Panorama

Intensivmediziner zuversichtlich "Die dritte Welle ist gebrochen"

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Intensivstationen sind seit mehr als einem Jahr fast vollständig auf Covid-19 ausgerichtet.

(Foto: picture alliance / MICHAEL GRUBER / APA / picturedesk.com)

Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle liegen beinahe 5800 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung auf deutschen Intensivstationen. Mittlerweile sind es gut 1200 Patienten weniger - Tendenz fallend. Ende Juni soll sich die Lage entspannt haben.

Führende Intensivmediziner sind zuversichtlich, dass Deutschland die Coronavirus-Pandemie bald vollständig im Griff hat. "Wir befinden uns auf einer abschüssigen Zielgeraden. Die dritte Welle ist gebrochen", sagte der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der "Rheinischen Post". "Die Situation auf den Intensivstationen wird sich bezogen auf die Covid-Patienten mit voraussichtlich 1000 Patienten Ende Juni entspannt haben."

Als Grund nennt Karagiannidis vor allem die voranschreitende Impfkampagne bei den über 50-Jährigen. "Wenn diese Gruppe einen Impfschutz hat, ist der Spuk vorbei", sagte der Intensivmediziner der Zeitung. "Die Zahl der ganz jungen Intensivpatienten ist insgesamt niedrig." Es müssten jedoch Vorsichtsmaßnahmen für Flugreisende aus weiter entfernten Ländern getroffen werden, um das Einschleppen möglicherweise gefährlicher Virus-Varianten zu vermeiden.

Immer mehr freie Intensivbetten

Das DIVI-Intensivregister gibt an, wie viele Beatmungsbetten in deutschen Kliniken verfügbar sind. Derzeit liegen den Angaben zufolge 4586 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung auf einer Intensivstation, von ihnen müssen 2797 beamtet werden. Damit sind 84 Prozent der Intensivbetten belegt. 4200 Betten oder 16 Prozent sind noch verfügbar.

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Zum Höhepunkt der zweiten Welle waren rund um den Jahreswechsel beinahe 5800 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt. Von diesen mussten damals mehr als 3100 beatmet werden. Auf dem Höhepunkt der dritten Welle waren es Ende April gut 5100 Intensivpatienten, von den fast 3000 beatmet worden sind.

Angesichts der fallenden Zahlen glaubt auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, dass Deutschland die dritte Welle gebrochen hat. Davon dürfe man sich aber nicht täuschen lassen, warnte er in der "Bild"-Zeitung. "Wir sind noch nicht ganz übern Berg." Man sei zwar "auf der Zielgeraden", diese sei aber noch sehr lang.

Quelle: ntv.de, chr/rts

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