Besonders komplizierter Einsatz Feuerwehr warnt vor giftigem Rauch nach Großbrand in Hamburg
09.04.2023, 07:56 Uhr"Die Hamburger Innenstadt ist komplett verdunkelt", heißt es bei der Feuerwehr. Der Grund: In Rothenburgsort brennen zwei Lagerhallen. Eine Rauchwolke zieht stadteinwärts. Die Feuerwehr ruft dazu auf, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Auch der Zugverkehr ist beeinträchtigt.
In Hamburg ist es in zwei Lagerhallen zu einem Großbrand gekommen. Dabei entstand eine riesige Rauchwolke, die durch den Nordost-Wind stadteinwärts zog. Die Feuerwehr warnte in einer amtlichen Gefahrendurchsage die Anwohner und wies auf die starke Rauchentwicklung hin. "Die Bevölkerung im Bereich Hamburg kann durch Rauchgase und chemische Bestandteile in der Atemluft aufgrund eines Brandes beeinträchtigt werden", heißt es.
"Die Hamburger Innenstadt ist komplett verdunkelt", sagte ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Die Feuerwehr riet dazu, das betroffene Gebiet weiträumig zu umfahren. "Wir informieren Sie, wenn die Gefahr vorüber ist. Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte", heißt es weiter. Die Zugangswege zur Brandstelle sollten freigehalten, Türen und Fenster geschlossen, Lüftungen und Klimaanlagen abgeschaltet werden. "Verständigen Sie bitte auch Ihre Nachbarn, insbesondere diejenigen, die aufgrund von Behinderungen, Sprachbarrieren oder eingeschränkter Mobilität möglicherweise Unterstützung brauchen."
Das Feuer war um 4.30 Uhr ausgebrochen. Nach Angaben des NDR kam es immer wieder zu Detonationen. Feuerwehrleute könnten das Gelände nur mit Atemschutzmasken betreten. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz vor Ort. Laut dem NDR soll es sich um den größten Feuerwehreinsatz der vergangenen zehn Jahre handeln.
Störungen im Bahnverkehr
Die Bahn informierte über Beeinträchtigungen im Zugverkehr auf der Strecke Hamburg Berlin. Auch der S-Bahn-Verkehr ist in Teilen betroffen. Rothenburgsort liegt östlich der Innenstadt an der Elbe und grenzt unter anderem an die Hafencity.
Wie es in der Osternacht genau zu dem Großbrand kommen konnte, ist noch unklar. Nach Angaben der Feuerwehr waren auf dem Gelände eines Autohofs mehrere sogenannte Tanks ausgelaufen und geplatzt. In ihnen lagerten brennbare Flüssigkeiten. Um was für Chemikalien es sich genau handelt, ist noch unklar. Einem Bericht des NDR zufolge soll es sich um Schwefelwasserstoff gehandelt haben. Der Brand und der Rauch wurden in der amtlichen Warnung als "extreme Gefahr" eingestuft.
"Das ist ein wirklich außergewöhnlicher, schwieriger Einsatz", sagte ein Feuerwehrsprecher vom Einsatzort. Er ging davon aus, dass die Löscharbeiten, an denen rund 210 Einsatzkräfte beteiligt waren, noch den ganzen Tag andauern. Erst danach könne die Polizei mit ihren Brandermittlungen beginnen.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa