Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:16 Ukraine: Russland verliert in Bachmut über 500 Soldaten an einem Tag +++

Bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut erleidet das russische Militär nach Angaben der Ukraine sehr hohe Verluste. In den vergangenen 24 Stunden seien 221 russen getötet und 314 verwundet worden, sagt ein Sprecher des ukrainischen Militärs im parlamentarischen Fernsehkanal. Die russischen Truppen hätten in dem Zeitraum 16 Angriffe unternommen. Es sei zu 23 Zusammenstößen gekommen. Um Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft, die Zahl der ukrainischen Verluste nennt der Sprecher nicht.

+++ 22:10 Brand in Büro von russischem Sender Spas in Moskau +++
Ein Feuer ist im Moskauer Büro des russischen TV-Senders Spas ausgebrochen. Der "Kyiv Independent" und mehrere Medien berichten darüber unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur TASS. Dem Portal "Nexta" zufolge wurde der Brand gelöscht. Es habe keine Verletzten gegeben. Details zur Brandursache sind bislang nicht bekannt. Nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine war mehrmals über ungewöhnliche Brände oder Vorfälle in Russland berichtet worden. Ob hier ein solcher Verdacht besteht, ist aber bislang unklar.

+++ 21:35 Selenskyj: Russland steht als "Synonym für Terror" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue "brutale Terrorangriffe" Russlands gegen Städte und Gemeinden in dem Land beklagt. Tag und Nacht gebe es diese Attacken, sagte Selenskyj in seiner am Samstag in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. "Raketen und Artillerie, Drohnen und Mörser - der bösartige Staat nutzt eine Vielfalt an Waffen mit dem einen Ziel, Leben zu zerstören und nichts Menschliches zurückzulassen", sagte Selenskyj. "Ruinen, Schutt, Einschlaglöcher am Boden sind das Selbstporträt Russlands, das es dort malt, wo Leben ohne Russland existiert", sagte der Staatschef. Das Land stehe für das Böse. "Es ist zu einem Synonym für Terror geworden und wird ein Beispiel sein für Niederlage und gerechte Bestrafung für seinen Terror. Der Kreml kann die Bestrafung nicht stoppen."

+++ 20:48 Tausende protestieren in Prag gegen Regierung und auch gegen Militärhilfe für die Ukraine +++
Tausende Menschen haben in Prag gegen die tschechische Regierung protestiert. Unter dem Titel "Tschechien gegen die Armut" demonstrierten sie am heutigen Samstag gegen die hohe Inflation und forderten die Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Petr Fiala zum Rücktritt auf. Die Teilnehmer kritisierten auch die NATO und forderten einen sofortigen Stopp der Militärhilfe für die Ukraine. Die Protestaktion organisiert hatte die neue außerparlamentarische PRO-Partei. "Wir haben uns heute hier versammelt, um gegen die Armut Stellung zu beziehen", sagte deren Vorsitzender Jindrich Rajchl auf dem Prager Wenzelsplatz. Er wünsche sich eine Regierung, die sich "zuerst um die Interessen tschechischer Bürger kümmert". Gegner von Fialas Regierung werfen ihr vor, sich mehr um die Ukraine als um das eigene Land zu kümmern.

+++ 20:16 Russische Reservisten fordern von Putin Hilfe gegen eigene Kommandeure +++
In einem neuen Videoappell haben russische Reservisten im Kriegsgebiet im Osten der Ukraine Missstände in der Truppe beklagt und Kremlchef Wladimir Putin um Hilfe gerufen. Als Oberkommandierender der Streitkräfte solle sich Putin darum kümmern, dass die Kommandeure ihre Arbeit machten, sagte ein vermummter Sprecher in der am Samstag aufgenommenen und im Nachrichtenkanal Telegram verbreiteten Videobotschaft. Insgesamt sind ein Dutzend Uniformierte auf dem Video zu sehen - ebenfalls ohne erkennbare Gesichter. Der Sprecher der Gruppe beklagt fehlende Ausrüstung und mangelnde Führung durch die Befehlshaber. "Wir wissen, dass wir nicht die einzigen sind, die mit einer solchen Bitte auftreten", sagte der Mann "im Gebiet Donezk". Putins solle sich nicht auf dem Papier, sondern vor Ort um die Lage kümmern, verlangt er. Der russische Sprecher beklagt, es fehle an Ausrüstung, darunter etwa an Nachtsichtgeräten, um die Gefechtsaufgaben zu erfüllen. Die Kommandeure würden einfach das Dekret des Präsidenten ignorieren und unvorbereitete Einheiten in den Sturmtrupps einzusetzen, beklagte der Mann. Sie würden vorgeschickt, während die Soldaten hinten blieben. "Die Führung unseres Regiments führt keinen Dialog mit uns, schüchtert uns ein und droht uns mit Inhaftierung, wenn wir uns den Kampfhandlungen verweigern und nicht an die erste Frontlinie vorrücken."

+++ 19:25 Britische Einschätzung zur Lage in Bachmut +++
Laut dem britischen Verteidigungsministerium hat die Wagner-Gruppe in den vergangenen vier Tagen den "größten Teil des Ostens" von Bachmut unter ihre Kontrolle gebracht. Dem Ministerium zufolge kontrollieren die ukrainischen Streitkräfte den Westen der Stadt und haben wichtige Brücken über einen Fluss zerstört, der durch die Stadt fließt.

+++ 18:27 Satellitenbilder zeigen engmaschigen Artillerieeinschlag auf ukrainischem Landstück +++
Das Verteidigungsministerium der Ukraine teilt via Twitter Satellitenbilder einer Landschaft, welche die verheerenden Auswirkungen des Kriegs zeigen sollen - vermutlich durch Artilleriefeuer. Neben einem Bild von 2022 ist eines von 2023, auf dem eng an eng Einschusskrater zu erkennen sind. Laut ukrainischem Verteidigungsministerium handelt es sich um Bilder des US-amerikanischen Satellitenherstellers Maxar. Das Ministerium kommentiert die Bilder mit den wenigen Worten "Unser verwundetes Land".

+++ 17:34 Papst Franziskus will nach Kiew - und Moskau +++
Papst Franziskus hat sich zu einer Reise in die ukrainische Hauptstadt Kiew bereit erklärt - allerdings nur unter der Bedingung, dann auch nach Moskau reisen zu können. "Ich werde an beide Orte gehen oder an keinen", sagt das Oberhaupt der katholischen Kirche der Zeitung "La Nacion" aus seinem Heimatland Argentinien. Der inzwischen seit mehr als einem Jahr dauernde russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei nur durch Dialog und konkrete Friedensinitiativen zu beenden. Bereits im vergangenen Sommer hatte der Papst eine Reise in beide Länder erwogen. Auch damals sagte er, er wolle sowohl Kiew als auch Moskau besuchen.

+++ 16:53 Menschenrechtslage in Russland erodiert laut Borrell weiter +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat Russland zunehmende Verstöße gegen die Menschenrechte im Zuge des Ukraine-Kriegs auch im eigenen Land vorgeworfen. "Russlands illegaler Angriffskrieg gegen die Ukraine wird von einer immer weiter zunehmenden Unterdrückung daheim begleitet", sagte Borrell in Brüssel. Russland müsse alle politischen Gefangenen freilassen und Gesetze aufheben, die zur Unterdrückung dienten. Als jüngste Beispiele nannte der Spanier die Verfolgung eines Vaters und seiner Tochter wegen einer Anti-Kriegs-Zeichnung des Mädchens, die Verurteilung eines Studenten wegen dessen Äußerungen in einem Blog sowie die Einstufung von Transparency International als "unerwünschte Organisation". Alle, die für Akte der Aggression und Unterdrückung verantwortlich seien, müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

