Epidemie soll verhindert werden 52 Spanier unter Ebola-Beobachtung
08.10.2014, 09:00 Uhr
In diesem Madrider Krankenzimmer starb das Ebola-Opfer.
(Foto: AP)
Die Ebola-Infektion in Spanien alarmiert die Behörden. Über 50 Leute stehen unter Beobachtung, weil sie Kontakt mit der Pflegehelferin hatten, die sich mit dem Virus infizierte. Fünf müssen bereits behandelt werden.
Nach der ersten Ebola-Ansteckung in Europa sind in einer Madrider Fachklinik jetzt fünf Patienten im Zusammenhang mit der Epidemie in Behandlung. Eine Pflegehelferin sei seit Dienstagabend mit leichtem Fieber zur Beobachtung dort, berichteten spanische Medien. Außerdem seien in dem Krankenhaus die an Ebola erkrankte Pflegehelferin und ihr Ehemann. Außerdem lägen in der Klinik Carlos III noch ein spanischer Ingenieur, der aus Nigeria gekommen sei und bei dem ein erster Test negativ ausgefallen sei sowie eine Krankenschwester der Intensivstation. Bei ihr seien zwei Tests jedoch negativ geblieben. Die spanische Zeitung "El País" berichtete, dass die Krankenschwester sich infizierte, als sie einen Schutzanzug ablegte.
"RTL - Wir helfen Kindern" will mit action medeor zwei Isolierstationen in Monrovia/Liberia einrichten. Dafür sind dringend Spenden nötig. Helfen Sie mit!
Online unter www.rtlwirhelfenkindern.de
Oder per Überweisung:
Stiftung RTL
Stichwort: Ebola
Sparkasse Köln/Bonn
BLZ 370 501 98
Konto: 15 12 15 1
IBAN: DE49370501980001512151
Swift/BIC: COLSDE33
Spanien will die weitere Ausbreitung des lebensgefährlichen Virus unbedingt verhindern. Allerdings konnten die Gesundheitsbehörden weitere Infektionen nicht grundsätzlich ausschließen. Die Behörden erstellten Listen aller Personen, mit denen die Infizierte zuletzt Kontakt hatte. Dazu gehören die rund 30 Mediziner und Pfleger, die mit ihr zusammengearbeitet hatten, sowie 22 Menschen aus ihrem privaten Umfeld und Mitarbeiter des Krankenhauses in der Madrider Vorstadt Alcorcón, in dem die Virus-Infektion festgestellt wurde. Sie wurden unter Beobachtung gestellt.
Die infizierte Pflegehelferin wurde in der Nacht zum Dienstag in die Quarantäne-Station der Fachklinik in Madrid verlegt. Sie hatte nach Angaben der Behörden bereits seit einer Woche leichtes Fieber. Die Mediziner hatten dem aber zunächst keine Bedeutung beigemessen. Der Zustand der Frau sei stabil, hieß es.
Keine direkten Folgen für Deutschland
Auch in Deutschland wird die Entwicklung in Spanien mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Für die Frankfurter Uniklinik ist die Madrider Ebola-Infektion allerdings vorerst kein Anlass, die eigenen Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen. Bisher habe man bei Überprüfungen kein Leck festgestellt, sagte Hans-Reinhard Brodt, Leiter der Infektiologie.
In Frankfurt wird ebenfalls ein Ebola-Patient behandelt - ein Arzt aus Uganda, der sich in Sierra Leone mit dem Virus angesteckt hatte. Brodt sagte, noch fehlten Informationen darüber, wie es in Spanien zu der Ansteckung kommen konnte. "Wir wissen noch nicht, ob es ein Systemfehler war oder nicht." Der Fall beunruhige das Personal, fügte er hinzu.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa