Panorama

Steckbriefe aus 19 Ländern Europol sucht gefährlichste Sexualstraftäter

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Seit 2016 sucht Europol gezielt nach besonders gefährlichen Verbrechern. In der neuen Kampagne geht es um Sexualstraftäter. Auch ein Deutscher ist unter den Gesuchten.

Europol hat die Suche nach 18 der gefährlichsten Sexualstraftäter Europas gestartet. Über die Kampagne "Europe's Most Wanted" (Europas Meistgesuchte) sollen die flüchtigen Verbrecher gefasst werden, wie Europol in Den Haag mitteilte. Die Gesuchten seien entweder bereits verurteilt oder dringend tatverdächtig.

Sexualverbrechen gehörten zu den schlimmsten Straftaten, erklärt Europol. "Fast alle zwei Minuten wird in der EU ein Sexualverbrechen begangen." Sexualgewalt könne jeden treffen, aber Frauen und Kinder seien vor allem die Opfer. Mit der Online-Kampagne bittet die europäische Polizeibehörde die Bürger um Mithilfe. Auf der dazugehörigen Website sowie in den sozialen Medien sind vier Wochen lang die Steckbriefe der gefährlichsten Sexualstraftäter aus 19 Ländern, darunter auch Deutschland, zu sehen.

Deutschland ist mit Soheil Omid Kholossian vertreten. Ihm werden Vergewaltigungen zum Nachteil minderjähriger Mädchen in Köln vorgeworfen. Konkret geht es um einen Fall im November 2017. Damals soll der gebürtige Darmstädter eine 16-Jährige mehrfach vergewaltigt haben. Den Ermittlern zufolge hat er sein Opfer am Kölner Hauptbahnhof kennengelernt und einige Tage mit ihr per Mobiltelefon kommuniziert. Bei einem anschließenden Treffen soll er das Mädchen misshandelt haben.

Er übte massiven psychischen Druck aus, unter anderem drohte er seinen Suizid an, daraufhin soll sich die 16-Jährige ein weiteres Mal mit dem Gesuchten getroffen haben. In seiner damaligen Wohnung in Kerpen soll der Gesuchte das Mädchen dann nochmals vergewaltigt haben. Den Ermittlungsbehörden zufolge gelang es ihm, sich in den Iran abzusetzen. Dort ist er nach hiesigen Erkenntnissen als Fremdenführer, insbesondere für europäische Besucher, tätig.

Hinweise zu den Gesuchten können anonym online abgegeben werden. Die jeweils zuständigen nationalen Ermittler würden dann direkt informiert. Die erste "Most Wanted"-Kampagne von Europol war 2016 gelaufen. Gezielt wird dabei online und europaweit nach einer begrenzten Zahl von Flüchtigen gesucht. Seither wurden nach Europol-Informationen 91 Straftäter festgenommen. In 33 Fällen kam der entscheidende Tipp aus der Bevölkerung.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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