+++ 16:18 Bachmut weiter schwer umkämpft - Frontlinie im Stadtzentrum +++
Die Truppen der russischen Söldnertruppe Wagner befinden sich nach Angaben ihres Chefs nahe des Zentrums der heftig umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut. "Dies ist das Gebäude der Stadtverwaltung, das ist das Zentrum der Stadt", sagte Jewgeni Prigoschin in einem im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video, in dem er auf dem Dach eines Hauses steht, das in Bachmut sein soll, und auf ein anderes Gebäude zeigt. "Das ist einen Kilometer und 200 Meter entfernt. Das ist das Gebiet, da finden Kämpfe statt", führte Prigoschin aus. Die Aussagen konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

+++ 15:52 25-Jähriger aus der Rhön berichtet vom Kampf als Legionär für die Ukraine +++
Bekanntlich kämpfen Zehntausende Legionäre aus aller Welt für die Ukraine - so auch viele aus Deutschland. Der "Fuldaer Zeitung" berichtet ein 25 Jahre alter Kämpfer aus der Rhön seine Erfahrungen von der Rekrutierung bis zu schweren Verletzungen und dem Verlust von Kameraden. Er berichtet auch vom inneren Drang zu kämpfen angesichts der ersten Kriegsbilder, die aus der Ukraine kamen. "Jeden Tag, den ich in Deutschland geblieben bin, ging es mir schlechter. Ich hatte einen inneren Drang, was zu tun", so der ehemalige Bundeswehrsoldat. Bevor es an die Front ging, habe er mehrere Bewerbungsgespräche durchlaufen und dabei erklärt, weshalb er für die Ukraine kämpfen möchte. Die "Fuldaer Zeitung" führte das Gespräch über Facetime und verifizierte den Standort.

+++ 15:24 Russland kooperiert enger mit Iran und liefert Kampfflugzeuge +++
Der Iran hat den Kauf russischer Kampflugzeuge vom Typ Su-35 bekanntgegeben. Das Rüstungsgeschäft sei nach der Aufhebung von UN-Sanktionen zum Kauf konventioneller Waffen durch den Iran besiegelt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Die iranische Luftwaffe hat eine veraltete Kampfjet-Flotte. Sie verfügt vor allem über sowjetische MiG- und Suchoi-Kampfjets, einige chinesische Kampfjets und einige alte US-Kampfjets, die noch aus der Zeit vor der Islamischen Revolution 1979 stammen. Wegen der Sanktionen war auch die Beschaffung von Ersatzteilen schwierig. Wie der Iran nun in einer Mitteilung an die UNO erklärte, hatte sich Teheran seit dem Ende des Iran-Irak-Krieges 1988 um den Kauf neuer Kampfflugzeuge bemüht. Russland sei nun zum Verkauf bereit, meldete Irna. Für den Iran seien Su-35-Flugzeuge "technisch akzeptabel". Der Iran hat seine Beziehungen zu Russland im vergangenen Jahr in verschiedenen Bereichen stark ausgebaut, unter anderem beim Militär. Kiew wirft Teheran vor, Russland Kampfdrohnen zu liefern, die seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar vergangenen Jahres für Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine genutzt werden. Die Islamische Republik bestreitet den Vorwurf.

+++ 14:37 Wagner-Chef Prigoschin verkündet, er wolle 2024 in der Ukraine als Präsident kandidieren +++
Der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin liebäugelt offenbar mit einer Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr in der Ukraine. Auf einem Video, das unter anderem Anton Geraschtschenko teilt, ein Berater des ukrainischen Innenministers, erklärt Prigoschin dieses Ansinnen und verkündet gar seine Kandidatur um das Amt. Wie ernstzunehmen das ist, bleibt fraglich. Geraschtschenko wie auch andere ukrainische Persönlichkeiten deuten die Ankündigung als Ablenkungsmanöver von Prigoschins politischen Ambitionen, die ihm in Russland nachgesagt werden.

+++ 14:01 Prigoschin: Wagner braucht in Bachmut 10.000 Tonnen Munition im Monat +++
Die russische Söldnertruppe Wagner braucht nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin pro Monat 10.000 Tonnen Munition für den Kampf um die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine. Prigoschin fordert in einem Video mit Nachdruck die Lieferung von Artilleriegeschossen und Patronen. Das Video zeigt ihn angeblich auf dem Dach eines Hauses der weitgehend zerstörten Stadt - etwa 1,2 Kilometer vom Verwaltungszentrum entfernt, das von ukrainischen Truppen gehalten wird. Prigoschin verkündet: "Wir werden siegen." In dem Video waren viele zerstörte Häuser und Straßenzüge zu sehen - vergleichsweise seltene Aufnahmen aus der Stadt, die einmal 70.000 Einwohner hatte. Heute leben dort nur noch wenige Tausend. Der Wagner-Chef versicherte, niemand in Moskau müsse Bedenken haben, dass er politische Ambitionen hege. Deshalb sollten ihm auch ohne Vorbehalte die geforderten Mengen Munition geliefert werden.

+++ 13:41 Satellitenfotos aus Bachmut zeigen zerstörte Brücke +++
In der Schlacht um Bachmut bereiten sich die Ukrainer auf die Verteidigung des Stadtzentrums vor. Neue, hochauflösende Satellitenbilder belegen zum Beispiel die Abriegelung wichtiger Zufahrtsstraßen im Südosten des einst 70.000 Einwohner zählenden Regionalzentrums. Auf den Vorher/Nachher-Aufnahmen des US-Unternehmens Maxar ist eine Straßenbrücke zu erkennen, die offenbar Anfang März gezielt gesprengt wurde. Die linke Bildhälfte zeigt die Ausfallstraße am 23. Februar, also vor gut zweieinhalb Wochen. In der rechten Bildhälfte ist die zerstörte Brücke am vergangenen Montag, 6. März, zu sehen.

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(Foto: Satellite image ©2023 Maxar Technologies.)


+++ 13:15 Ukrainische Behörden melden drei Tote bei russischem Angriff in Cherson +++
Bei einem russischen Angriff in der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Der Angriff habe sich auf einer Straße ereignet, die Cherson mit Mykolajiw verbindet, teilt der Chef der regionalen Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram mit. Der Rettungseinsatz vor Ort laufe noch. In einer vorherigen Telegram-Nachricht hatte Prokudin mitgeteilt, dass ein Auto "Feuer gefangen hat, nachdem es von einem Geschoss getroffen wurde". In dieser Nachricht war von einem Toten und einem Verletzten die Rede gewesen. Der Chef der Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, spricht derweil auf Telegram von Luftangriffen auf Cherson. "Die russischen Terroristen bombardieren wieder Cherson", erklärt er, ohne nähere Angaben dazu zu machen.

+++ 12:45 Ukraines Außenminister für Selenskyj-Auftritt bei den Oscars +++
Eine Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Selenskyj bei der Oscar-Verleihung? Dmytro Kuleba, der Außenminister der Ukraine, würde das für angemessen halten. Der "Bild am Sonntag" sagt er: "Ich denke, wenn "All Quiet on the Western Front" einen Oscar als bester ausländischer Film erhält, während Präsident Selenskyj, der kämpft, das Land führt, den größten Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa kämpft, nicht zu den Oscars sprechen darf, wird man kein besseres Beispiel für die Heuchelei von Top-Managern und Produzenten der Filmindustrie finden können." Edward Berger, Regisseur des nominierten Films "Im Westen nichts Neues" ("All Quiet on the Western Front") sagt zu der Debatte: "Ich habe das Gefühl, man kann das auch trennen. Und es muss jetzt nicht auf jeder Berlinale und auf jedem Festival und auf jeder Feierlichkeit Selenskyj zu sehen sein. Aber er wird präsent sein, da bin ich mir sicher. Also präsent in den Köpfen der Menschen und auch in den Reden." Inhaltlich ist zur anstehenden Oscar-Verleihung noch wenig bekannt.

+++ 12:14 Bericht: 29 Extremisten aus Deutschland haben bisher im Ukraine-Krieg gekämpft +++
Nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden haben bislang mindestens 29 Extremisten und politisch motivierte Straftäter im Ukraine-Krieg gekämpft, die zuvor aus Deutschland ausgereist waren. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) unter Berufung auf Angaben des Bundesverfassungsschutzes. Welcher Kriegspartei sich die Extremisten angeschlossen haben, teilt die Behörde unter Verweis auf Geheimhaltung nicht mit. Insgesamt sollen 61 Extremisten und politisch motivierte Straftäter aus Deutschland in Richtung Kriegsgebiet ausgereist sein, sich aber nicht zwangsläufig an Kampfhandlungen beteiligt haben. Wie die "NOZ" unter Berufung auf die Bundespolizei weiter schreibt, stammen 31 Menschen aus dem rechten Spektrum, 24 werden dem Bereich der "ausländischen Ideologie/Extremismus" zugeordnet. Hinzukommen einzelne Fälle religiöser und sonstiger Ideologien, sowie eine Ausreise aus dem linken Spektrum. Etwa die Hälfte dieser 61 Menschen soll sich derzeit noch in der Ukraine befinden, berichtet die "NOZ" weiter.

+++ 11:47 Generalstaatsanwaltschaft: Mindestens 464 Kinder seit Angriff auf Ukraine getötet +++
Seit Kriegsbeginn sind bei russischen Angriffen in der Ukraine mindestens 464 Kinder getötet und 934 weitere verwundet worden. Das berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft. Außerdem gelten 367 Kinder als vermisst. Die Zahl der Opfer dürfte noch höher sein, da die aktuelle Zählung keine Daten aus den von Russland besetzten Gebieten oder aus Gebieten, in denen die Kampfhandlungen noch andauern, enthält. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wurde die höchste Zahl von Opfern in den Oblasten Donezk und Charkiw verzeichnet. Außerdem seien fast 16.226 ukrainische Kinder nach Russland zwangsdeportiert worden.

+++ 11:16 Russland stuft Umweltorganisation WWF als "ausländischer Agent" ein +++
Russland hat nun auch die Umweltorganisation WWF als "ausländischer Agent" eingestuft. Der russische Ableger des WWF kündigt an, gegen die Entscheidung des Justizministeriums in Moskau zu klagen. Wer als "ausländischer Agent" gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen. Nichtregierungsorganisationen (NGO) beklagen, dass sich Russen abwenden - aus Angst, der Zusammenarbeit mit "ausländischen Agenten" bezichtigt zu werden. Der WWF (World Wide Fund for Nature) befürchtet, dass der Natur- und Artenschutz im flächenmäßig größten Land der Erde gefährdet wird.

+++ 10:51 Briten sehen größten Teil von Ost-Bachmut in russischer Hand +++
Der Osten der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut ist nach Einschätzung britischer Militärexperten inzwischen größtenteils unter Kontrolle der russischen Söldnertruppe Wagner. Der Fluss Bachmutka, der durchs Stadtzentrum fließt, sei nun die Frontlinie, heißt im täglichen Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. Der Westen hingegen werde weiterhin von der ukrainischen Armee gehalten, die wichtige Brücken zerstört habe. Weiter heißt es in dem Bericht, ein Streifen von 200 bis 800 Metern offenen Geländes entlang des Flusses sei zu einer "Todeszone" geworden, die von den ukrainischen Verteidigern aus befestigten Gebäuden beschossen werden. Das mache es "sehr herausfordernd für die Wagner-Kräfte, ihren Frontalangriff nach Westen fortzusetzen".

+++ 10:26 Militäranalyst: Das russische System wird immer instabiler +++
Der dänische Militäranalyst Anders Puck Nielsen geht davon aus, dass Russland dabei ist, den Krieg zu verlieren. Er halte es für einen Mythos, dass die Zeit auf der Seite Russlands steht. Das russische System werde immer instabiler, je länger der Krieg dauert, sagt er in einem Interview mit ntv. "Und es ist auch ein Krieg zwischen den Industrien: Wer kann schneller mehr Munition produzieren? Ich sehe in keiner Weise, dass das Russland ist. Im Gegenteil: Die gepanzerten Fahrzeuge, mit denen die russischen Soldaten herumfahren, werden älter und älter", so Anders Puck Nielsen. Die westlichen Industrien müssten zwar in die Gänge kommen, doch für Russland werde es schwer, da mitzuhalten. "Insgesamt sehe ich keine Anzeichen, dass Russland die Kraft hat, die Richtung des Krieges wesentlich zu ändern. Vielleicht entwickelt er sich zu einer Art eingefrorenem Konflikt. Aber ich sehe definitiv nicht, dass Russland gewinnen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie verlieren, ist viel größer", sagt der Militäranalyst.

+++ 09:58 Kanada kündigt Einfuhrverbot für russische Aluminium- und Stahlerzeugnisse an +++
Kanada kündigt ein Einfuhrverbot für russische Aluminium- und Stahlerzeugnisse an, um Moskau Einnahmen zur Finanzierung seines Krieges in der Ukraine zu entziehen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, tritt das Verbot in Kraft, nachdem die Vereinigten Staaten im vergangenen Monat einen 200-prozentigen Zoll auf russische Aluminiumimporte angekündigt haben und die EU bereits im vergangenen Jahr russische Stahlerzeugnisse blockiert hat.

+++ 09:27 Russland hat laut ukrainischem Militär 158.000 Soldaten seit Kriegsbeginn verloren +++
Nach Aussage des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte steigt die Zahl getöteter Russen im Kampf auf mehr als 158.000 seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Die Korrektheit von Angaben aus dem Kriegsgeschehen lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen.

+++ 08:49 Estlands Ex-Präsidentin Kaljulaid: "Für die Ukraine wird Zeit nicht in Stunden gemessen, sondern in Menschenleben" +++
Die ehemalige estnische Präsidentin Kersti Kaljulaid befürwortet die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine. "Wenn die Ukrainer sagen, dass sie die Kampfflugzeuge benötigen, dann sollten wir ihnen helfen", sagt Kaljulaid dem "Tagesspiegel". Nach den Worten der liberalkonservativen Politikerin sterben in der Ukraine täglich rund 100 ukrainische Soldaten an der Front, während rund 300 verwundet werden. Kaljulaid hebt hervor, dass die Bundesregierung "sehr viel militärische Unterstützung" für die Ukraine geleistet habe. "Ich verstehe aber auch die Ungeduld der Ukraine. Für die Ukraine wird Zeit nicht in Stunden gemessen, sondern in Menschenleben", fügt sie hinzu. Jeder Tag, "der mit Nachdenken zugebracht wird, lässt den Sieg weiter in die Ferne rücken", sagt sie mit Blick auf die deutsche Debatte über den Ukraine-Krieg und die militärischen Aussichten der Regierung in Kiew.

+++ 08:23 Gouverneur: Zwei Zivilisten durch russische Angriffe im Raum Donezk getötet +++
Wie der "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Gouverneur des Gebiets Donezk, Pavlo Kyrylenko, berichtet, wurden am Freitag in dem Dorf Krasnohorivka zwei Menschen durch russische Angriffe getötet. Zudem seien im Raum Donezk 14 Menschen verletzt worden.

+++ 07:50 Ukraine kämpft um Bachmut und Stromversorgung im Land +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky jäußert sich einmal mehr auch zur Lage um die seit Monaten umkämpfte strategisch wichtige Stadt Bachmut im Gebiet Donezk. Die Einheiten dort würden verstärkt, sagt er. Zugleich dankt Selenskyj den Kämpfern für ihren "starken Einsatz" bei der Verteidigung der ostukrainischen Stadt. Bachmut gilt aus Kiewer Sicht als Festung, um einen Durchbruch russischer Truppen tiefer in das Landesinnere zu verhindern. Nach den massiven russischen Raketenangriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine vom Donnerstag beklagt Selenskyj, dass es weiter Probleme gebe. Es gebe zwar Berichte über die Wiederherstellung der Versorgung. Trotzdem habe etwa Charkiw noch einzelne Probleme bei den Stromlieferungen an Haushalte. Es gebe "heldenhafte Anstrengungen" der Energiearbeiter, die Versorgung wieder herzustellen. Auch in Schytomyr sei die Lage nicht einfach.

