Panorama

Appell gegen Kinderfotos im Netz Polizei Hagen landet Facebook-Hit

Hier ein Bild aus dem Urlaub, dort ein Foto vom ersten Gehversuch: Viele Eltern veröffentlichen im Internet bedenkenlos Bilder von ihren Kindern. Die Hagener Polizei beobachtet diesen Trend mit Sorge - und ruft mit einer Warnung auf Facebook ein Klickwunder hervor.

Mit diesem Appell landete die Polizei Hagen einen Facebook-Hit.

Mit diesem Appell landete die Polizei Hagen einen Facebook-Hit.

(Foto: Screenshot Facebook: Polizei NRW Hagen)

Mit einem Appell an Eltern, keine Fotos ihrer Kinder in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen, hat die Polizei Hagen bei Facebook den Nerv Hunderttausender Nutzer getroffen. "Hören Sie bitte auf, Fotos Ihrer Kinder für jedermann sichtbar bei Facebook und Co zu posten. Danke!", hatte die Polizei am 13. Oktober gepostet. Daneben ist ein dick durchgestrichenes Foto eines kleinen Mädchens zu sehen. "Vielleicht finden Sie die Fotos heute süß, Ihrem Kind sind sie in ein paar Jahren aber endlos peinlich. Oder Ihr Kind wir damit sogar gemobbt", warnten die Beamten. Denn was einmal im Internet auftauche, verschwinde dort nicht mehr.

Nach Angaben der Beamten haben sich bereits elf Millionen Leute den Aufruf angesehen. Bisher haben ihn mehr als 189.000 Facebook-Nutzer geteilt, mehr als 3400 kommentierten ihn. "Super Beitrag und ein Warnschuss, um manchen nochmals die Augen zu öffnen!", schrieb eine Frau.

Vom Erfolg ihrer Aktion sind die Polizisten nicht überrascht: "Dass es erfolgreich wird, das haben wir uns gedacht. Dass es so durchschlagen könnte, hatten wir dagegen nicht erwartet", sagte Hagens "Social-Media"-Kommissar Tino Schäfer. Hinter dem Erfolg steckt auch eine Taktik, verrät er: "Wir nutzen Facebook, um Emotionen zu treffen und Botschaften zu platzieren, deshalb sind unsere Appelle auch provokativ - egal ob's um Winterreifen geht oder Kinderfotos." Einen aktuellen Anlass gab es nach Angaben Schäfers nicht.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Behörde im nordrhein-westfälischen Hagen zu besonderen Methoden der Berichterstattung greift. Im September informierten die Beamten mit einer Checkliste über den skurrilen Fall eines betrunkenen Brandstifters. Zuvor warnten sie beim Start des Oktoberfestes in München vor "Maßkrugschlägereien". Nach dem Fund eines großen Pakets Marihuana posteten sie ein Foto mit den Worten "Riesentüte sichergestellt".

Quelle: ntv.de, cri/dpa

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