Panorama

Flugzeugführer fällt im Flug aus Stewardess springt für Kopiloten ein

Zur Not kann ein ausgebildeter Pilot ein Flugzeug wie die Boeing 737-800 auch allein landen.

Zur Not kann ein ausgebildeter Pilot ein Flugzeug wie die Boeing 737-800 auch allein landen.

(Foto: dpa)

Während des Flugs bekommt der Kopilot eines Ferienfliegers plötzlich Kreislaufprobleme. Eine Stewardess springt ein. Eine amtliche Untersuchung des Vorfalls bestätigt nun: Sie meistert ihre Aufgabe souverän.

Alles richtig gemacht: Eine Stewardess hat einen Kopiloten mit Kreislaufproblemen im Cockpit eines Ferienfliegers erfolgreich ersetzt. "Die Crew hat sich dabei vorbildlich verhalten", bestätigte der Sprecher der Airline TuiFly. Der Vorfall an Bord der zweistrahligen Boeing 737-800 hatte sich nach Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) am 11. Oktober 2016 in französischem Luftraum ereignet. Nach Abschluss der BfU-Untersuchung wurde er nun durch einen Bericht der "Neuen Presse" bekannt.

"Sowas kommt extrem selten vor und die Sicherheit war in keiner Weise beeinträchtigt", erklärte der TuiFly-Sprecher. Seiner Darstellung zufolge war der Kopilot gegen 5.30 Uhr nach einem Toilettengang plötzlich wegen Schwindels und niedrigen Blutdrucks ausgefallen. Daraufhin nahm die Stewardess seinen Platz ein und half dem Piloten bei der Landung. Dabei wird unter anderem eine Checkliste abgearbeitet, die sie dem verbliebenen Flugzeugführer vorlas.

"Wir haben das abschließend untersucht und intern bewertet - die Sicherheit war zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt", bestätigte der BfU-Sprecher. Der Jet mit seinen 190 Menschen an Bord landete sicher auf Mallorca.  Bei der zum Tui-Reisekonzern gehörenden Airline sind bisher keine ähnlichen Vorfälle bekannt geworden.

TuiFly will Mitarbeiterin belohnen

"Piloten können das Flugzeug jederzeit auch problemlos alleine landen, sowas ist Teil der Pilotenausbildung und wird immer wieder im Simulator geübt", sagte Markus Wahl von der Pilotenvereinigung Cockpit. Der Flugzeugführer könne aber in Extremsituationen wie in diesem konkreten Fall dann individuell entscheiden, wen er zur Entlastung in den Kopilotensitz setze.

Die Flugbegleiterin, die sich betriebsintern als Flugsicherheitsexpertin weitergebildet hatte, soll nach Angaben von TuiFly für ihren Hilfseinsatz im Cockpit eine Anerkennung bekommen. Der Kopilot flog am Folgetag nach der Landung als Passagier zurück zur Tuifly-Heimatbasis in Hannover.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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