Vater nahezu totgefahren Streit um Nudelauflauf: Sohn muss in Haft
08.06.2016, 15:12 Uhr
Der Streit ums Essen war nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
(Foto: dpa)
Der Nudelauflauf war angeblich nicht kross genug. Deshalb eskaliert ein Familienstreit um ein Abendessen derart, dass der Sohn seinen Vater mit einem Auto umfährt. Wie vermutet liegen die Gründe dafür aber viel tiefer.
Nach einem Streit um einen Nudelauflauf hat ein Mann aus Essen fast seinen Vater totgefahren - für die Tat vor sechs Monaten muss er nun ins Gefängnis. Das Essener Landgericht verurteilte den 22-Jährigen zu viereinhalb Jahren Haft wegen versuchten Totschlags.
Weil ihm der von seiner Mutter zubereitete Nudelauflauf nicht kross genug war, hatte sich der Angeklagte ins Auto gesetzt, um aus Protest zu einem Fast-Food-Restaurant zu fahren. Als ihn sein Vater daran hindern wollte, gab der 22-Jährige Gas. Der 56-Jährige wurde vom Auto erfasst und schwer verletzt. Anschließend war der Vater von seinem Sohn auch noch getreten worden.
Im Prozess vor dem Essener Landgericht hatte der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Nach seinen Angaben war die Tat die Folge jahrelanger Demütigungen und Bestrafungsaktionen durch den Vater, der ihn sogar vor Mitschülern geschlagen habe.
Im Prozess hatte der 22-Jährige versichert, dass er seinen Vater keinesfalls habe töten wollen. Genau das sahen die Richter jedoch anders: Der Mann habe den Tod des Vaters zumindest in Kauf genommen. Richter Andreas Labentz sprach von einem "völlig nichtigen Anlass". Laut Urteil haben sich Vater und Sohn inzwischen wieder versöhnt.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa