"Sehr bedeutende Schwierigkeiten" Autofahrer in Frankreich eingeschneit
28.12.2014, 08:19 Uhr
Überraschung zum Urlaubsbeginn: In den französischen Alpen zwingen heftige Schneefälle Reisende in Notunterkünfte. Auf dem Ärmelkanal wird der Fährverkehr teilweise eingestellt. In Großbritannien bleibt es in Zehntausenden Haushalten dunkel.
Nach heftigen Schneefällen in den französischen Alpen haben Tausende Autofahrer auf dem Weg in die Skiferien die Nacht zu Sonntag in Notunterkünften übernachten müssen. Im Departement Savoie steckten rund 15.000 Autos fest, wie die Behörden mitteilten. Die Gemeinden richteten Notunterkünfte für Autofahrer ein, die es nicht mehr ans Ziel schafften. An der Nordseeküste erzwangen Sturmböen die Einstellung des Fährverkehrs. In Großbritannien waren Zehntausende Haushalte ohne Strom.
Im Departement Savoie waren am Abend in rund 40 Gemeinden knapp 10.000 Schlafplätze in Notunterkünften verfügbar, wie die Behörden meldeten. Es gebe wegen Schneefall und Glatteis "sehr bedeutende und dauerhafte Schwierigkeiten" auf den Straßen. Schon am Nachtmittag hatte die Präfektur Autofahrer aufgerufen, frühzeitig für die Nacht anzuhalten. Zahlreiche Menschen mussten aber die Nacht in ihren Autos verbringen, da sie auf den blockierten Straßen nicht weiterkamen.
Polizei zwingt Autofahrer zur Umkehr
Auch in den Departements Hautes-Alpes und Haute-Savoie wurden Notunterkünfte eingerichtet. Insgesamt galt in 19 Departements wegen des heftigen Schneefalls und des Glatteises Warnstufe Orange. Fahrer ohne Schneeketten wurden von der Polizei angewiesen, nicht weiterzufahren. Im Departement Isère kam ein 27-jähriger Mann ums Leben, als er mit seinem Auto in eine Schlucht rutschte.
Auf mehreren Autobahnen in Frankreich staute sich der Verkehr. Autofahrer aus Lyon und Annecy in Richtung der Skigebiete im Departement Savoie wurden zum Umkehren aufgefordert. Der Bahnverkehr lief trotz der schwierigen Wetterbedingungen weitgehend fahrplanmäßig.
Versailles schließt Gärten
Für den heutigen Sonntag wird weiterer Schneefall erwartet. Während in der Ebene mit drei bis sieben Zentimeter Schnee gerechnet wurde, sagte der Wetterdienst für das Gebirge auf Höhen über 2000 Meter bis zu 60 Zentimeter Schnee voraus.
In der Gegend um Paris stürmte es heftig. Die Gärten am Schloss von Versailles wurden geschlossen. Am Ärmelkanal wurde der Hafen von Calais wegen Sturmböen geschlossen und der Fährverkehr nach Großbritannien eingestellt. Tausende Flüchtlinge in illegalen Lagern am Stadtrand litten unter der Kälte. Laut einer örtlichen Hilfsorganisation riss der Sturm zahlreiche Zelte fort. Zahlreiche Flüchtlinge suchten Zuflucht in Schutzunterkünften.
In Großbritannien fiel infolge des Unwetters und des Schneefalls in mehr als 100.000 Haushalten der Strom aus. Mit elf Zentimetern fiel der meiste Schnee rund um die Stadt Leek südlich von Manchester. Die Meteorologen erwarten, dass die Temperatur in Großbritannien diese Woche auf bis zu minus zehn Grad Celsius fällt.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP