Panorama

Mordserie von Krankenpfleger Polizei findet mögliche weitere Opfer

Niels H. hat vor Gericht viele Taten gestanden.

Niels H. hat vor Gericht viele Taten gestanden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der frühere Krankenpfleger Niels H. sitzt bereits wegen Mordes an Patienten im Gefängnis. Medienberichten zufolge geht die Polizei nun weiteren Verdachtsfällen nach und exhumiert daher Leichen auf Friedhöfen.

Im Zusammenhang mit der Mordserie des früheren Krankenpflegers Niels H. sind neue Verdachtsfälle aufgetaucht. Nach Informationen der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" fand die Polizei bei den laufenden Exhumierungen bisher bis zu fünf mögliche weitere Opfer des Klinikmörders.

Auf dem Friedhof in Ganderkesee bei Oldenburg sind die Untersuchungen bereits abgeschlossen, derzeit exhumiert die Polizei Leichen auf Friedhöfen in Delmenhorst. Die Ermittlungsbehörden wollten die Informationen nach Angaben der Zeitung offiziell nicht bestätigen. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten im Juli oder August eine Zwischenbilanz ziehen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg, Martin Rüppell, der Zeitung.

Bei den Exhumierungen wird untersucht, ob die Menschen zu Lebzeiten eine Überdosis des Medikaments erhielten, mit dem der Pfleger seine Opfer tötete. Niels H. war wegen des Todes von fünf Patienten bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte vor Gericht aber bis zu 90 Taten gestanden.

Demnach spritzte er von 2003 bis 2005 insgesamt 90 Patienten eine Überdosis eines Herzmedikaments, das Kreislaufversagen oder andere schwere Komplikationen auslöste. 30 Menschen sollen gestorben sein.

Er habe sich unterfordert gefühlt und deshalb die Notfälle provoziert, begründete er die Taten vor Gericht. In dem Prozess konnten die Richter den Ex-Pfleger nur für die fünf angeklagten Taten verurteilen.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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