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(Foto: Save the Children)
Sie leiden am meisten unter den Folgen von Kriegen, Konflikten und Katastrophen: Kinder, wie der siebenjährige Ibrahim, der in einem Flüchtlingscamp in Syrien lebt.
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(Foto: Save the Children)
Seit 100 Jahren kümmert sich "Save the Children" um Mädchen und Jungen, die hungern, Gewalt erleiden und auf der Flucht sind.
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(Foto: Save the Children)
Unter dem Motto "Jeder Krieg ist ein Krieg gegen Kinder" startete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb 1919 ihr Engagement zum Schutz der Wehrlosesten einer Gesellschaft.
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(Foto: Save the Children)
Die Gründungsgeschichte von "Save the Children" ist dabei eng mit der deutschen Geschichte verknüpft. Sie begann mit einer mutigen Flugblattaktion und einem Aufsehen erregenden Gerichtsprozess: ...
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(Foto: Save the Children)
... Im April 1919 wurde Jebb auf dem Trafalgar Square in London verhaftet.
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(Foto: Save the Children)
Sie verteilte schockierende Flugblätter, auf denen ein abgemagertes Mädchen zu sehen war und rief dazu auf, notleidenden Kindern in Deutschland und Österreich zu helfen. Der Erste Weltkrieg war gerade erst zu Ende.
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(Foto: Save the Children)
Ihre Landsleute waren aufgebracht: Eine Britin, die sich für die Kinder des ehemaligen Kriegsgegners einsetzt? Was die meisten nicht wussten: Die Wirtschaftsblockade der Alliierten traf vor allem die Zivilbevölkerung - zur damaligen Zeit starben alleine in Deutschland täglich schätzungsweise 800 Menschen an Hunger, darunter vor allem Kinder.
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(Foto: Save the Children)
Als die Verhandlung gegen Jebb begann, wurde sie mit faulen Äpfeln beworfen und beschimpft. Das Gericht verurteilte sie zu einer Strafzahlung von fünf Pfund.
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(Foto: Save the Children)
Und genau fünf Pfund waren es auch, die der Vorsitzende Richter spendete und damit den Grundstock für den von Jebb ins Leben gerufenen Hilfsfonds legte.
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(Foto: Jebb Family Archives)
Denn Jebb nutzte das große Medieninteresse an der Gerichtsverhandlung - mit Erfolg: ...
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(Foto: Save the Children)
... Als sie zusammen mit ihrer Schwester Dorothy Buxton (Bild von 1963) drei Tage nach dem Bericht über ihre Verurteilung am 19. Mai 1919 offiziell "Save the Children" gründete, war die Londoner Royal Albert Hall bis auf den letzten Platz gefüllt.
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(Foto: Save the Children)
Jebbs Herzensanliegen wurde Wirklichkeit: Der Sieger England half dem besiegten Deutschland.
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(Foto: Save the Children)
Der größte Teil der Spenden floss in die "Kinderspeisung", organisiert von den amerikanischen Quäkern. Täglich wurden in über 1600 Gemeinden eine Million Kinder mit einer nahrhaften, warmen Mahlzeit versorgt. Besonders beliebt war "Schokoladensuppe", die aus Kondensmilch, Reis, Zucker, Schmalz und Kakao bestand.
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(Foto: Save the Children)
Nürnberg war eine der Städte, die besonders stark von Hunger und Not betroffen waren. Auch Privatleute wurden dort aktiv: ...
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(Foto: Save the Children)
... So ließ ein Wurstfabrikant abends aus den Wurstresten des Tages eine Suppe kochen, für die Jungen und Mädchen stundenlang mit ihren Eimern anstanden. Dann waren sie oft so hungrig, dass sie einen Teil der Suppe sofort verschlangen, bevor sie den Rest zu Hause ablieferten.
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(Foto: Save the Children)
In Nürnberg ebenso wie in Berlin, Köln, Chemnitz und Leipzig verteilte "Save the Children" Essen, Kleidung, Schuhe und Gummisauger für Babyflaschen. "Liebesgaben" wurden diese ausländischen Spenden damals offiziell genannt.
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(Foto: Save the Children)
Kranke und schwache Kinder ließ die Organisation in einem Sanatorium aufpäppeln, schickte sie zur Erholung aufs Land ...
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(Foto: Save the Children)
... oder vermittelte sie in eine Gastfamilie im Ausland. Hier kehren Berliner Kinder Ende 1920 von einem Aufenthalt in Schweden zurück.
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(Foto: Save the Children)
Die schwedische Schwesterorganisation "Rädda Barnen" war es auch, die in mehreren deutschen Städten "Kakaostuben" einrichtete. Dort konnten sich Kinder in einem Blechnapf kostenlos Kakao holen und bekamen ein 100 Gramm schweres Gebäckstück dazu. Zur Stärkung wurde außerdem tonnenweise Lebertran ausgegeben.
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(Foto: Save the Children)
Eine dieser "Kakaostuben" befand sich im "Cäcilienhaus" in Berlin-Charlottenburg.
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(Foto: Save the Children)
Dort betrieb "Rädda Barnen" auch einen Kindergarten.
