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Die Theater- und Filmwelt hat einen Ausnahmeschauspieler verloren: Ulrich Mühe ist an Magenkrebs gestorben.
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Erst am Wochenende hatte der Hauptdarsteller des Oscar-prämierten Stasi-Films "Das Leben der Anderen" nach vielen Spekulationen selbst öffentlich Stellung zu seiner Erkrankung genommen.
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"Ja, ich habe Krebs", sagte der 54-Jährige der "Berliner Morgenpost".
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Selbst zu diesem Zeitpunkt hatte er offenbar noch Hoffnung, die Krankheit besiegen zu können.
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"Ich unterziehe mich den entsprechenden Therapien und hoffe, dass es mir bald wieder besser geht."
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Mühe wurde am 20. Juni 1953 als Sohn eines Kürschnermeisters im sächsischen Grimma geboren.
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Er gehörte zu den populärsten deutschen Charakterdarstellern.
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Nach dem Abitur und einer Berufsausbildung als Baufacharbeiter studierte Mühe an der Leipziger Theaterhochschule "Hans Otto".
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Die Bandbreite seiner Rollen war groß.
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Sie reicht von klassischen Rollen wie Goethes Egmont oder Shakespeares Hamlet auf der Theaterbühne bis zu hin zu Hitlers jüdischem Schauspiel-Lehrer in der Filmsatire "Mein Führer" (2007) mit Helge Schneider als Diktator.
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Mit seiner enormen Wandlungsfähigkeit beeindruckte Mühe Publikum wie Kritiker.
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Zum Kinostar wurde er als einsamer, zunehmend am Spitzelstaat zweifelnder Stasi-Hauptmann in "Das Leben der Anderen" (2006).
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Im Fernsehen hatte er ein Millionenpublikum als Rechtsmediziner Dr. Robert Kolmaar in der ZDF-Serie "Der letzte Zeuge".
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Weitere Dreharbeiten der Serie wie auch alle anderen Angebote hatte Mühe abgesagt.
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Die Krankheit stoppte ihn, als sich die Drehbücher aus Deutschland und selbst aus Hollywood bei ihm stapelten.
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Nun kann er u.a. ein Filmprojekt über Klaus Barbie - den als "Schlächter von Lyon" bekannten NS-Kriegsverbrecher - nicht mehr verwirklichen.
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Dass der Krebs seinen Magen befallen hatte, wusste der Schauspieler seit Februar 2007.
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Kurz nach seiner Rückkehr von der Oscar-Verleihung in Los Angeles unterzog er sich einer schweren Magen-Operation.
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Als erste Berichte über seine Erkrankung erschienen, zog sich Mühe aus dem öffentlichen Leben zurück.
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"Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau", berichtete der 54-Jährige, der mit der Schauspielerin Susanne Lothar verheiratet war.
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Die letzten Lebenstage verbrachte er in Walbeck in Sachsen-Anhalt, wo seine Mutter und seine Brüder leben und wo er auch beerdigt wurde.
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Er hinterlässt eine zwölfjährige Tochter und einen neunjährigen Sohn aus der Verbindung mit Susanne Lothar, ...
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... außerdem die Tochter Anna und zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe.
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Erst im vergangenen Jahr war Mühes Ex-Frau Jenny Gröllmann im Alter von 59 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben.
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Zuvor hatten sich Mühe und Gröllmann, eine der prominentesten DDR- Schauspielerinnen, eine juristische Auseinandersetzung um Gröllmanns Vergangenheit geliefert. Mühe hatte ihr vorgeworfen, für die Stasi gearbeitet zu haben, was Gröllmann entschieden bestritt.
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Am 10. August 2007, zum Start des Internationalen Musikfestivals "Grimmaer Liederflut", sollte Mühe die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt erhalten.
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Er wird den Preis nicht mehr selbst empfangen und die Grimmaer werden einen der leidenschaftlichsten Fürsprecher ihrer Stadt schmerzlich vermissen. Ebenso wie viele Menschen einen Ausnahmeschaupieler.
25. Juli 2007 Abschied von Ulrich Mühe
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