Lufthansa reagiert auf Absturz Neuer Posten soll Sicherheit verbessern
27.03.2015, 15:13 UhrEin Copilot lässt eine Germanwings-Maschine absichtlich in den Alpen zerschellen - sein Arbeitgeber, der Lufthansa-Konzern, will so etwas in Zukunft verhindern. Ein Konzernsicherheitspilot soll sich dazu Gedanken machen. Eine Maßnahme ist schon beschlossen.
Der Lufthansa-Konzern reagiert nun offiziell mit Maßnahmen auf den willentlich herbeigeführten Absturz einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen. Auf Konzernebene wird erstmals ein Sicherheitspilot eingeführt. Bislang hatte es nur bei den einzelnen Fluggesellschaften Sicherheitspiloten gegeben. Die neue Funktion übernimmt der Sicherheitspilot der Lufthansa, Werner Maas, zusätzlich. Er werde mit "übergreifender Verantwortung flugsicherheitsrelevante Verfahren überprüfen und weiterentwickeln", erklärte die Lufthansa.
Wie bereits angekündigt führt das Unternehmen zudem konzernweit die Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein. Drei Tage zuvor hatte nach jetzigem Ermittlungsstand der Co-Pilot Andreas Lubitz seinen Piloten ausgesperrt und dann den voll besetzten Germanwings-Airbus mit 150 Menschen an Bord gegen eine Felswand gesteuert. Derartige Situationen sollen künftig vermieden werden, indem ein Flugbegleiter ins Cockpit gerufen wird, wenn einer der beiden Piloten es verlassen will.
Einen genauen Zeitpunkt zur Umsetzung der freiwilligen Regel nannte Lufthansa nicht. Die Airlines würden das neue Verfahren so schnell wie möglich und in Abstimmung mit ihren Aufsichtsbehörden umsetzen.
Österreichs Luftfahrtbranche zieht nach
Die Lufthansa folgt damit dem Beispiel vieler Airlines auf der ganzen Welt. Auch Österreich führte nun offiziell die Zwei-Personen-Regelung ein. Die Maßnahme gelte ab sofort, sagte eine Sprecherin des österreichischen Verkehrsministeriums. Sie forderte eine entsprechende europaweite Regelung. Die Regelung der Flugüberwachung Austro Control betrifft die Fluggesellschaften Austrian Airlines und Flyniki. Austrian Airlines ist eine Tochter der Lufthansa, Flyniki gehört zu Airberlin.
Auch die großen deutschen Konkurrenten der Lufthansa schließen sich an, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mitteilte. Die Airlines stimmten sich laut BDL bei den Beratungen auch mit dem Bundesverkehrsministerium und dem Luftfahrt-Bundesamt ab. Die Umsetzung der Vereinbarung liegt demnach in der Hand der einzelnen Fluggesellschaften.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa