RTL/ntv-Trendbarometer AfD wird stärker, Union und Grüne haben Verluste
18.04.2023, 14:02 UhrDie AfD kann sich in dieser Woche als einzige größere Partei über wachsende Zustimmung freuen. Mit 15 Prozent liegt sie 6 Prozentpunkte über ihrem Umfrageergebnis von April 2022. Bei der Kanzlerfrage kommt Amtsinhaber Scholz nicht an Merz vorbei.
In dieser Woche kann die AfD bundesweit einen weiteren Punkt im RTL/ntv-Trendbarometer zulegen und steigert sich auf 15 Prozent - 6 Prozentpunkte mehr als im April des Vorjahres. Demgegenüber müssen Union und Grüne Verluste hinnehmen, sodass CDU und CSU wieder unter die symbolstarke 30-Prozent-Marke rutschen. SPD und FDP können ihre Ergebnisse aus der vergangenen Woche halten, die Linke, die sich dringend wieder auf 5 Prozent verbessern müsste, schafft keine Veränderung.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 29 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), SPD 18 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 17 Prozent (14,8 Prozent), AfD 15 Prozent (10,3 Prozent), FDP 7 Prozent (11,5 Prozent), Linke 4 Prozent (4,9 Prozent). Die Ampel steht damit seit Wochen ohne eigene Mehrheit in den Umfragen da. Für sonstige Parteien würden sich 10 Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden (8,7 Prozent). Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 24 Prozent etwas über dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).
Bei der Kanzlerpräferenz kann SPD-Amtsinhaber Olaf Scholz gegenüber der Vorwoche wieder etwas zulegen. Da aber auch CDU-Chef Friedrich Merz abermals an Zustimmung gewinnt, liegt Scholz weiter hinter ihm. Vizekanzler Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock, beide von den Grünen, verlieren im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen Prozentpunkt. Sie spielen im Wettbewerb zwischen Scholz und Merz derzeit keine Rolle.
In der Kandidatenkonstellation Scholz - Merz - Habeck würden sich aktuell 25 Prozent aller Wahlberechtigten für Merz, 23 Prozent für Scholz und 17 Prozent für Habeck entscheiden. Würden Scholz, Merz und Baerbock in einer Direktwahl gegeneinander antreten, käme Merz aktuell auf 27, Scholz auf 25 und Baerbock auf 18 Prozent.
In der Frage der politischen Kompetenz genießt weiterhin die Union am meisten Vertrauen unter den Bundesbürgern. 13 Prozent der im Trendbarometer Befragten schreiben CDU und CSU politische Kompetenz zu. Jeweils 9 Prozent trauen der SPD und den Grünen zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden. Die FDP kommt mit 4 Prozent auf den geringsten Vertrauenswert der Regierungsparteien. 58 Prozent halten keine Partei für politisch kompetent - dieser Wert ist im Vergleich zu den Vormonaten um 2 Prozentpunkte gestiegen.
Mit ihrem Ansinnen, künftig den Kauf, Besitz und Eigenanbau von Cannabis in bestimmten Mengen zu erlauben, stößt die Ampelkoalition in Deutschland auf ein geteiltes Echo. 49 Prozent der Bundesbürger finden diese Pläne richtig, 45 Prozent lehnen eine Legalisierung von Cannabis ab. Bei den unter 30-Jährigen stoßen die Pläne der Bundesregierung zur Legalisierung von Cannabis deutlich häufiger auf Zustimmung als bei den Älteren.
Große Unterschiede zeigen sich in dieser Frage auch zwischen den Anhängern der drei Parteien der Regierungskoalition: Während von den Anhängern der Grünen (70 Prozent) und der SPD (60 Prozent) jeweils eine deutliche Mehrheit die Pläne zur Legalisierung von Cannabis befürwortet, halten sich bei den FDP-Anhängern die Befürworter (51 Prozent) und die Gegner (49 Prozent) annähernd die Waage. Mehrheitlich abgelehnt werden die Legalisierungspläne von den Ostdeutschen, den über 60-Jährigen sowie von den Anhängern von Union und AfD.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 11. bis 17. April 2023 erhoben. Datenbasis: 2508 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.
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Quelle: ntv.de