Dreyer besucht Ort Erneut Brand in Herxheimer Flüchtlingsheim
10.12.2015, 15:16 Uhr
Das Feuer war in der Nacht im Tribünengebäude des Stadions ausgebrochen, in dem neun Flüchtlinge untergebracht sind.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im rheinland-pfälzischen Herxheim sind mehrere hundert Flüchtlinge untergebracht. Vor wenigen Tagen wird ein Anschlag auf eine Einrichtung verübt. Nun brennt es in dem Heim schon wieder.
Im südpfälzischen Herxheim hat es zum zweiten Mal innerhalb einer Woche in einer Flüchtlingsunterkunft gebrannt. In der Nacht zum Donnerstag brach in einem Gebäude des Waldstadions, das als Flüchtlingsunterkunft dient, ein Feuer aus, wie die Polizei mitteilte. Die neun Bewohner konnten sich unverletzt retten. Eine Brandstiftung schloss die Polizei nicht aus. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.
Die Brandursache blieb aber zunächst unklar. Gutachter und Brandsachverständige wurden eingeschaltet. Wenn es sich um einen Brandanschlag handeln sollte, würden Ermittlungen wegen versuchten Mordes eingeleitet, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt der zuständigen Staatsanwaltschaft Landau, Detlef Winter. Die Polizei verstärkte nach eigenen Angaben die Schutzmaßnahmen an den Flüchtlingsunterkünften im Bereich Landau.
Polizei will besseren Schutz garantieren
In Herxheim war erst Ende vergangener Woche ein Brandanschlag auf eine geplante Asylbewerberunterkunft verübt worden. Dabei ging ein Kanister in Flammen auf, Decke und Bodenbelag wurden leicht verschmort. "Hier verfolgen wir eine heiße Spur", sagte Oberstaatsanwalt Winter. Mehr könne er nicht sagen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Die Polizei kündigte an, die Flüchtlingsunterkünfte im Raum Landau verstärkt zu schützen.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) äußerte sich besorgt. "Ich war sehr betroffen, als ich heute Nacht die Nachricht vom Brand in der Asylunterkunft in Herxheim (...) bekam", sagte sie nach Angaben von Regierungssprecherin Monika Fuhr in Berlin. Sie danke den Einsatzkräften, die nachts vor Ort gewesen seien und Schlimmeres verhindert hätten. Dreyer wollte sich am Abend in Herxheim selbst ein Bild machen.
Unterdessen bestätigte die Polizei in Schleswig-Holstein, dass das Feuer in der Innenstadt von Heide, bei dem in der Nacht zum Mittwoch drei Häuser zerstört wurden, vorsätzlich gelegt wurde. Es handele sich "definitiv" um Brandstiftung, teilte die Polizei in Itzehoe am Mittwochabend mit. Ein technischer Grund als Brandursache könne ausgeschlossen werden.
Zunächst gab es nach Polizeiangaben noch keine Hinweise auf Täter und mögliche Motive. Die 16 Bewohner der vom Brand zerstörten Häuser, darunter sechs Flüchtlinge und sieben weitere Ausländer, blieben unverletzt. Sie wurden von der Stadt anderweitig untergebracht. Der Brand hatte für einen Großeinsatz der Rettungskräfte ein Heide gesorgt.
Quelle: ntv.de, apo/dpa/AFP