Panorama

Temperaturen bis zu 40 Grad Neue Hitzewelle rollt auf Deutschland zu

Schatten, Sonnencreme und viel Flüssigkeit: Der Juni steuert zum Ende des Monats auf neue Temperaturrekorde zu.

Schatten, Sonnencreme und viel Flüssigkeit: Der Juni steuert zum Ende des Monats auf neue Temperaturrekorde zu.

(Foto: picture alliance/dpa)

Sahara-Gefühle in Europa: Aus dem Süden schieben sich zum Wochenende erneut trocken-heiße Luftmassen heran. Bei der zweiten Hitzewelle binnen weniger Tage könnten Spitzenwerte sogar die 40-Grad-Marke erreichen. Selbst der bisherige Hitzerekord für Juni wackelt.

Die Abkühlung währt nur kurz: In den letzten Juni-Tagen dürfte die Großwetterlage zum Wochenende wieder für hochsommerliche Temperaturen mit extrem heißen Spitzenwerten sorgen. Das über dem Atlantik heranziehende Tiefdruckgebiet "Nasir" schaufelt in den kommenden Tagen aufgeheizte Luftmassen aus Nordafrika über das Mittelmeer nach Deutschland. Das abziehende Hoch "Vera", das den Regionen zwischen Alpen und Nordsee derzeit ein vergleichsweise erträgliches Sommerwetter beschert, verliert zunehmend an Wirkung.

"Nachdem gestern noch drei Orte die 35 Grad Marke übersprungen haben (Waldshut-Tiengen: 36,5 Grad, Wutöschingen: 36,1 Grad und Singen: 35,1 Grad) gehen die Spitzen heute nochmals etwas zurück", fasst n-tv Meteorologe Björn Alexander die Lage zusammen. An der Mosel und am Hoch- und Oberrhein sind demnach im Tagesverlauf noch Temperaturen bei 30 bis 32 Grad zu erwarten. "Ansonsten bekommen wir mit viel Sonne meistens 23 bis 29 Grad." Lediglich im zeitweise wolkigen Norden dürfte es bei Höchstwerten zwischen 18 und 23 Grad deutlich frischer bleiben.

Am Wochenende wackelt die 40-Grad-Marke

Am Wochenende dürfte Deutschland dann verstärkt in den Einfluss von Tief "Nasir" geraten. "Mit der Zufuhr von heißer Saharaluft steht uns nun auch die zweite Hitzewelle in dieser Woche bevor", erklärt Björn Alexander. "Und die könnte von Frankreich her nochmals neue Temperaturrekorde aufstellen. Selbst der deutschlandweite Hitzerekord vom vergangenen Mittwoch wackelt." Am Wochenende sind demnach "Spitzenwerte von stellenweise 39, vielleicht sogar 40 Grad" zu erwarten.

Mit der für Juni ungewöhnlich heißen Witterung steigt vielerorts auch wieder die Gefahr von Waldbränden. Der ausgiebige Sonnenschein lässt auch das Sonnenbrand-Risiko steigen. "Der UV-Index, der hierzulande im Gebirge maximal 11 erreichen kann, liegt derzeit oft bei 7 bis 10", warnt der n-tv Meteorologe.

Experten: Wasserverbrauch steigt

Die Hitzerekorde im Juni lösen Sorgen vor einem neuerlichen Dürresommer aus. Vertreter der Kommunen in Deutschland forderten die Bürger angesichts der Trockenheit bereits zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Wasser auf. "Aufgrund der steigenden Wassernachfrage in Hitzeperioden, die auch durch einen erhöhten Verbrauch in der Landwirtschaft verstärkt wird, sollte auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Trinkwasser hingewirkt werden", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Verbraucher sollten demnach abwägen, ob der Wasserverbrauch auch wirklich erforderlich sei, etwa bei der Gartenbewässerung. Eine drohende Wasserknappheit ist den Experten zufolge allerdings nicht in Sicht. In Deutschland seien auch bei langanhaltenden Trockenperioden und großer Hitze "keine flächendeckenden Versorgungsengpässe bei Trinkwasser" zu befürchten, hieß es.

Rekord-Juni auch in Frankreich

Nicht nur Deutschland ächzt unter der Hitzewelle. Auch Frankreich kämpft seit Anfang der Woche mit extrem heißen Temperaturen. In Grospierres im südfranzösischen Département Ardèche wurden 42 Grad gemessen, in dem Ort Saint-Julien-de-Peyrolas im Département Gard 41,9 Grad, teilte der Wetterdienst Météo-France mit. Das bescherte dem Land einen neuen Temperaturrekord für Juni.

Der neue französische Juni-Rekord dürfte nach Einschätzung des Wetterdienstes in Paris allerdings ebenfalls nur von kurzer Dauer sein. Am Freitag werde es in den besonders betroffenen Regionen im Inland voraussichtlich noch heißer, wie eine Sprecherin sagte. Der Allzeit-Temperaturrekord für Frankreich liegt bei 44,1 Grad und stammt aus dem Jahr 2003.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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