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(Foto: Save the Children)
Laut "Save the Children" hat mindestens ein Viertel aller zwischen 1907 und 1919 geborenen Deutschen als Kinder regelmäßig Mahlzeiten durch ausländische Hilfsorganisationen bekommen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war "Save the Children" aktiv, um die Not deutscher Kinder ein weiteres Mal zu lindern.
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(Foto: Save the Children)
Die Kinderrechtsbewegung verdankt Jebb eine weitere Pionierarbeit: 1922 schrieb sie die Urfassung der Kinderrechte. Sie besagten unter anderem, dass Kinder gesund und geschützt aufwachsen müssen und ein Recht auf Hilfe in der Not haben. Zwei Jahre später übernahm der Völkerbund die Formulierungen für seine "Genfer Erklärung für die Rechte des Kindes".
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(Foto: picture alliance / Philipp Schul)
Diese Erklärung wiederum bildete die Grundlage für die Kinderrechtskonvention der UN von 1989.
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(Foto: Save the Children)
Bereits in den 1920er-Jahren hatte Jebb begonnen, die Hilfstätigkeit von "Save the Children" international auszuweiten, bevor sie 1928 nach einer Magen-Operation starb. (im Bild: die Hauptzentrale in Soho)
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(Foto: imago/United Archives)
Unterstützung bekam sie dabei unter anderem von Papst Benedikt XV. und George Bernard Shaw (im Bild), der Kritik an seinem Engagement mit dem Satz konterte: "Ich habe keine Feinde unter sieben Jahren."
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(Foto: Save the Children)
Zwischen 1921 und 1924 half "Save the Children" als einzige ausländische Organisation in der russischen Hungersnot.
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(Foto: picture alliance / dpa)
In Deutschland blieb "Save the Children" bis in die 1960er-Jahre hinein für Kinder und Jugendliche aktiv. Nach dem Einsatz während der großen Sturmflut in Hamburg 1962 beendete die Organisation ihre Arbeit in der Bundesrepublik vorerst. In anderen Teilen der Welt wurden die Hilfsleistungen dringender benötigt.
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(Foto: Save the Children)
So waren Mitarbeiter ab 1952 im Kriegsland Korea vor Ort und blieben dort für 20 Jahre.
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(Foto: Save the Children)
Hier kümmert sich eine Helferin 1969 um ein Kleinkind in Biafra. Während des nigerianischen Bürgerkrieges verhungerten unterschiedlichen Angaben zufolge zwischen 500.000 und zwei Millionen Menschen.
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(Foto: Save the Children)
Auch in Uganda leistete "Save the Children" 1980 Hilfe.
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(Foto: Save the Children)
100 Jahre nach der Gründung ist "Save the Children" nach eigenen Angaben die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation. Und ihre Arbeit ist aktueller denn je: ...
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(Foto: Save the Children)
... Noch nie wuchsen so viele Mädchen und Jungen in Kriegs- und Konfliktgebieten auf, weltweit sind es 420 Millionen, das ist fast jedes fünfte Kind. Anfang der 1990er-Jahre waren es noch 200 Millionen. (im Bild: zwei Jungen in den Ruinen von Mossul.)
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(Foto: Save the Children)
Die Organisation ist aktuell in 120 Ländern im Einsatz. Die gefährlichsten Länder für Kinder sind Afghanistan, Jemen, Südsudan, die Zentralafrikanische Republik, die Demokratische Republik Kongo, Syrien, Irak, Nigeria, Somalia und Mali. (im Bild: Ismail, der 2018 im Jemen bei einem Luftangriff auf seinen Schulbus schwer verletzt wurde.)
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(Foto: Save the Children)
Zwischen 2013 und 2017 sind in diesen zehn Staaten mindestens 868.000 Kinder unter fünf Jahren ums Leben gekommen. Sie starben durch die Folgen der Konflikte: Hunger, zerstörte Infrastruktur, mangelnde medizinische Versorgung und Behinderung humanitärer Hilfe. (im Bild: die 18 Monate alte Nadhira aus dem Jemen.)
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(Foto: Save the Children)
"Das Leid der Kinder in Kriegen wird immer grauenvoller", erklärt Susanne Krüger, Geschäftsführerin von "Save the Children". Auch Saja ist eines dieser Kinder. Die Elfjährige musste den Irak verlassen, nachdem ihre Schule und ihr Elternhaus zerstört wurden. Sie lebt in einem Camp in Kurdistan, wo sie psychologische Unterstützung bekommt.
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(Foto: Save the Children)
Um Kindern wie Saja und dem bei einem IS-Angriff im irakischen Mossul verletzten Mohammed (im Bild) zu helfen, wird "Save the Children" auch weiterhin weltweit im Einsatz sein. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Leitgedanken: "Kein Krieg gegen Kinder" - ganz im Sinne von Gründerin Eglantyne Jebb. (kse)
100 Jahre "Save the Children" "Jeder Krieg ist ein Krieg gegen Kinder"
Noch nie wuchsen so viele Kinder in Kriegs- und Konfliktgebieten auf wie heute, weltweit sind es 420 Millionen. Seit 100 Jahren ist "Save the Children" für notleidende Mädchen und Jungen da. Die Gründung der Organisation in London ist eng mit der deutschen Geschichte verknüpft.
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