Schwarzen Jungen erschossen Gutachten entlastet Polizisten
11.10.2015, 17:04 Uhr
Trauer um Tamir Rice im November 2014.
(Foto: AP)
Im November 2014 schießen zwei Polizisten in Ohio auf einen zwölfjährigen Afroamerikaner. Der Junge hatte eine Spielzeugpistole bei sich. Die Beamten fühlten sich nach eigenen Angaben bedroht - und ein Gutachten gibt ihnen Recht.
Fast ein Jahr nach den tödlichen Polizeischüssen auf den zwölfjährigen Schwarzen Tamir Rice in den USA haben zwei Gutachten den Schützen entlastet. Dieser hatte nach eigenen Angaben eine Spielzeugpistole des Jungen für echt gehalten und sich unmittelbar bedroht gefühlt. Die beiden Gutachter - ein Staatsanwalt und eine ehemalige Beamtin der Bundespolizei FBI - erklärten der "New York Times" zufolge, dass der weiße Polizist Tim Loehmann "begründet" gehandelt habe.
Rice hatte in Cleveland im Bundesstaat Ohio mit einer Druckluft-Pistole hantiert. Ein Passant sah das und alarmierte die Polizei, wies aber zugleich darauf hin, dass es sich vermutlich um keine echte Waffe handele. Diese Einschränkung gab die Notrufzentrale offenbar nicht an die beiden Beamten weiter. Loehmann schoss nach eigenen Angaben, als der Junge scheinbar zu seiner Pistole griff.
Der Beamte und ein Kollege waren nach dem Vorfall im vergangenen November vom Dienst suspendiert worden. Eine Anklagekammer (Grand Jury) muss nun entscheiden, ob sich Loehmann vor Gericht verantworten soll. Der Fall hatte besondere Aufmerksamkeit erregt: Denn zum einen passte er in der Serie tödlicher Polizistenschüsse auf Schwarze in den USA und zum anderen, weil der Erschossene so jung war.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa