Queen, für Aufsehen.
Und auch Fergie, die die Telefonnummer ihres Ex-Gatten Andrew an einen Reporter für eine nicht unbeträchtliche Summe verhökerte, sorgt neben Diät-Werbung und peinlichen Patzern immer wieder für fast königliches Amüsement.
Party-Prinz
Diesen Namen hat sich Prinz Harry unter anderem mit Saufgelagen, Frauengeschichten und einem Auftritt im Nazi-Kostüm verdient. Königlich hat sich der Enkel von Queen Elizabeth II. in seiner Jugend selten benommen. Doch dann kam der Wandel: Harry ging zur Armee, diente an der Front in Afghanistan, wurde ruhiger. Die Medien feierten ihn als Helden, und im Buckingham Palast freute man sich über das Ende des "Party-Prinzen".
Quelle: ntv.de, dpa