"Herzzerreißend hohes Niveau" Syphilis nimmt zu bei Neugeborenen
08.11.2023, 08:27 Uhr Artikel anhören
Ist ein Kind als Baby an Syphilis erkrankt, kann es blind oder taub werden.
(Foto: IMAGO/piemags)
Die US-Gesundheitsbehörde schlägt Alarm. Sexuell übertragbare Krankheiten erreichen in den USA ein epidemisches Ausmaß. So kommen auch immer mehr Babys mit Syphilis auf die Welt. Dies kann bei Kindern zu schweren Spätfolgen führen.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat sich besorgt über eine starke Zunahme der Fälle von Syphilis bei Neugeborenen in den USA gezeigt. Im vergangenen Jahr kamen landesweit mehr als 3700 Babys mit der sexuell übertragbaren Krankheit auf die Welt, wie die Behörde mitteilt - mehr als zehnmal so viele wie zehn Jahre zuvor. Dabei hätten 90 Prozent der Fälle durch Tests und Behandlungen der Mutter während der Schwangerschaft vermieden werden können, betonte die CDC.
Syphilis tritt bei Säuglingen auf, wenn die Mutter selbst infiziert ist und die Krankheit bei ihr nicht behandelt wird. Bei Schwangeren kann Syphilis zu Fehlgeburten, bei ihren Kindern zu Spätfolgen wie Blindheit und Taubheit oder Knochenfehlbildungen führen
Die Zahl der Syphilis-Fälle in den USA habe "ein herzzerreißend hohes Niveau erreicht", sagte CDC-Vertreterin Debra Houry. Insgesamt gebe es in dem Land eine wahre Epidemie sexuell übertragbarer Krankheiten. In allen Altersgruppen nehme die Zahl der Syphilis-Fälle zu. Die Gesundheitsbehörde rief Mediziner auf, jede Gelegenheit zu nutzen, um Schwangere auf Syphilis zu untersuchen - beispielsweise auch bei Behandlungen im Rahmen eines Notfalls oder in Hilfsprogrammen für Drogenkonsumenten.
Quelle: ntv.de, gut/AFP