+++ 07:21 Weniger als die Hälfte der Deutschen unterstützt NATO-Bündnisverpflichtungen +++
Die Deutschen blicken einer Umfrage zufolge mit großer Zurückhaltung auf die Bündnisverpflichtungen, die sich aus der NATO-Mitgliedschaft ergeben. In einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" sprachen sich nur 45 Prozent der Befragten dafür aus, dass Deutschland ein anderes NATO-Land militärisch unterstützen sollte, falls dieses angegriffen wird. Gegen eine solche Bündnisfall-Unterstützung sprachen sich 35 Prozent der Befragten aus; 20 Prozent waren unentschieden. Große Unterschiede gibt es zwischen Ost und West: In Ostdeutschland ist eine relative Mehrheit von 49 Prozent gegen eine militärische Unterstützung von NATO-Partnern im Bündnisfall, in Westdeutschland sind es 32 Prozent. Nur 30 Prozent plädieren im Osten für eine solche Beteiligung, im Westen sind es 48 Prozent.

+++ 06:50 Obi-Chef nennt Rückzug aus Russland "alternativlos" +++
Der Chef des Baumarkt-Riesen Obi, Sebastian Gundel, bezeichnet den Rückzug seines Unternehmens vom russischen Markt im Frühjahr 2022 als "alternativlos". "Wir haben unsere gesamten Geschäftsaktivitäten in Russland aufgrund des Krieges gegen die Ukraine eingestellt und uns damit konsequent und schnell aus dem russischen Markt zurückgezogen", sagt Gundel der "Rheinischen Post". Dementsprechend habe Obi keinerlei Aktivitäten oder Geschäftstätigkeiten mehr in Russland. "Der Rückzug ist für uns eine langfristige Entscheidung, die wir mit allen Konsequenzen tragen, weil sie für uns alternativlos war und ist."

+++ 06:17 Grünen-Co-Chef Nouripour plädiert für mehr Tempo bei militärischer Unterstützung +++
Grünen-Parteichef Omid Nouripour spricht sich für ein höheres Tempo bei der militärischen Unterstützung der Ukraine aus, um das Land vor einer Niederlage gegen Angreifer Russland zu bewahren. Nouripour sagt der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger": "Die Debatte um Kampfjets steht nicht an. Was ansteht, ist die Beschleunigung von Panzerlieferungen und die Produktion von Munition." Wenn beispielsweise gerade Polen die Übergabe weiterer Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine melde, dann sei dies ein Schritt in die richtige Richtung. "Denn wenn die Großoffensive der Russen in den nächsten Wochen beginnt, sobald der Boden nicht mehr so matschig ist, werden wir merken, dass wir spät dran sind. Wir müssen überlegen, wie wir die Lieferung der ,Leos' beschleunigen können, damit ein größerer Teil schon dieses Jahr bei den ukrainischen Streitkräften ankommt und nicht erst 2024."

+++ 05:40 Kriegsbedingter Mangel an Sonnenblumenöl behoben +++
Der vorübergehende Mangel an Sonnenblumenöl ist ein gutes Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs behoben. "Ukrainische Exporte von Sonnenblumenkernen, Sonnenblumenöl und Rapssaaten haben nahezu wieder Vorkriegsniveau erreicht und kommen auch in Deutschland an", sagt ein Sprecher der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid). Vor dem Krieg war die Ukraine weltgrößter Exporteur gewesen.

+++ 03:55 Georgien und USA - Russland muss Sanktionen spüren +++
Die georgische Präsidentin Salome Surabischwili und der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sprechen sich bei einem Treffen dafür aus, dass Russland "die vollen wirtschaftlichen Kosten der Sanktionen, Exportkontrollen und anderer wirtschaftlicher Beschränkungen" wegen seines Krieges in der Ukraine zu spüren bekommt. Das teilt das Weiße Haus mit.

