Punkte gegen Geld ADAC fordert Verbot von Handel mit Flensburger Punkten
28.05.2025, 10:19 Uhr Artikel anhören
Der Automobilklub schlägt ein Bußgeld von 30.000 Euro für den Handel mit Punkten vor.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Ob wegen Überfahren einer roten Ampel oder erhöhter Geschwindigkeit: Bei Verkehrssünden droht Autofahrern ein Punkt in Flensburg. Allerdings nicht immer - schließlich gibt es einen Ausweg. Zum Ärger des ADAC.
Der ADAC hat sich für ein Verbot des sogenannten Punktehandels ausgesprochen. Der Automobilklub forderte die Schließung einer entsprechenden Gesetzeslücke, wie er in München mitteilte. Gewerbliche Punktehändler vermitteln Menschen, die gegen Geld die Punkte von Verkehrssündern im Flensburger Register übernehmen. So können die Verkehrssünder Fahrverbote oder den Führerscheinverlust umgehen. Die neue Bundesregierung sei hier gefragt, einen Gesetzentwurf vorzulegen, um die bestehende Lücke zu schließen, teilte der ADAC weiter mit.
Für eine Bekämpfung des gewerblichen Punktehandels forderte der ADAC mehr Personal in Bußgeldstellen. Dadurch könnten Behördentäuschungen durch falsche Angaben zu Fahrern besser aufgedeckt werden. Außerdem sprach sich der Automobilklub dafür aus, den Punktehandel zu sanktionieren - mit einem Bußgeldrahmen von bis zu 30.000 Euro.
Bekannt ist der Punktehandel einer ADAC-Umfrage zufolge eher bei Autofahrern, die bereits Eintragungen im Flensburger Register haben. Unter ihnen kennen 43 Prozent den gewerblichen Punktehandel. Bei Autofahrern insgesamt sind es laut ADAC hingegen nur 25 Prozent. Der Umfrage zufolge finden wiederum 72 Prozent der Befragten, dass der gewerbliche Punktehandel bestraft werden sollte. Lediglich zwölf Prozent finden diese Praxis in Ordnung.
Quelle: ntv.de, raf/AFP