Keine Quarantäne mehr nötig Briten erleichtern Einreise für Geimpfte
28.07.2021, 17:33 Uhr
Nach der Grenzkontrolle müssen Geimpfte nicht mehr in Quarantäne.
(Foto: REUTERS)
Nachdem Mitte Juli bereits viele Corona-Regeln gefallen sind, lockert England auch bei der Einreise. Tests bleiben zwar bestehen, aber eine Quarantäne fällt weg - zumindest für Geimpfte EU- und US-Bürger.
Vollständig geimpfte EU-Bürger müssen ab dem 2. August in England nach der Einreise nicht mehr in Quarantäne gehen. Das teilte der britische Verkehrsminister Grant Shapps mit. Das Gleiche gelte für US-Bürger. Vor der Einreise und an Tag 2 nach der Einreise sind weiterhin Tests fällig, erklärte Shapps auf Twitter. "Wir helfen so Menschen, die in den USA und in europäischen Ländern leben, sich mit ihrer Familie und ihren Freunden in Großbritannien wiederzuvereinigen."
In vielen EU-Ländern gelten bereits seit Monaten gelockerte Bestimmungen für geimpfte Reisende. In England hingegen galt für ausländische Reisende aus Ländern von der sogenannten "orangenen Liste" - auf der auch Deutschland trotz niedriger Corona-Zahlen weiterhin steht - eine strikte Quarantänepflicht. Ankommende mussten sich für mindestens fünf Tage isolieren, auch wenn sie vollständig geimpft sind.
Da die Corona-Politik im Vereinigten Königreich Ländersache ist, gelten die Regeln zunächst nur für England. Schottland, Wales und Nordirland könnten jedoch folgen. Für Ankommende aus Ländern auf der "roten Liste", der höchsten Risikokategorie, werden voraussichtlich keine Lockerungen gelten. Sie müssen sich weiterhin auf eigene Kosten für zehn Tage in Hotel-Quarantäne begeben.
Rückgang bei Zahl der Neuinfektionen
Die Zahl der Corona-Toten war am Dienstag in Großbritannien auf den höchsten Tageswert seit mehr als vier Monaten gestiegen. Die Behörden meldeten den Tod von 131 Menschen, das waren so viele wie seit dem 17. März nicht. Damals starben 141 Menschen innerhalb von vier Wochen nach einer Corona-Infektion. In den vergangenen sieben Tagen gab es landesweit 480 Corona-Tote, 40 Prozent mehr als in der Vorwoche. "Dies liegt unter anderem an der hohen Fallzahl, die in den vergangenen Wochen registriert wurde", sagte die medizinische Direktorin der Gesundheitsbehörde Public Health England, Yvonne Doyle. "Wir wissen, dass Todesfälle folgen, wenn es eine hohe Anzahl von Neuinfektionen gibt, und die Daten von heute zeigen, dass wir uns immer noch in der dritten Welle befinden."
Allerdings gibt es Anlass für vorsichtigen Optimismus. Am Dienstag sank die Zahl der Neuinfektionen den siebten Tag in Folge. Knapp 230.000 Neuinfektionen in einer Woche bedeuten ein Minus von gut 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Experten sind allerdings unsicher, worauf der Rückgang zurückzuführen ist. Als mögliche Gründe gelten der Beginn der Schulferien, die hohe Zahl von Schülern in Selbstisolation in den Wochen vor den Ferien und das Ende der Fußball-Europameisterschaft, als viele Menschen gemeinsam in Pubs die Spiele schauten. Allerdings gibt es auch die Befürchtung, dass sich weniger Menschen auf das Coronavirus testen lassen, um ihre Sommerferien nicht zu riskieren, und dass es eine hohe Dunkelziffer an Infizierten gibt.
Quelle: ntv.de, mba/dpa