Panorama

Bereits am ersten Tag Eltern klagen gegen Schul-Maskenpflicht

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Schüler ab der 5. Klasse tragen in NRW Maske.

(Foto: dpa)

Bei den Schülern in Nordrhein-Westfalen wird das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung zur lästigen Pflicht. Von Atemproblemen und einem erhöhten Infektionsrisiko ist die Rede. Gleich am ersten Schultag hagelt es im bevölkerungsreichsten Bundesland Klagen durch die Eltern.

Bereits am ersten Tag des neuen Schuljahres gab es in Nordrhein-Westfalen mehrere Klagen gegen die geltende Maskenpflicht während des Unterrichts an Schulen. Das bestätigte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster der "Rheinischen Post".

Nach Angaben der Zeitung will eine Familie aus Euskirchen per Eilverfahren klären lassen, ob die Verordnung des Landes NRW haltbar ist. Ein weiteres Verfahren eines Schülers aus Nettetal ist zudem an das OVG verwiesen worden. In Köln sehen Eltern ihr Erziehungsrecht durch die Verordnung verletzt und reichten ebenfalls Klage ein.

Als bislang einziges Bundesland verordnete NRW seinen Schülern zum Schuljahresbeginn am vergangenen Mittwoch eine Maskenpflicht selbst im Unterricht - zumindest den älteren ab Klasse fünf. "Wir müssen gerade in diesen Tagen besonders vorsichtig sein", warnte Ministerpräsident Armin Laschet in diesen Tagen. "Die Zahlen mahnen uns, die Pandemie ist längst noch nicht vorbei."

Bei den Trägern sorgt die Maske allerdings für Probleme. Von Atemproblemen einzelner Schüler ist die Rede. Das Ansteckungsrisiko steige sogar, da die Mund-Nase-Bedeckungen zu lange in Gebrauch seien, wie Timon Nikolaou, Vorstandsmitglied der Landesschülervertretung, der "Rheinischen Post" sagte. "Es gibt einfach nicht genug Masken." Die Vorsitzende des Elternvereins NRW, Andrea Heck, untermauerte die Kritik: "Das dauernde Maskentragen für Schüler ist eine Zumutung und pädagogisch kontraproduktiv."

Gegen die Rückkehr der rund 2,5 Millionen Schüler in den Regelbetrieb an 2500 Schulen in NRW hatten mehrere Lehrer- und Elternverbände ebenso wie die Landtagsopposition Bedenken geäußert, weil aus ihrer Sicht nicht ausreichend für den Infektionsschutz in großen Klassen Sorge getragen wird. Was, wenn sich nun massenhaft Schüler in NRW mit Corona anstecken, Schulen geschlossen werden müssen und die ohnehin seit Wochen anziehenden Infektionszahlen wieder starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens erforderlich machen? Unter scharfer Beobachtung stehen nicht nur die Bedingungen für Schüler und Lehrer vor Ort, sondern das gesamte, von Anfang an heftig umstrittene Corona-Krisenmanagement von Ministerpräsident Laschet.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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