Panorama

Gewissheit erst am Dienstag Womöglich Leiche von Peggy entdeckt

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Ein Pilzsucher findet in einem Waldstück in Thüringen Teile eines Skeletts. Weil der Fundort nur wenige Kilometer vom Heimatort der verschwundenen Peggy Knobloch entfernt liegt, hoffen die Ermittler nun auf einen Durchbruch in dem spektakulären Fall.

Im Fall der seit 2001 verschwundenen Peggy Knobloch aus dem oberfränkischen Lichtenberg könnte sich eine neue Spur ergeben haben: Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks haben Pilzsammler am Wochenende Knochenreste in einem Waldstück in Thüringen gefunden, das nur 15 Kilometer vom Heimatort des Mädchens entfernt liegt. Bei den Untersuchungen werde "der Fall Peggy nicht außer Acht gelassen", erklärte die Polizei.

Obwohl die Ermittler dem Sender zunächst nicht bestätigen konnten, dass es sich tatsächlich um die sterblichen Überreste von Peggy handelt, seien die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Oberfranken über den Fund informiert worden. Die Staatsanwaltschaft Gera bestätigte den Knochenfund. Der leitende Geraer Oberstaatsanwalt Thomas Villwock sagte, die Gebeine befänden sich derzeit zur Untersuchung in der Rechtsmedizin in Jena. Dabei würden die gefundenen Skelettreste mit DNA-Material von Peggy abgeglichen. "Die Skelettteile, die gefunden worden sind, deuten schon eher auf ein Kind hin."

Das Ergebnis werde frühestens am Dienstag vorliegen. Demnach werden der Zahnstatus des Skeletts untersucht, es gebe eine radiologische Untersuchung und einen DNA-Abgleich. Zunächst hatte es geheißen, die DNA könne schon im Laufe des Montag ausgewertet sein. Zudem hätten die Suchmaßnahmen nach weiteren Leichenteilen oder persönlichen Dingen in der Umgebung des Fundortes im Saale-Orla-Kreis begonnen, wie es hieß.

Seit 15 Jahren vermisst

Mit Rücksicht auf die Eltern wolle er sich nicht an Spekulationen darüber beteiligen, ob der Knochenfund mit dem Fall der vor mehr als 15 Jahren verschwundenen Peggy aus Oberfranken im Zusammenhang steht, so Villwock: "Ich setze auf die Ergebnisse der Rechtsmedizin. Sie können Gewissheit bringen."

Die damals neunjährige Peggy war am 7. Mai 2001 auf dem Schulweg verschwunden. Drei Jahre später war ihr einstiger Nachbar, der geistig behinderte Ulvi K., in einem Indizienprozess wegen Mordes an dem Mädchen zu lebenslanger Haft verurteilt worden - trotz erheblicher Zweifel an seiner Schuld. In einem Wiederaufnahme-Verfahren sprachen die Richter am Landgericht Bayreuth den Mann 2014 vom Vorwurf des Mordes frei.

Schon vor dem Freispruch von Ulvi K. gab es mehrere spektakuläre Untersuchungsaktionen im Fall Peggy - doch ein Ermittlungserfolg blieb bislang aus. Erst im Mai war bekannt geworden, dass ein weiterer Verdächtiger in dem Fall 20.000 Euro Schadenersatz fordert, weil Ermittler 2013 sein Grundstück metertief umgraben ließen. Dabei waren zwar Knochenreste gefunden worden. Sie stammten aber nicht von Peggy.

Quelle: ntv.de, jug/sba/dpa

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