Panorama

Quarantäne wegen Coronavirus Zehn Passagiere auf Kreuzfahrtschiff infiziert

Nachdem ein von Bord gegangener Passagier positiv auf das Coronavirus getestet wird, wird die "Diamond Princess" mit 3700 Menschen an Bord unter Quarantäne gestellt. Zu Recht, zeigt sich jetzt: Es werden mehrere Krankheitsfälle nachgewiesen. Dabei stehen viele Ergebnisse noch aus.

Von den Menschen auf dem in Japan unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiff sind mindestens zehn mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Dies hätten die ersten vorliegenden Testergebnisse gezeigt, teilte der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato mit. Die Mehrheit der Testergebnisse steht nach seinen Angaben noch aus. Die Zahl der Krankheitsfälle könnte also noch steigen.

Die zehn positiv auf das Virus getesteten Menschen sind örtlichen Medien zufolge über 50 Jahre alt. In Japan sind damit bislang 33 Fälle des Coronavirus bestätigt. Die Infizierten seien von der "Diamond Princess" geholt worden, die in der Tokioter Nachbarprovinz Kanagawa vor Anker liegt, sagte der Minister. Sie sollen von medizinischen Organisationen betreut werden. Bei den Betroffenen handelt es sich um drei Passagiere aus Japan, zwei aus Australien, drei aus Hongkong und einen Gast aus den USA sowie um ein Crewmitglied aus den Philippinen. Von den acht Deutschen an Bord der "Diamond Princess" ist nach Angaben der Reederei Princess Cruises bislang keiner betroffen.

120 Menschen zeigen Symptome

Laut Kato müssen die an Bord verbleibenden 2666 Passagiere - etwa die Hälfte davon Japaner - und die 1045 Besatzungsmitglieder zwei Wochen auf dem Schiff ausharren, weil die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen. Er verwies auf die bisherigen Erkenntnisse, wonach es bis zu 14 Tage dauern kann, bis mit dem Coronavirus Infizierte die ersten Symptome zeigen.

Das Schiff mit insgesamt 3711 Menschen an Bord war am Montag im Hafen von Yokohama unter Quarantäne gestellt worden. Auslöser der Maßnahme war der Fall eines 80-jährigen Passagiers, der die "Diamond Princess" in Hongkong verlassen hatte und dann dort positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Unter den Passagieren und Crewmitgliedern hätten 120 Menschen Symptome wie Husten und Fieber gezeigt, so das Ministerium. Weitere 153 hatten demnach engen Kontakt mit dem 80 Jahre alten infizierten Mann aus Hongkong gehabt. Sie wurden als Erste untersucht. Bei den bislang zehn bestätigten Fällen des neuen Virus zeige keiner der Betroffenen ernste Symptome, andere hätten gar keine Symptome, hieß es weiter.

Weiteres Kreuzfahrtschiff wird überprüft

Hongkong testet derweil mehr als 1800 Passagiere und Besatzungsmitglieder eines anderen Kreuzfahrtschiffs auf eine Infektion mit dem Coronavirus. 30 Angehörige der Crew der "World Dream" hätten über Fieber und andere Symptome geklagt, teilten die Hongkonger Behörden mit. Niemand dürfe ohne eine besondere Erlaubnis an Bord. 90 Prozent der Passagiere des Schiffs seien Bürger der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong.

Vom chinesischen Festland stammt demnach keiner der Reisenden. Allerdings hielten sich vom 19. bis 24. Januar drei Festland-Chinesen auf dem Schiff auf, bei denen das Virus festgestellt wurde. Mit ihnen habe keiner der jetzigen Passagiere Kontakt gehabt. Die "World Dream" wird von der Reederei Dream Cruises betrieben.

Quelle: ntv.de, ftü/AFP/dpa/rts

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