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"Trami" könnte zurückkommen Mehr als 60 Tote durch Tropensturm auf den Philippinen

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Ein Erdrutsch trifft ein Dorf in Talisay und begräbt einige Menschen unter sich. Rettungskräfte suchen nach Überlebenden.

Ein Erdrutsch trifft ein Dorf in Talisay und begräbt einige Menschen unter sich. Rettungskräfte suchen nach Überlebenden.

(Foto: picture alliance/dpa/Police Regional Office CALABARZON)

"Trami" hinterlässt auf den Philippinen eine Schneise der Verwüstung. Die Behörden melden 65 Opfer. Dabei könnte der Tropensturm den Inselstaat ein zweites Mal heimsuchen. Meteorologen machen dafür ein seltenes Zusammenspiel mehrerer Wetterfaktoren verantwortlich.

Die Zahl der Todesopfer durch Tropensturm "Trami" auf den Philippinen ist auf mindestens 65 gestiegen. Die meisten von ihnen kamen durch Erdrutsche oder Überschwemmungen ums Leben, wie die Behörden in den betroffenen Provinzen des Landes mitteilten. Besondere Sorge bereitete den Menschen auf den Philippinen eine Prognose, wonach der mittlerweile bereits ins Südchinesische Meer abgezogene Sturm kehrtmachen und ein zweites Mal für Tod und Zerstörung sorgen könnte.

"Ist es möglich, dass er zurückkommt?", fragte Präsident Ferdinand Marcos bei einer Dringlichkeitssitzung mit Kabinettsmitgliedern und Mitarbeitern des Katastrophenschutzes. Er betonte aber, dass auch ohne dass der Sturm erneut auf Land treffe, mit weiteren Schäden zu rechnen sei. Der Präsident warnte auch vor einem anderen Sturm, der sich im Pazifik zusammenbraute. "Oh Gott, es ist, wie es ist. Wir müssen uns einfach damit abfinden", sagte Marcos.

Ein Meteorologe sagte dem Präsidenten, dass "Trami" Anfang nächster Woche in Richtung der westlichen Philippinen ziehen könnte, wenn eine Reihe von Wetterfaktoren zusammenspielen. Es sei aber wahrscheinlicher, dass er abzieht.

In der philippinischen Provinz Laguna stehen Häuser nach dem Tropensturm "Trami" unter Wasser.

In der philippinischen Provinz Laguna stehen Häuser nach dem Tropensturm "Trami" unter Wasser.

(Foto: picture alliance/dpa/Malacanang Presidential Communications Office)

"Trami" löst tödliche Folgen aus

Tausende Menschen saßen während der von "Trami" ausgelösten Überschwemmungen - teilweise auf den Dächern ihrer Häuser - fest und vielerorts fehlten Rettungsboote, um sie in Sicherheit zu bringen. 33 Personen seien allein in der Provinz Batangas südlich der Hauptstadt Manila getötet worden, die meisten von ihnen durch Erdrutsche, teilte der dortige Polizeichef Jacinto Malinao mit. Mindestens elf Menschen seien dort noch vermisst.

Unter drei Meter dickem Schlamm suchten Helfer in der Ortschaft Talisay mit einem Bagger und Schaufeln nach Verschütteten, wie Malinao der Nachrichtenagentur AP am Telefon schilderte. Vor den Augen eines Dorfbewohners hätten sie dort Leichenteile ausgegraben, die offensichtlich zu seiner Frau und seinem Kind gehörten. "Er ist einfach nur am Boden zerstört."

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Besonders schlimm traf es auch die bei Touristen beliebte Region Bicol, in der der Vulkan Mayon liegt. 26 Tote wurden von dort gemeldet. Der Sturm war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in der nordöstlichen Provinz Isabela auf Land getroffen und über den Norden der philippinischen Hauptinsel Luzon gezogen.

Obwohl "Trami" nicht die Stärke eines Taifuns erreichte, sorgte er durch die schiere Regenmenge für Verwüstungen. In einigen Regionen fiel in nur 24 Stunden so viel Regen wie sonst in ein bis zwei Monaten. Auch in Vietnam warnten die Meteorologen vor heftigem Regen. Dort wurde die Sturmbahn von "Trami" genau verfolgt. Im September hatte Taifun "Yagi" in Vietnam 323 Menschen das Leben gekostet.

Quelle: ntv.de, gut/AP

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