Panorama

Bundesweit höchster Anteil Jeder fünfte Intensivpatient in Thüringen hat Covid

Die Infektionszahlen in Thüringen steigen derzeit rasant.

Die Infektionszahlen in Thüringen steigen derzeit rasant.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

In keinem anderen Bundesland ist der Anteil an Corona-Patienten auf Intensivstationen so hoch wie in Thüringen. Mehr als 87 Prozent aller Intensivbetten sind belegt. Von speziellen Covid-Betten sind gerade mal 22 frei. Wovor Ministerpräsident Ramelow gewarnt hat, könnte bald Realität werden.

Nirgendwo in Deutschland ist ein so hoher Anteil der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt wie in Thüringen. Am Morgen waren 21,2 Prozent und damit mehr als jedes fünfte betreibbare Bett mit Covid-19-Patienten belegt, wie aus Daten der Medizinervereinigung DIVI (Stand: 11.15 Uhr) hervorgeht. Demnach stieg die Zahl der Corona-Patienten auf Thüringer Intensivstationen im Vergleich zum Vortag um 17 auf 133 - 22 spezielle Covid-Intensivbetten waren noch frei. Landesweit waren 87,2 Prozent der Intensivbetten belegt.

Mitte April waren noch rund 220 Corona-Patienten auf den Intensivstationen behandelt worden. Laut Gesundheitsministerium ging die Zahl der Intensivbetten im Freistaat zurück. 2020 seien zeitweise bis zu 1100 Intensivbetten in Thüringen verfügbar gewesen. Noch im vergangenen Mai sei diese Zahl kurzzeitig wieder gemeldet worden. Ende Oktober habe die Zahl nur noch um 700 gependelt.

Zuletzt hatte Ministerpräsident Bodo Ramelow gewarnt, dass es wegen der volllaufenden Intensivstationen demnächst nicht mehr für jeden ungeimpften Corona-Patienten eine Garantie für die Behandlung in Thüringen geben könne. "Wir haben eine Pandemie der Ungeimpften. Und wir werden niemandem mehr garantieren können, der ungeimpft ins Krankenhaus kommt, dass er überhaupt noch in Thüringen behandelt wird", sagte der Linken-Politiker im ZDF. Man könne zwar garantieren, dass man behandelt werde und jeder Mensch, der Hilfe brauche, werde Hilfe bekommen. "Aber er wird sie nicht mehr in Thüringer Krankenhäusern bekommen können."Die Menschen würden behandelt, müssten aber notfalls in andere Bundesländer verlegt werden.

Thüringen verzeichnet nach Sachsen derzeit die zweithöchste Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer. Zuletzt ist der Wert nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf 427,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gestiegen.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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