+++ 01:41 Fechtverband lässt Sportler aus Russland und Belarus zur Olympiaqualifikation zu +++
Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus dürfen an der Qualifikation für Olympia 2024 teilnehmen. Außerdem dürfen auch Teams und Delegierte aus den beiden Ländern an den Wettbewerben auf dem Weg nach Paris dabei sein. Die Entscheidung trifft der Internationale Fechtverband (FIE) bei einem online abgehaltenen außerordentlichen Kongress. Mit 89 zu 46 Stimmen bei einer Enthaltung wird der Antrag, russischen und belarussischen Fechterinnen und Fechtern die Teilnahme an Einzelwettbewerben "unter Einhaltung der Bedingungen der Neutralität und der individuellen Zulassung" zu ermöglichen, angenommen.

+++ 00:10 Selenskyj lobt Norwegen als "besonderen Verbündeten" +++
Nach einem Treffen mit Norwegens Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram lobt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Land als besonderen europäischen Verbündeten in Sachen Militärhilfe. Norwegen setze ein Beispiel mit seiner Unterstützung des Kampfes von sieben Milliarden Dollar in den nächsten fünf Jahren, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dank Norwegen habe die Ukraine ihre Luftverteidigung, Artillerie und andere Bereiche ausgebaut. Bei dem Treffen mit Gram sei auch die Möglichkeit einer Ausbildung für Piloten an westlichen Kampfjets besprochen worden, so Selenskyj.

+++ 23:28 USA und EU wollen Unterstützer Russlands ins Visier nehmen +++
Die Europäische Union und die USA wollen verstärkt gegen Unterstützer des russischen Angriffskrieges vorgehen, nennen aber noch keine konkreten Maßnahmen. "Wir unternehmen gemeinsam neue Schritte, um weitere Akteure in Drittländern auf der ganzen Welt ins Visier zu nehmen, um die Unterstützung des russischen Krieges aus jedem Winkel der Welt zu unterbinden, in dem sie festgestellt wird", kündigen US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Treffen im Weißen Haus an. Der Fokus liege darauf, die Umgehung von Sanktionen durch Russland zu verhindern. Man arbeite im Gleichschritt, um russische Einnahmen einzuschränken und gleichzeitig die Energieversorgung in Schwellen- und Entwicklungsländern sicherzustellen. China wird in der gemeinsamen Mitteilung nicht explizit erwähnt.

+++ 22:19 Ukraine wirft orthodoxe Kirche aus Kiewer Kloster +++
Ukrainische Behörden weisen eine traditionell pro-russische Fraktion der Orthodoxen Kirche an, eine Klosteranlage in Kiew zu verlassen. Die Kultusministerium wirft der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche vor, die Nutzungsbedingungen des knapp tausendjährigen Höhlenklosters missachtet zu haben, nennt aber keine Details. Die Regierung verdächtigt die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, mit Russland zu kollaborieren. Die Glaubensgemeinschaft hat dagegen erklärt, sie habe ihre Verbindungen zu Russland gekappt. Die meisten ukrainischen Gläubigen gehören der Orthodoxen Kirche der Ukraine an, die sich klar gegen die russischen Invasoren gestellt hat.

+++ 21:59 Biden und von der Leyen bekräftigen Unterstützung für die Ukraine +++
US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekräftigen ihre Geschlossenheit bei der Unterstützung der Ukraine. "Als Partner unterstützen wir zusammen die Ukraine, die für Freiheit und Unabhängigkeit kämpft", sagt von der Leyen in Washington. "Wir lassen Russland für seinen grauenhaften Krieg zahlen." Biden sagt, die USA und die EU stünden an der Seite der "mutigen Menschen in der Ukraine", mit Militärhilfen für Kiew und "historischen Sanktionen" gegen Russland.

+++ 21:42 Kanada verbietet Einfuhr von russischem Aluminium und Stahl +++
Kanada verbietet die Einfuhr aller russischen Aluminium- und Stahlprodukte, um Moskau die Möglichkeit zu nehmen, seinen Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren. "Die Ukraine kann und muss diesen Krieg gewinnen. Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um die Einnahmen, mit denen Putins illegale und barbarische Invasion der Ukraine finanziert wird, abzuschneiden oder zu begrenzen", sagt die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland in einer Erklärung.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, hek/ino/AFP/dpa/rts/DJ

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